Behandlungsmethoden

Schlaflabor

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Ein Schlaflabor ist eine stationäre Einrichtung in einem Krankenhaus, wo Form, Ursache und Ausprägung von Schlafstörungen untersucht werden. In der Regel betreiben Neurologen, Pneumologen oder spezialisierte Somnologen (Schlafmediziner) ein solches Schlaflabor.

Schlafstörungen sind ein komplexes Symptom, das sich unterschiedlich äußern kann. So leiden viele Patienten unter Schlaflosigkeit, Durchschlaf- oder Einschlafstörungen sowie dem Schlafapnoe-Syndrom (Schnarchen). Die Folgen davon sind eine verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Ohrgeräusche (z.B. Tinnitus) sowie Sexual- und Gedächtnisstörungen.

Solche belastenden Schlafstörungen sind auf ganz unterschiedliche Ursachen zurückzuführen. So können verschiedene Atemwegerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Störungen genauso zu den Beeinträchtigungen führen wie organische Auslöser.

Um die genauen Ursachen für die Schlafstörungen ermitteln zu können, suchen Betroffene ein Schlaflabor auf, wo die physiologischen Prozesse im Schlaf gemessen und ausgewertet werden. Dazu wird der Patient mit entsprechenden Messgeräten verkabelt. Eine möglichst gemütliche Atmosphäre der Nachtabteilung macht ein Entspannen trotz ungewohnter Umgebung möglich.

Sollte das Beobachten des Nachtschlafens nicht ausreichen, um präzise Schlussfolgerungen ziehen zu können, werden zusätzliche Mehrfach-Schlaflatenz-Tests durchgeführt. Auf diese Weise wird der sogenannte Schlafdruck (Schläfrigkeitsgrad) des Patienten gezielt ermittelt. Nach dem nächtlichen Aufenthalt im Schlaflabor bleibt der Patient einen weiteren Tag auf der Station und muss versuchen alle zwei Stunden ein kurzes Schläfchen zu machen. Anhand der Messergebnisse kann eine individuelle Therapie geplant werden.

Durchführung

Ein Schlaflabor ist eine speziell ausgestattete Station im Krankenhaus, die über Schlafkabinen verfügt. Dabei kann der zu Untersuchende seine Schlafposition frei wählen und bei Bedarf auch verändern.

Vor dem Aufenthalt in einem Schlaflabor muss der Patient bestimmte Vorbereitungen treffen. Dazu muss er bereits daheim ein Schlaftagebuch (Protokoll) führen und zu dem Termin im Krankenhaus mitbringen.

Für präzise Messergebnisse ist es außerdem wichtig, dass die Haare des Patienten frisch gewaschen und trocken sind. Auch Haarspray, -gel oder -wachs dürfen an diesem Tag nicht aufgetragen werden. Zudem sollten nach 14:00 Uhr keine koffeinhaltigen Getränke zu sich genommen werden. In Absprache mit dem Arzt müssen bestimmte Medikamente vor der Untersuchung abgesetzt werden.

Nach dem einführenden Gespräch mit dem Schlafmediziner wird der Patient auf die bevorstehenden Messungen vorbereitet. Das Tragen gewohnter Nachtbekleidung ist dabei möglich. Anschließend werden kleine Elektroden am Kopf des zu Untersuchenden fixiert. Diese überwachen die physiologischen Funktionen während des Schlafs. Dazu gehören die Augenbewegungen, die Gehirnströme (Elektroenzephalographie) und mögliche Muskelbewegungen.

Um auch die Atmung und den Herzschlag des Patienten erfassen zu können, wird sowohl um den Bauch als auch um den Brustkorb ein flexibler Gurt mit Sensoren angebracht. Zusätzliche Pulsoximeter dokumentieren die arterielle Sauerstoffsättigung.

Schließt sich an das nächtliche Schlaflabor der Mehrfach-Schlaflatenz-Test an, ist eine ergänzende Videoüberwachung des zu Untersuchenden sinnvoll.

Für valide Resultate muss der Patient mindestens zwei Nächte im Schlaflabor verbringen.

Anwendung und Risiken

Sofern Anamnese und körperliche Untersuchung keinen Aufschluss über die Schlafstörungen des Patienten ergeben haben, kann ein Schlaflabor die richtige Diagnose erbringen.

So können die somnologischen Messverfahren konkrete Ursachen (z.B. Herzschwäche) für die Schlafbeeinträchtigungen ermitteln oder auch ausschließen.

Ein Aufenthalt ist im Schlaflabor einschließlich der entsprechenden Messungen sind für den Patienten mit keinerlei Risiken verbunden.