Biofeedback-Therapie

Beschreibung

Biofeedback ist eine verhaltenstherapeutische Methode, die unbewusst ablaufende körperliche Prozesse für den Menschen durch den Einsatz spezieller Technik erfahrbar macht. Das Verfahren zielt darauf ab, diese biologischen Vorgänge bewusst steuern zu können.

Stress oder seelische Belastungen sind Faktoren, die krankhafte Veränderungen im menschlichen Körper auslösen können, ohne dass der Mensch sie bewusst registriert. Die Biofeedback-Therapie verhilft dem Patienten dazu, die von seinem Körper ausgehenden Signale wahrzunehmen, zu beurteilen und korrigierend zu beeinflussen.

Blutdruck, Atmungsfrequenz und Muskelspannung sind Körperfunktionen, die beim Biofeedback mit Hilfe spezieller Geräte gemessen und akustisch oder optisch wiedergegeben werden können.

Wissenschaftliche Studien belegen inzwischen die unterstützende Wirkung des Biofeedbacks auf den Heilungsprozess ganz unterschiedlicher Krankheiten wie zum Beispiel Migräne, Tinnitus oder psychische Erkrankungen. Eine vollständige Heilung durch Biofeedback ist allerdings nicht möglich.

Durchführung

Das Biofeedback erfordert keine spezielle Vorbereitung des Patienten. Er bleibt während der Behandlung bekleidet und führt die Übungen nach Anleitung des Arztes im Sitzen oder Liegen aus.

Über kleinere Sensoren wird die zu behandelnde Person mit dem Biofeedback-Gerät verbunden, das die folgenden biologischen Vorgänge aufzeichnet:

• Herzfrequenz
• Blutdruck
• Atemfrequenz
• Körpertemperatur
• Muskelentspannung
• Hirnströme
• Hautwiderstand

Das Gerät wandelt die gemessenen Werte sofort in akustische Signale und Bilder um und gibt sie auf einem Bildschirm beziehungsweise durch einen Lautsprecher wider. Entsprechend den Anweisungen des Arztes spannt der Patient seinen Körper an und kann so die veränderten körperlichen Abläufe am Biofeedback-Gerät direkt nachverfolgen.

Im Verlauf der jeweils etwa 45 Minuten dauernden Sitzungen lernt der Erkrankte seine Körperfunktionen durch verschiedene Entspannungstechniken willentlich zu steuern.

Schwierige Lebenssituationen oder Schmerzzustände lassen sich so einfacher meistern. Nach etwa fünf bis zehn Sitzungen sind die meisten Patienten dazu in der Lage, die Übungen auch selbständig zu Hause durchzuführen.

Anwendung und Risiken

Die Biofeedback-Therapie verhilft Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern ihren Körper besser zu verstehen und die Selbstheilungsmechanismen zu aktivieren.

Zu den klassischen Anwendungsgebieten gehören:

• Migräne und Kopfschmerzen
• Muskelverspannungen
• Rückenschmerzen
• Bluthochdruck und andere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
• Lähmungen
• Schlafstörungen
• Inkontinenz
• Epilepsie
• Asthma bronchiale
• ADHS

Komplikationen sind bei der Biofeedback-Therapie nicht zu befürchten. Allerdings fühlen sich die Behandelten nach einer Sitzung mitunter desorientiert und benommen. Deshalb sollten Patienten mit einer Angsterkrankung oder Schizophrenie auf eine Biofeedback-Therapie verzichten.