Behandlungsmethoden

Thermographie

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung/Risiken

Beschreibung

Die Thermographie ist ein auf Infrarotstrahlen basierendes Messverfahren, wel­ches besonders häufig zur Brustkrebs-Früherkennung eingesetzt wird.

Ziel der Thermographie ist es, veränderte Wärmefelder im Körper frühzeitig aufzudecken. Diese können Anzeichen einer Krebserkrankung sein, aber auch auf entzündliche Prozesse, Durchblutungsstörungen oder Narbengewebe hinweisen.

Besonders bei der Früherkennung von Brustkrebs hat sich die Thermographie bewährt, da sie mit ihren Infrarotstrahlen wesentlich schonender ist als die, auf Röntgenstrahlen basierende, Mammographie.

Das Messverfahren kann in die allgemeine Thermographie und die Regulations-Thermographie unterschieden werden:


Allgemeine Thermographie

Hierbei untersucht der behandelnde Arzt die veränderten Wärmefelder des Körpers. Besonders Krebszellen lassen ungewöhnlich warme Regionen im Körper entstehen, da sie eine erhöhte Blutzufuhr erfordern. Um diese Blutzufuhr zu gewährleisten, sammeln sich immer mehr Blutzellen um die aktiven Krebszellen und erhöhen die Wärmefelder in diesem Bereich.


Regulations-Thermographie

Im Rahmen der Regulations-Thermographie können zuvor keine veränderten Wärmefelder festgestellt werden. Besteht jedoch trotzdem der Verdacht einer Krebserkrankung oder Entzündung, werden die betroffenen Regionen des Körpers einem Kältereiz ausgesetzt.

Im Unterschied zum gesunden Gewebe werden erkrankte Bereiche dadurch zum Wärmeausgleich stimuliert. Dieser Ausgleich wird durch das Wärmebild der Thermographie dargestellt und ausgewertet.

Durchführung

Die beiden verschiedenen Methoden der Thermographie unterscheiden sich in ihrer Durchführung kaum.

Zu Beginn wird die Krankheitsgeschichte des Patienten erfasst und eine erste Messung durchgeführt. Eine zweite Messung wird nach einem Abstand von drei Monaten empfohlen, da in diesem Zeitraum die Veränderungen der Wärmefelder bestmöglich ermittelt werden können.

Der Ablauf der beiden Messungen erfolgt identisch. Die Patientin wird gebeten sich zu entkleiden, damit die Wärmefelder ungehindert aufgezeichnet werden können. In einem Zeitraum von 15 Minuten zeichnet die Wärmebildkamera nun alle Wärmefelder auf. Hierbei erscheinen normale Wärmefelder violett, was auf einen ausgeglichenen Wärmehaushalt hinweist. Krankhaft veränderte Wärmefelder stellt die Kamera jedoch als rote, orange oder gelbe Punkte dar.

Die Durchführung der Regulations-Thermographie unterscheidet sich lediglich im Aussenden eines kurzen Kältereizes. Auch bei dieser Methode werden Veränderungen der Wärmefelder und der Regulation des Wärmehaushaltes unterschiedlich von der Kamera dargestellt.

Anwendung/Risiken

Die Thermographie erkennt Krebszellen bereits im Frühstadium und gilt daher als effektive Vorsorgemethode.

Diese Früherkennung ist ein entscheidender Vorteil der Thermographie, da sie Krebszellen schneller aufdecken kann als die Mammographie oder ein Bluttest.

Da sich die Brustkrebszellen bei Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr sehr schnell ausbreiten können, ist die Thermographie speziell für diese Altersgruppe eine effektive Präventivmaßnahme. Das Messverfahren sichert ein besonders frühes Erkennen des Brutkrebses und erhöht somit auch den Behandlungserfolg der Patientinnen.

Auch im Behandlungsverlauf einer Brustkrebserkrankung empfiehlt sich der Einsatz der Thermographie als Kontrollmethode. Durch das Zusammendrücken der Brust bei der Mammographie können die Krebszellen platzen, sich in den Blutkreislauf begeben und Metastasen bilden. Bei der Thermographie besteht dieses Risiko nicht, da durch die Infrarotkamera kein Körperkontakt besteht.