Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über Tinnitus
- Krankheitsbild
- Ursachen
- Verlauf/Folgen
- Überblick
- Medikamente
- Allgemeine Maßnahmen
- Ernährung
- Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Krankheitsbild
Die Bezeichnung Tinnitus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Geklingel. Der Mediziner versteht darunter immer wiederkehrende Ohrgeräusche, wie Rauschen, Pfeifen, Klingeln, Summen, Knarren oder Hämmern.
Die Ohrgeräusche können aus einem Einzelgeräusch bestehen oder einem Mix bis hin zu Melodien. Einige hören die Ohrgeräusche nur in einem Ohr, andere in beiden Ohren oder im Kopf. Die Lautstärke liegt meist nur gering über der persönlichen Wahrnehmungsgrenze, der sogenannten Hörschwelle.
Ohrgeräusche kennt jeder
Praktisch jeder von uns hat bereits einmal in seinem Leben Ohrgeräusche erlebt, typischerweise nach starkem Lärm. Nach wenigen Minuten sind sie von selbst verschwunden.
Beim Tinnitus-Kranken halten Sie jedoch Tage bis Jahre an, oft verbunden mit einem Verlust an Hörvermögen, insbesondere für hohe Töne, und gelegentlich einer Geräuschüberempfindlichkeit.
Unterschieden werden der subjektive und der objektive Tinnitus
Beim subjektiven Tinnitus, der häufigsten Tinnitus-Form, kann nur der Betroffene selbst die Geräusche wahrnehmen, während der objektive Tinnitus auch vom Untersuchenden gehört werden kann.
Vom Tinnitus sind drei Millionen Deutsche betroffen
Einen Tinnitus erleiden vor allem Erwachsene um das 50. Lebensjahr. Arbeiter und Lehrer sind besonders häufig betroffen. Rund zehn Prozent sind Jugendliche.
Die Betroffenen berichten, dass die Ohrgeräusche ihre Lebensqualität unterschiedlich stark beeinträchtigt. Jeder zweite empfindet die Ohrgeräusche als mittelschwer bis unerträglich. Bei manchen führt der quälende Dauerton zu Konzentrations- und Schlafstörungen sowie depressiven Verstimmungen.
Ursachen
Tinnitus ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Es weist darauf hin, dass im körperlichen und/oder seelischen Bereich irgendetwas nicht in Ordnung ist.
Früher suchte man die Ursache allein im Ohr. Inzwischen steht fest, dass die Liste der möglichen Tinnitus-Auslöser sehr lang ist. Etwa 400 sollen inzwischen bekannt sein.
Es sind auch Fälle bekannt, bei denen nach Operationen der Gehörnerv durchtrennt wurde, und somit völlige Taubheit vorlag, aber die Ohrgeräusche geblieben sind. Somit ist ein Entstehen des Tinnitus im Gehirn wahrscheinlich, und Maßnahmen, die allein auf Ohrbehandlungen zielen, zwangsläufig erfolglos.
Hörsturz, Stress und Lärm sind die häufigsten Ursachen
Tinnitus gilt als Zivilisationskrankheit, die durch ein immer schnelleres und reizüberflutetes Leben begünstigt wird. Zu den häufigsten Tinnitus-Ursachen zählen:
- Hörsturz
- Stress: Negativer Stress führt zwar nicht zwangsläufig zu einem Ohrgeräusch, doch ergaben Umfragen bei Tinnituspatienten in England, dass bei etwa 70 Prozent ein psychisches Trauma unmittelbar mit der Entstehung der Ohrgeräusche verbunden war.
- Lärm: Bei jedem dritten Tinnitus spielt Lärm die entscheide Rolle, zum Beispiel durch Musik (Walkman, Disco, Rockkonzert), den Arbeitsplatz oder einen lauten Knall (so genanntes Knalltrauma). Der Lärm führt zu einer Schädigung der feinen Haarzellen im Ohr.
- Durchblutungsstörungen
- Probleme mit der Halswirbelsäule, zum Beispiel infolge eines Schleudertraumas
- Fehlsteuerung im Gehirn: Es kann zum Beispiel das Hören eines Tons vorgaukeln, selbst wenn der Hörnerv durchtrennt ist.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere Herzrhythmusstörungen
- Stoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Fettstoffwechselstörungen
- Nierenerkrankungen
- Hormonstörungen, wie zum Beispiel Über-/Unterfunktion der Schilddrüse, Wechseljahre
- Probleme mit dem Kiefergelenk und der Kaumuskulatur
sowie Verknöcherungen im Ohr, chronische Mittelohrentzündungen, ein Tumor am Hörnerv (Akustikusneurinom), Drehschwindel (Morbus Menière) sowie ohrschädigende Nebenwirkungen von Medikamenten.
Verlauf/Folgen
Tinnitus wird in den allermeisten Fällen früher oder später als erträgliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens empfunden (kompensierter Tinnitus). Häufig ist und bleibt er für den Betroffenen jedoch eine sehr starke Beeinträchtigung seines Lebens (dekompensierter Tinnitus).
In den ersten drei Monaten spricht man von einem akuten Tinnitus, in den folgenden drei von einem subaktuen Tinnitus. Anschließend folgt die Phase des chronischen Tinnitus.
Wann zum Arzt?
Wenn bei Ihnen erstmalig Ohrgeräusche auftreten, gönnen Sie sich Ruhe und schlafen Sie tüchtig aus. Wenn die Ohrgeräusche am nächsten Morgen immer noch bestehen, müssen Sie unverzüglich und als Eilfall einen Ohrenarzt aufsuchen.
Wenn sich bei der ärztlichen Untersuchung nämlich eine Schädigung der kleinen Haarzellen im Innenohr herausstellt, ist Eile geboten, weil die Wiederbelebung der kleinen Haarzellen nur innerhalb weniger Tage möglich ist.
Diagnose
Wenn Patienten über Ohrgeräusche klagen, wird der HNO-Arzt prüfen, ob sich eine Ursache im Ohrbereich finden lässt. Hierfür wird er den äußeren Gehörgang und das Trommelfell untersuchen, sowie einen Hörtest vornehmen. Gegebenfalls wird er ergänzende Untersuchungen einleiten beziehungsweise veranlassen.
Mit Hilfe eines sogenannten Tinnitus-Matching kann er beispielsweise Lautstärke und Frequenzcharakteristik des individuellen Ohrgeräusches feststellen.
Überblick
Bei der Behandlung des Tinnitus werden die akute und die chronische Form unterschieden.
Akuter Tinnitus
Ziel sämtlicher Behandlungsmaßnahmen im akuten Zustand ist die Beseitigung eines Sauerstoffmangels im Ohr. Wenn die Behandlung binnen drei Tagen einsetzt, kann bei etwa 70 Prozent der Betroffenen eine spontane Heilung erreicht werden.
Versucht wird eine Aktivierung des Innenohres. Dafür wird dem Betroffenen als erstes Ruhe verordnet. Dann erhält er eine Infusion zum Beispiel mit Hydoxyethylstärke (HES), eventuell kombiniert mit durchblutungsfördernden Substanzen wie Pentoxifyllin. Darüber hinaus können auch Cortisonpräparate zum Einsatz kommen.
Wenn der Tinnitus von einem Hörverlust begleitet wird, halten viele Mediziner eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) für besonders erfolgversprechend. Das heisst es erfolgt eine Behandlung in der Überdruckkammer. Dadurch soll der Sauerstoffgehalt der Innenflüssigkeit im Ohr steigen, mit dem Ziel, die geschädigten Haarzellen wiederzubeleben.
Chronischer Tinnitus
Wenn die Akutbehandlung keinen Erfolg hat, stuft man den Tinnitus als chronisch ein. Chronisch bedeutet aber nicht hoffnungslos. Die Erfolgsaussichten für eine Heilung sind zwar deutlich geringer, aber es besteht die begründete Hoffnung, einen belastenden Tinnitus in einen erträglichen verbessern zu können.
Dabei müssen Betroffene lernen, verstärkende Faktoren auszuschalten und mit einer gewissen Beeinträchtigung zu leben. Hilfreich sind Entspannungstraining und Hörhilfen. Letztere überdecken den Tinnitus-Ton oder lenken akustisch ab. Völlige Stille sollte der Tinnitusgeplagte auf jeden Fall meiden. Im Einzelfall kann auch eine Verhaltenstherapie hilfreich sein.
Besonders bewährt hat sich in letzter Zeit die sogenannte Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT). Das Retraining-Modell geht davon aus, dass wir nicht alle Geräusche hören, weil sie unser Gehirn als unwichtig einstuft und herausfiltert. So hören wir zum Beispiel nach einer gewissen Gewöhnung die Geräusche unseres Kühlschranks nicht mehr. Im Rahmen der TRT wird nun versucht, die richtige Filterwirkung des Gehirns wieder herzustellen, so dass der Tinnitus quasi wieder verlernt wird.
Erreicht wird dieses mit einem kleinen Gerät, das hinter dem Ohr getragen wird. Es sendet den beim Tinnitus gehörten Ton aus und desensibilisiert auf diese Weise das Gehirn. Im günstigsten Fall verschwindet der Tinnitus allmählich vollständig. Die anderen Betroffenen lernen durch die Therapie, ihren Tinnitus zu überhören und fühlen sich nicht mehr von ihm gestört. Am deutschen Zentrum für Musiktherapie wird seit mehreren Jahren mit großem Erfolg (circa 80 Prozent) eine sogenannte Kompakttherapie durchgeführt, in der Patienten in nur fünf Tagen lernen, ihren Tinnitus zu unterdrücken.
Seit einiger Zeit ist auch ein Gerät, ein sogenannter Tinnitus-Neurostimulator auf dem Markt, der wie ein Kopfhörer getragen wird, und durch gezielte akustische Reize die Hörnerven wieder umprogrammieren soll.
Medikamente
Neben der Standard-Medikation bietet auch die Naturheilkunde Tinnitus-Hilfen. So soll beispielsweise Ginkgo-Extrakt bei vielen die Beschwerden deutlich lindern.
Maximal kommt eine Einnahme über sechs Monate in Betracht. Wenn sich bis dahin keine Wirkungen gezeigt haben, ist auch nicht mehr mit einer Wirksamkeit zu rechnen.
Zur unterstützenden entspannungsfördernden Behandlung kommen Präparate und Tees mit Melissenblättern, Hopfenzapfen und Baldrianwurzel in Betracht. Auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) weist darauf hin, in 30 bis 50 Prozent der Fälle eine Besserung oder sogar Heilung erzielen zu können.
Nehmen Sie regelmäßig Arzneimittel ein?
Dann prüfen Sie mit Ihrem Apotheker, ob möglicherweise ohrschädigende Arzneimittel darunter sind. Hierzu zählen zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Entwässerungsmittel, Nikotin, Antibiotika vom Aminoglykosid-Typ, Chemotherapeutika.
Homöopatische Arzneimittel
Arnica |
nach Trauma |
Asarum |
wenn Lärm den Tinnitus verstärkt |
Cocculus |
wenn Stress oder Morbus Ménière die Ursache ist |
Dulcamara |
bei Erkältung-bedingtem Tinnitus |
Lachesis |
in den Wechseljahren und bei Ohrensausen links |
Lycodium |
bei Ohrensausen rechts |
Petroleum |
bei klopfenden Ohrgeräuschen |
Theridion |
wenn Lärm den Tinnitus verstärkt |
Hausmittel
Einen günstigen Einfluss können durchblutungsfördernde Maßnahmen haben. Angewandt werden Kälte- und Wärme-Anwendungen, beispielsweise Güsse, Abreibungen, Wickel, Waschungen, Packungen und Sauna. Probieren Sie gegebenfalls einmal
- kalte Nackengüsse
- kalte oder heiße Kompressen im Nacken (jeweils nur für wenige Sekunden)
Der ständige Temperaturwechsel verbessert die Durchblutung.
Allgemeine Maßnahmen
Lenken Sie sich ab! Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht ausschließlich auf das Ohrgeräusch. So können Sie vielleicht verhindern, dass es durch einen Lernprozess im Gehirn chronisch wird.
Ablenkung schafft zum Beispiel leise Musik im Hintergrund und nachts ein tickender Wecker auf dem Nachttisch. Zu diesem Zweck sind auch spezielle Ohrgeräte, Klang-Kissen, CDs erhältlich.
Gönnen Sie sich Ruhe und vermeiden Sie Stress
Stress scheint ein sehr wichtiger Faktor im Tinnitusgeschehen zu sein. Er kann Ursache eines Tinnitus sein und einen bestehenden Tinnitus verstärken. Deshalb ist es immens wichtig, ein Entspannungstraining zu erlernen und regelmäßig anzuwenden.
Bewährt haben sich Meditation, Autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jacobsen und Yoga. Falls Ihre Tinnitusgeräusche das Eintreten der Entspannung beeinträchtigen sollten, sorgen Sie für entspannende Hintergrundmusik, beispielsweise mit Hilfe spezieller Tinnitus-Entspannungs-CDs.
Stressmildernd kann sich auch eine Änderung des Lebensstils auswirken. Gönnen Sie sich bewusst etwas! Gehen Sie beispielsweise ab und zu essen und unternehmen Sie bewusst Dinge, die Ihnen besondere Freude bereiten.
Achten Sie auf ausreichenden und erholsamen Schlaf. Falls Sie die Ohrgeräusche am Einschlafen hindern, besorgen Sie sich eine spezielle Tinnitus-CD mit Einschlaf-Musik. Guter Schlaf und Entspannung aktivieren die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers und fördert die Heilung.
Vermeiden Sie Lärm. Verzichten Sie zum Beispiel auf laute Musik. Und wenn sich der Lärm einmal nicht vermeiden lässt, dann schützen Sie sich durch einen Gehörschutz.
Denken Sie positiv
Tinnitus gilt als Warnsignal. Er deutet darauf hin, dass Ihre körperliche oder seelische Belastungsgrenze überschritten wurde. Nehmen Sie ihn deshalb zum Anlass, die eigene Lebenssituation zu überdenken und unter Umständen zu ändern, gegebenenfalls mit therapeutischer Hilfe.
Ernährung
Eine Diät, die Tinnitus beseitigen kann, gibt es leider nicht, allerdings ein paar Empfehlungen:
Das sollten Sie meiden bzw. höchstens in Maßen genießen: Coffeinhaltiges (zum Beispiel Kaffee), Alkohol, chininhaltige Getränke sowie glutamin-/glutamathaltige Speisen.
Diese Nährstoffe sind wichtig für Sie:
Magnesium |
Magnesium ist für die Ionenkanäle im Ohr wichtig. Gegen Tinnitus empfehlen Mediziner deshalb die Einnahme von 300 Milligramm Magnesium pro Tag. |
Ernährungsumstellung kann helfen
Es gibt Betroffene, die Erleichterung durch eine Umstellung der Ernährung erfuhren. Auch eine Fastenkur soll schon Erfolge gezeigt haben.
Erfolgt bei Ihnen eine hyperbare Sauerstofftherapie?
Dann muss Ihr Körper das erhöhte Sauerstoffangebot verarbeiten können. Dafür benötigt er insbesondere die Vitamine A, C, E und Selen. Achten Sie deshalb auf eine Ernährung, die reich an diesen Stoffen ist.
Sorgen Sie für regelmäßige körperliche Bewegung
Das hilft Stress abzubauen und Ruhe zu finden. Außerdem fördert Sport die Durchblutung und insgesamt Ihr Wohlbefinden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
- Akupunktur: Eingesetzt werden in der Regel eine Ganzkörperakupunktur oder eine Ohrakupunktur. Speziell beim Halswirbelsyndrom in Verbindung mit Ohrensausen soll diese Methode gut helfen, allerdings meist nur kurzfristig.
- Transkranielle Magnetfeld-Stimulation: Angewandt wird diese Methode zum Beispiel von Dr. Peter Eichhammer von der Universität Regensburg. Er setzt eine Impulsfrequenz von ein Hertz, wobei die Spule direkt über dem auditorischen Kortex liegt. Die Behandlung dauert fünf Tage. Pro Tag werden 2000 Impuls erzeugt. Sechs von zehn Patienten berichten über eine monatelang anhaltende deutliche Linderung des Tinnitus.
- Biomentale Therapie: Grundlage der biomentalen Therapie sind Gespräche und Entspannungsübungen. Betroffene lernen dadurch, ihre biologischen Reaktionen selbst zu beeinflussen und ihr vegetatives Nervensystem umzustellen, bis der Tinnitus beseitigt ist. Entwickelt wurde diese Methode vom HNO-Arzt und Psychotherapeuten Dr. Hans Greuel in Düsseldorf. Laut Dr. Greuel besserte sich bei 88 Prozent seiner Patienten der Tinnitus.
- Klimatherapie: In manchen Ländern wird Tinnitus mit Urlaub behandelt. Als besonders günstig hat sich ein Aufenthalt am Meer erwiesen. Das Wellenrauschen übertönt den Tinnitus. Der Blick aufs Meer wirkt entspannend und die gute Luft mit einem hohen Gehalt an negativ ionisiertem Sauerstoff trägt zur Heilung bei. Manche Ärzte schwören auf Mallorca. Dort werden auch ausgiebige Tinnitusbehandlungen angeboten.
- Manuelle Therapie: Viele Tinnitus-Betroffenen weisen eine eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelsäule auf. Bei ihnen kann eine manuelle Therapie der Halswirbelsäule die Ohrgeräusche lindern oder sogar beseitigen. Bewährt hat sich die Kraniosakral-Therapie, eine besondere Technik der Osteopathie, vor allem in Fällen, bei denen der Tinnitus in Zusammenhang mit Schädel-Hirn-Traumen, Ménière-Krankeit oder chronischen Entzündungen der Siebbeinregion (das ist eine besondere Region der Nasennebenhöhlen) steht.
Auch eine Ortho-Bionomy-Therapie kann hilfreich sein. Sie gilt als eigenständige, weiche Form der manuellen Therapie und soll die Autoregulation und körperliche Koordination verbessern. - Hochdosierte Low Level Laser Therapie: Entwickelt wurde diese Methode von Dr. Lutz Wilden in Bad Füssing. Sie soll den Energiestoffwechsel der Zellen anregen, dadurch die Regenerationsfähigkeit steigern und letztlich den Tinnitus bessern oder sogar beseitigen.
- Homotoxikologie: Erfolg versprechend scheint diese Methode insbesondere beim Vorliegen kranialer Durchblutungsstörungen.
Die Homotoxikologie geht davon aus, dass Krankheiten Ausdruck der Abwehr von Giftstoffen sind. Feinst dosierte Arzneireize liefern dem Körper im Sinne einer Stimulations- und Regulationstherapie Heilreize zur Selbstregulation. - Homöopathie: Die homöopathische Behandlung eines Tinnitus dauert Monate bis Jahre. Die langfristigen Aussichten sollen recht gut sein. Auch eine Therapie auf anthroposophischer Basis kommt in Betracht.
- Ausleitende Verfahren: Angewandt werden zum Beispiel der Aderlass, die Therapie mit Blutegeln, das Schröpfen oder die Reiztherapie nach Baunscheidt, alle meist in Verbindung mit einer homöopathischen Therapie.
- Neuraltherapie
- Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne: Durch Vitamin B1, verschiedene Pharmaka, Einatmen von 95 prozentigem Sauerstoff und gegebenfalls weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel körperliche oder thermische Belastung, wird die Gewebedurchblutung erhöht. Besserungen des Tinnitus sollen hiermit noch nach Jahren möglich sein, allerdings ist die Behandlung relativ teuer.
- Fußreflexzonenmassage
- Lymphdrainage: Bei Innenohrerkrankungen kann hierdurch ein möglicher Lymphstau beseitigt werden.
- Aromatherapie: Eingesetzt werden Mischungen entspannend oder krampflösend wirkender Aromaöle, zum Beispiel mit Estragon, Zypresse, Thymian, Majoran, Gelsemium, Mandarine und Petitgrain.
- Zahn-Kiefer-Behandlungen: In Frage kommen eine Sanierung des Gebisses und Entfernung von Amalgam.
- Biofeedback, Bioresonanztherapie, Elektroakupunktur nach Voll: Von den Biofeedback-Verfahren wird Tinnitus-Betroffenen das Muskel-Biofeedback empfohlen, wenn die Muskulatur des Nackens und des Kiefergelenks stark verspannt ist.
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