Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Schlaflosigkeit

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Überblick
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Hausmittel

Krankheitsbild

Schlafstörungen sind weit verbreitet. Jeder vierte klagt darüber. Wenn eine so genannte Einschlafstörung vorliegt, können die Betroffenen abends nicht zügig einschlafen. Bei den sogenannten Durchschlafstörungen wachen sie nachts auf und finden dann keinen Schlaf mehr.


So äußern sich Durchschlafstörungen

Wer nachts nach dem ersten Einschlafen häufiger aufwacht und lange nicht mehr einschlafen kann, hat möglicherweise eine Durchschlafstörung. Ein solcher Schlaf ist wenig erholsam.

Allerdings machen sich die meisten Menschen über die Dauer ihres Nachtschlafes völlig falsche Vorstellungen. Sie überschätzen die Dauer ihrer nächtlichen Wachzeiten erheblich. So ist es nachgewiesen, dass viele Menschen glaubhaft versichern, sie hätten die ganze Nacht kein Auge zugetan, in Wirklichkeit haben sie jedoch die meiste Zeit geschlafen. Anscheinend täuscht uns da unser Wahrnehmungsvermögen.


Kennen Sie Ihr Schlafbedürfnis?

Viele Menschen überschätzen auch ihr Schlafbedürfnis. Vor allem ältere Menschen brauchen weniger Schlaf als jüngere. Während Kinder im Alter von fünf bis neun noch etwa elf Stunden Schlaf brauchen, sind es bei zehn bis 14jährigen nur noch neun Stunden.

Bei Erwachsenen sinkt das durchschnittliche Schlafbedürfnis weiter (sechs bis acht Stunden), ab einem Alter von 50 Jahren sogar auf durchschnittlich sechs Stunden. Außerdem gibt es starke individuelle Unterschiede. So benötigt ein typischer Langschläfer etwa acht bis neuneinhalb Stunden Schlaf pro Nacht, während ein Kurzschläfer schon nach sechs bis siebeneinhalb Stunden ausgeschlafen hat.

Wer einen Mittagsschlaf einlegt, braucht in der Nacht weniger Schlaf. Denn 20 Minuten Mittagsschlaf ersetzen 60 Minuten Nachtschlaf!

Ursachen

Durchschlafstörungen sind vor allem im Alter eine häufige Erscheinung. Aber meistens beruhen die Schlafstörungen "nur" auf unserem modernen, immer hektischer werdenden Leben.

Es führt zu innerer Unrast und Nervosität und letztlich zu Schlafstörungen.


Diese Faktoren können Schlafstörungen verursachen:

  • ein ungewohntes Schlafmilieu (zum Beispiel auf Reisen)
  • eine Umstellung der Tagesrhythmik (Nachtdienst, Flugreisen mit Zeitverschiebung)
  • äußere Störquellen wie Lärm, Licht, Gerüche, Klima- und Wettereinflüsse
  • mangelnde körperliche Bewegung
  • ein Schlaf zwischendurch (Mittagsschlaf, Fernsehschlaf)
  • Alkoholkonsum.

Darüber hinaus spielen psychische Belastungsfaktoren eine ganz entscheidende Rolle. Ärger, Aufregung, Freude, Trauer, Spannung, Angst, Sorgen, Schuldgefühle, Stress, Erschöpfung und andere Probleme können bei uns das Abschalten für den normalen Schlaf verhindern.

Auch Krankheiten kommen als Schlafstörer in Frage, vor allem Infektionen, Herz- und Kreislaufkrankheiten (zum Beispiel Herzschwäche, Bluthochdruck), Bronchialasthma, chronische Atemwegserkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen, Zuckerkrankheit, Schilddrüsenüberfunktion, Wechseljahre, Schmerzzustände, Juckreiz und anderes.

Überblick

Vertrauen Sie auf die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers. Ein vorübergehender Mangel an Schlaf ist nicht gefährlich. Auch kommt es zu keiner wesentlichen Einschränkung der Leistungsfähigkeit.

Zumindest dann nicht, wenn der Zustand nicht wochenlang anhält. Auch darf man in den meisten Fällen darauf vertrauen, dass sich der Körper auf Dauer den notwendigen Schlaf von selbst holen wird. Gelegentlich auftretende Schlafstörungen kommen bei jedem von uns einmal vor, beispielsweise durch eine Änderung des gewohnten Schlaf-/Wachrhythmus, anderes Klima, ungewohnte Umgebung, Geräusche oder Helligkeit.

Oft kennt man selbst die Ursache, kann sich danach richten und die Schlafstörungen vergehen wieder. Eine weiterreichende Behandlung ist dann nicht nötig.


Diese Maßnahmen haben sich bewährt:

Wenn die Schlafstörungen jedoch in gewohnter Umgebung auftreten, ist auch dieses kein Grund zur Beunruhigung. Hier helfen Arzneimittel zum Durchschlafen und gezielte Selbstmaßnahmen. Achten Sie beispielsweise auf ausreichende körperliche Bewegung und stellen Sie Ihre Ernährung ein wenig um, indem Sie abends höchstens noch leichte Gerichte verzehren. Bewährt haben sich weiterhin gezielte Entspannungsmaßnahmen und Hausmittel.


Wann zum Arzt?

Wenn Ihre Schlafstörungen trotz gezielter Maßnahmen anhalten und chronisch werden, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen und die genaue Ursache abklären zu lassen.

Homöopathische Arzneimittel

Cocculus

bei Störungen des Biorhythmus, zum Beispiel durch Schichtarbeit oder Flugreisen mit Zeitverschiebung.

Coffea

 

bei Schlafstörungen infolge geistiger Anstrengung bzw. Überreiztheit; Schlaf bis 3 Uhr flach, danach dösend; Herzklopfen, Kopfschmerzen, Überempfindlichkeit gegen Schmerzen und Sinneseindrücke; Verschlimmerung durch Lärm, Kälte, Gerüche und nachts.

Passiflora

bei Ein- und Durchschlafstörungen aufgrund von Stress und Nervosität; Gedanken reißen nicht ab, Kopfschmerz.

Zincum valerianicum

 

bei nervöser Schlaflosigkeit mit großer Unruhe in den Beinen; Schwäche, Mattigkeit, Depression, Schwindel, Kopfschmerz; Verschlimmerung durch geistige Anstrengung, Essen und Wein; Besserung durch Bewegung im Freien.

Avena sativa

bei Schlaflosigkeit mit Erschöpfung; Unruhe, nervöses Zittern; besonders für Senioren geeignet.

Valeriana

 

bei Schlaflosigkeit mit allgemeiner Unruhe; Überreiztheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe, große Schwäche; Verschlimmerung abends/nachts, bei Ruhe und nach Anstrengungen; Besserung durch Bewegung und bei Beschäftigung.

Allgemeine Maßnahmen

Um in den Schlaf fallen zu können, benötigt Ihr Körper die richtige Vorbereitung. Hierzu zählen beispielsweise:


Eine höchstens kleine Abendmahlzeit

Ihre Abendmahlzeit sollte weder Kaffee noch schwarzen/grünen Tee enthalten. Auch scharfe Gewürze und größere Flüssigkeitsmengen empfiehlt es sich, abends zu meiden.


Entspannung

Schalten Sie zunächst gründlich ab, beispielsweise durch ein Entspannungstraining. Auf jeden Fall sollten Sie Aufregungen durch Fernsehen, Lesen und andere Quellen vermeiden. Als besonders günstig hat sich vor allem für Kinder eine gleichbleibende ins-Bett-Geh-Zeremonie erwiesen. Auch sollten Sie sich bemühen, stets vor 24 Uhr ins Bett zu gehen. Schlafforscher haben festgestellt, dass ein anhaltender Schlafzeitpunkt nach 24 Uhr auch Schlafstörungen verursachen kann.


Frische, nicht zu warme Luft im Schlafzimmer

Drehen Sie die Heizung herunter und öffnen Sie die Fenster leicht.


Körperliche Bewegung

Um körperlich müde zu werden, ist eine gewisse körperliche Arbeit nötig. Machen Sie abends zum Beispiel noch einen kleinen Spaziergang.

Hausmittel

Besonders zum Einschlafen bzw. Wiedereinschlafen haben sich Hausmittel bewährt. Hierzu zählen beispielsweise:

  • ein Gläschen Bier oder Wein am Abend (aber nicht mehr!)
  • ein Glas warme Milch mit ein bis zwei Teelöffeln Honig
  • Beruhigungs- oder Schlaftee zwei bis drei Tassen
  • ein Kräutervollbad mit Melisse, Baldrian, Hopfen oder Lavendel (erhältlich in der Apotheke)
  • eine kalte Ganzkörperwaschung
    Sie hat sich vor allem bei Kindern und Senioren bewährt
  • ein Schlafkissen
    Sie füllen ein kleines Kissen mit verschiedenen schlafwirksamen Kräutern (erhältlich in der Apotheke) und legen dies auf Ihr Kopfkissen.
  • eine Wärmflasche mit ins Bett nehmen. Kalte Füße zum Beispiel hindern am Einschlafen.


Kalte Ganzkörperwaschung

Der Betroffene sollte sich vor der Waschung sehr warm fühlen.

Leinentuch (50 mal 50 Zentimeter), vierfach gelegt, in Wasser tauchen (Wassertemperatur zwölf bis 16 Grad Celsius, bei sehr empfindlichen Personen 20 bis 23 Grad Celsius) und ausdrücken, bis es nicht mehr tropft. Dann Körper in folgender Reihenfolge damit abreiben:

  • rechter Arm, linker Arm, Hals, Brust, Leib, Rücken, rechtes Bein, linkes Bein, rechte Fußsohle, linke Fußsohle
  • Tuch zwischenzeitlich immer wieder eintauchen.
  • Anschließend nicht abtrocknen, sondern lediglich Nachthemd oder Schlafanzug anziehen und ins warme Bett. Gut zudecken.

Nicht anwenden bei: kalter Haut, Frieren, Frösteln