Behandlungsmethoden

Extrakorporale Stoßwellentherapie

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Die extrakorporale Stoßwellentherapie ist eine Behandlungsmethode, um Blasen- oder Nierensteine zu zertrümmern. Im Unterschied zur konventionellen Ultraschallbehandlung können Therapeuten dabei neben der thermischen Energie auch die kinetische Energie (Bewegung) der Schallwellen nutzen.

Die Therapie mit den hoch energetischen Schallwellen wird seit den 1980er Jahren mit großem Erfolg in der Urologie zur Behandlung von Steinleiden eingesetzt. Die kurzen, hoch energetischen Schallimpulse breiten sich als Stoßwellen aus und versetzen dabei ihre Umwelt in Schwingung.

Eine Stoßwelle besteht dabei aus der Druck- und der Zugwelle. Während die Druckwelle durch Kompression die Moleküle im Gewebe freisetzt, drückt die Zugwelle die entsprechenden Gasblasen zusammen. Das führt zu einer Destabilisierung des erkrankten Bereichs. Auf diese Weise verursachen die Stoßimpulse die Freisetzung von heilungs- und durchblutungsfördernden Stoffen.

Je nach Dichte des zu behandelnden Bereichs variieren die Ausbreitung, die Geschwindigkeit und die Reichweite der Stoßwellen. Vor diesem Hintergrund unterscheiden Mediziner flüssiges Gewebe (Blut, Muskel, Fett etc.) von festem (Knochen, Nierensteine).

Auch für die Orthopädie hat die Stoßwellentherapie eine große Bedeutung. Bei langsam heilenden Knochenbrüchen können die Stoßwellen zur Anregung der knochenbildenden Zellen benutzt werden. Darüber hinaus eignet sich die extrakorporale Stoßwellentherapie zur Behandlung von Weichteilbeschwerden (z.B. Tennisarm).

Durchführung

Grundlage für die extrakorporale Stoßwellentherapie ist eine Lokalisierung des krankhaften Gewebes durch Ultraschall oder Röntgen. Im Anschluss wird der Schallkopf auf den betreffenden Bereich gebracht, wo er pro Sitzung zwischen bis zu 3.000 Impulse ausstößt.

Bei einer Stoßwellentherapie mit höherer Energie (z.B. Kalkschulter) wird dem Patienten ein lokales Anästhetikum verabreicht. In der Regel reichen drei Sitzungen aus, um den gewünschten Therapieerfolg zu erreichen.

Um die entsprechenden Stoßwellen zu erhalten, werden diese im Wasser außerhalb des Körpers erzeugt (extrakorporale Erzeugung). Aufgrund der ähnlichen Dichte wird beim Übertragen der Stoßwellen in den Körper der Energieverlust so gering wie möglich gehalten.

Zur Erzeugung der Stoßwellen kommen folgende Verfahren in Frage:

  • elektrohydraulisches Prinzip: Im Wasserbad wird eine spezielle Zündkerze entfacht, was zu einer schlagartigen Erhitzung der umgebenden Flüssigkeit führt. Die aufkommende Druckwelle breitet sich explosionsartig aus und wird durch einen Reflektor gebündelt und ausgerichtet.

  • elektromagnetisches Prinzip: Ein im wässrigen Milieu befindlicher Kondensator (Spule) bringt eine Stoßwelle hervor, die im umliegenden Wasser ausgebreitet und durch Linsenoptik gebündelt wird.

  • piezoelektrisches Prinzip: Spezielle Quarzkristalle (Piezokristalle) erzeugen mechanische Schwingungen, die im Wasserbad als Stoßwellen ausgebreitet und anschließend auf einen Brennpunkt gebündelt werden.

Anwendung und Risiken

Die extrakorporale Stoßwellentherapie wird vorwiegend zur Therapie des Bewegungsapparates eingesetzt.

So kann die Behandlung wirksam bei folgenden Erkrankungen eingesetzt werden:

Grundsätzlich ist die extrakorporale Stoßwellentherapie mit keinen Risiken für den Patienten verbunden. In seltenen Fällen kann es zu Schwellungen oder auch punktförmigen oder flächigen Hauteinblutungen kommen.

 


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