Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Post-Polio-Syndrom

  • Überblick
  • Symptome und Verlauf
  • Diagnostik
  • Therapie

Überblick

Das Post-Polio-Syndrom (PPS) macht sich als chronischer Muskelschwund und Schwächung der physischen Leistungsfähigkeit bemerkbar.

Mediziner bezeichnen dieses Syndrom auch als postpoliomyelitische progressive spinale Muskelatrophie.

Es handelt sich um eine neurologische Folgeerscheinung der Polio-Infektion (Kinderlähmung) und tritt erst mehrere Jahrzehnte nach einer Polio-Infektion auf.

Symptome und Verlauf

Im Durchschnitt beginnt die Erkrankung 30 Jahre nach einer Infektion mit dem Poliovirus.

Die Begleiterscheinungen einer Kinderlähmung sind bei den Betroffenen meist schon vor einigen Jahrzehnten abgeklungen.

Doch mit dem Eintreten des Post-Polio-Syndroms verstärken sich die Symptome der Polio-Erkrankung wieder und können durch körperliche Fehlbelastungen verstärkt werden.

Folgende Symptome sind besonders bezeichnend für das Post-Polio-Syndrom:

  • schnelle Erschöpfung und verstärkte Müdigkeit
  • Verlust der Muskelkraft und Muskelschwund
  • verstärkte Kälteempfindlichkeit
  • häufig nächtliche Atemstörungen, sog. Schlafapnoe-Syndrom
  • Gelenk- und Muskelschmerzen

Diagnostik

Das Risiko nach einer Polio-Infektion an PPS zu erkranken, liegt bei etwa 50 Prozent.

Eine Diagnose gestaltet sich schwierig, da es keine standardisierten Testverfahren gibt. Andere Erkrankungen sollten zunächst ausgeschlossen werden. Hierfür können internistische, orthopädische und neurologische Untersuchungen durchgeführt werden.

Treten die krankheitsspezifischen Beschwerden erst nach einer symptomfreien Zeit von mindestens 15 Jahren auf, ist eine Erkrankung an dem Post-Polio-Syndrom wahrscheinlich.

Ist dies nicht der Fall, werden die Beschwerden der vorherrschenden Kinderlähmung zugesprochen und gelten nicht als eigenständige Erkrankung.

Therapie

Bisher kann das Post-Polio-Syndrom nicht medikamentöse behandelt werden.

Spezielle Medikamente, wie Antibiotika, können dagegen eine Verschlechterung der Erkrankung zur Folge haben.

Physiotherapie und gezielte Muskelübungen (vor allem im Wasser) können die Symptome lindern. Da die Erkrankung auch durch körperliche Fehlbelastungen ausgelöst werden kann, sollte der Patient diese (z.B. sportliche Aktivitäten) unterlassen.

Auch bei der Therapie, beispielsweise bei der Massage, müssen verschiedene Aspekte vermieden werden, da auch sie den Genesungsprozess beeinträchtigen können.