Behandlungsmethoden

Gebärmutterentfernung

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Mediziner bezeichnen die operative Entfernung der Gebärmutter auch als Hysterektomie. Bei einer Reihe von sowohl gut- als auch bösartigen Erkrankungen der inneren Geschlechtsorgane ist ein solcher Eingriff unumgänglich.

Grundsätzlich hat der behandelnde Arzt die Wahl zwischen drei verschiedenen Verfahren der Gebärmutterentfernung. Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt vor allem von der zu therapierenden Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin und auch von den anatomischen Verhältnissen ab.

Zum einen hat der Operateur die Möglichkeit, die Gebärmutter über die Scheide zu entfernen. Diese besonders schonende Variante wird am häufigsten gewählt. Bei einer bösartigen Erkrankung muss die Entfernung der Gebärmutter hingegen durch einen Bauchschnitt erfolgen. Ein drittes Verfahren ist die Bauchspiegelung. Als sogenanntes minimal-invasives Verfahren kommt sie ohne große chirurgische Schnitte aus.

Nach der Wahl des Zugangsweges für die Hysterektomie stehen dem behandelnden Arzt wiederum verschiedene Operationstechniken zur Verfügung. Auf welche Methode die Wahl fällt, richtet sich unter anderem danach, ob die gesamte oder nur einzelne Teile der Gebärmutter oder zusätzlich zur Gebärmutter noch weitere Organe und Gewebe entfernt werden müssen.

Durchführung

Ärzten stehen für die vollständige oder teilweise Entfernung der Gebärmutter vielfältige Operationsverfahren zur Verfügung. Alle drei möglichen operativen Zugangswege – über die Scheide, die Bauchdecke oder durch eine Bauchspiegelung – bieten spezifische Vorteile; allerdings bergen sie auch jeweils unterschiedliche Komplikationsrisiken.

Der behandelnde Arzt benötigt für die Methodenwahl umfangreiche Angaben über die zu heilende Erkrankung, über weitere Vorerkrankungen und mögliche vorhergehende Operationen. Darüber hinaus wird er die individuellen Wünsche der Patientin berücksichtigen.

Um sich auf eine Operationsmethode festzulegen, führt der Arzt außerdem eine gynäkologische Voruntersuchung durch. Sie gibt Aufschluss über die Lage und die Beschaffenheit der Gebärmutter sowie über die Dehnbarkeit der Scheide.

Liegt eine bösartige Tumorerkrankung vor, ist es in der Regel notwendig die gesamte Gebärmutter und unter Umständen auch Gewebeteile angrenzender Organe zu entfernen (totale Hysterektomie). Es werden lediglich einzelne Teile der Gebärmutter – zum Beispiel der Gebärmutterhals – entfernt, wenn die vorliegende Erkrankung lediglich einzelne Abschnitte der Gebärmutter betrifft (subtotale Hysterektomie).


Vaginale Hysterektomie

Am häufigsten wird die Gebärmutter durch die Scheide entfernt. Mediziner bezeichnen diesen Eingriff als vaginale Hysterektomie. Der Arzt führt alle für die Operation notwendigen Instrumente über die Scheide ein, trennt die Blutgefäße sowie die Eileiter von der Gebärmutter ab und entfernt diese.

Die vaginale Hysterektomie gilt als schonendes und risikoarmes Verfahren, da sie keine Narben hinterlässt und die Operation nur von kurzer Dauer ist. Die meisten Patientinnen verspüren nach dem Eingriff keine Schmerzen und erholen sich innerhalb kürzester Zeit wieder.

Allerdings ist für diese Form der Gebärmutterentfernung eine stark dehnbare Scheide erforderlich. Als Nachteile sind der vergleichsweise hohe Blutverlust und die für den Arzt begrenzte Einsehbarkeit des Operationsgebietes zu nennen.


Abdominale Hysterektomie

Bei der abdominalen Hysterektomie öffnet der Arzt den Unterbauch durch einen großen Querschnitt und entfernt die Gebärmutter über diesen Zugang. Durch den Schnitt ist dem Operateur die bestmögliche Sicht auf das zu operierende Gebiet gegeben. Daher findet dieses Verfahren insbesondere dann Anwendung, wenn eine bösartige Erkrankung vorliegt und neben der Gebärmutter zum Beispiel auch die Eierstöcke mit entfernt werden müssen.

Die abdominale Hysterektomie ist auch immer dann die Methode der Wahl, wenn die Gebärmutter ungewöhnlich groß oder stark mit angrenzendem Gewebe verwachsen ist. Andererseits ist dieses Verfahren besonders anfällig für Komplikationen und erfordert einen langen stationären Aufenthalt. Die Patientinnen erholen sich von dem Eingriff erst nach relativ langer Zeit.


Laparoskopische Hysterektomie

Laparoskopie ist der medizinische Fachausdruck für Bauchspiegelung. Bei dieser Methode handelt es sich um ein minimal-invasives Verfahren ohne große Bauchschnitte. Es ist lediglich ein kleiner Schnitt am Bauchnabel notwendig, über den ein sogenanntes Laparoskop eingeführt wird. Das Gerät ist mit einer kleinen Kamera versehen, die das Operationsgebiet auf einem Monitor vergrößert abbildet.

Über weitere winzige Schnitte in der Bauchdecke schiebt der Arzt Instrumente bis zur Gebärmutter vor, um diese von den umgebenden Strukturen lösen und durch die Scheide entfernen zu können. Diese Form der Hysterektomie ist ein ebenso schnelles wie schonendes Verfahren. Allerdings kann der Operateur auf mögliche Komplikationen nicht so schnell reagieren wie bei einer abdominalen Hysterektomie.

Anwendung und Risiken

Bei einer Reihe von Erkrankungen stellt die Gebärmutterentfernung eine unabdingbare Voraussetzung für die Heilung dar (absolute Indikationen). In einigen anderen Fällen ist diese Notwendigkeit nicht zwingend gegeben. Bei diesen sogenannten relativen Indikatoren muss der Arzt die möglichen Risiken gegen die Zweckmäßigkeit des Eingriffs abwägen.

Als relative Indikationen kommen diese gutartigen Erkrankungen in Betracht:

Folgende Erkrankungen stellen absolute Indikationen für eine Gebärmutterentfernung dar:

  • verschiedene Formen des Gebärmutterkrebs
  • Eierstockkrebs
  • schwere, nicht zu kontrollierende Blutungen aus der Gebärmutter (zum Beispiel nach einer Geburt)
  • schwere Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane

Unfruchtbarkeit und das Ausbleiben der Menstruation sind die unweigerlichen Folgen einer Gebärmutterentfernung. Auf das sexuelle Lustempfinden hat eine Hysterektomie allerdings keinen Einfluss. Der Eingriff selbst ist wie jede Operation nicht ganz frei von Komplikationen. Zu nennen sind hier unter anderem:

  • Blutungen während oder nach der Operation
  • Infektionen
  • Verletzung benachbarter Organe wie des Darms oder der Blase
  • Nervenschädigungen
  • schmerzhafte Verwachsungen
  • Beschwerden beim Geschlechtsverkehr
  • Blutgerinnsel
  • Bauchfellentzündung

 


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