Mammographie

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Unter dem Begriff Mammographie ist die Röntgenuntersuchung der Brust zu verstehen, mit deren Hilfe deutliche Abweichungen auf Brustkrebs (Mammakarzinom) überprüft werden.

Mit dieser Methode können jedoch nicht nur ertastete Knoten oder Veränderungen des Brustgewebes auf mögliche Anzeichen von Brustkrebs untersucht werden. Auch winzige, nicht spürbare Knötchen oder Vorstufen von Brustkrebs wie Mikrokalk werden dank Mammographie ausfindig gemacht.

Damit gilt sie als bedeutendes Früherkennungsverfahren von Tumoren, die im Rahmen der Reihenuntersuchung (Mammographie-Screening) von Krankenkassen finanziert wird. Die Aussagekraft der Röntgenaufnahmen in Bezug auf einen möglichen Krebsbefund ist dabei von Faktoren wie etwa der Brustdichte abhängig. Je geringer diese ist, desto deutlicher können verdächtige Gewebsveränderungen sichtbar gemacht werden.

Weil jedes Jahr deutschlandweit etwa 40.000 Frauen von Brustkrebs betroffen und beinahe die Hälfte sogar daran stirbt, ist eine turnusmäßige Mammographie von essentieller Bedeutung. Eine regelmäßig durchgeführte Mammographie kann eine Reduktion der Brustkrebssterblichkeit von bis zu 30 Prozent ermöglichen.

Durchführung

Angewandt wird die Röntgenuntersuchung bei Patientinnen mit nachweisbaren Veränderungen des Brustgewebes. Gleichzeitig kommt sie im Rahmen des Mammographie-Screenings zur Früherkennung von Brustkrebs zum Einsatz. Als Vorsorgemaßnahme wird sie dementsprechend auch dann durchgeführt, wenn keine auffälligen Anzeichen vorliegen.

Bei der Mammographie werden die Brüste zwischen zwei Glasplatten flachgedrückt. Trotz der etwas unangenehmen Prozedur ist diese Kompression für einen genauen Befund wichtig. Für möglichst aussagekräftige Röntgenbilder muss das Brustgewebe möglichst dicht zusammengepresst werden. Nur so kann ein Facharzt eine deutliche Diagnose stellen. Geröntgtes, dünnes Brustgewebe begünstigt eine genauere Abbildung kleinster Strukturen von bis zu 0,1 Millimeter (z.B. Mikrokalk) im Gewebe und reduziert zugleich die Strahlenbelastung. Jede Brust wird von oben nach unten sowie seitlich schräg geröntgt.

Auf dem Monitor werden die Gewebeveränderungen und inneren Strukturen der weiblichen Brust angezeigt. Durch die sehr kontrastreiche Darstellung einer Mammographie kann der Arzt das Brustgewebe der Patientin auf einen Krebsbefund hin auswerten. Sollte sich die Krebsdiagnose jedoch nur bei einer Brust bestätigen, wird auch die gesunde Brust gründlich untersucht.

Weil bei der Mammographie eine wesentlich energieärmere Strahlendosis verwendet wird, spricht man auch von weicher Strahlung. Im Gegensatz zu anderen Röntgenverfahren, bei denen harte Strahlung eingesetzt wird, ermöglicht die Mammographie eine bessere Abbildung schwarz-weißer Kontraste.

Um die Bildqualität nicht zu verfälschen, sollten Bewegungen während der Mammographie-Aufnahmen sowie der Gebrauch von Deodorant vermieden werden. Medikamente, die die eine höhere Dichte des Drüsengewebes herbeiführen, sollten in Absprache mit dem behandelnden Arzt einen Monat vor der Untersuchung nicht mehr eingenommen werden.

Anwendung und Risiken

Um eine bestmögliche Aussagekraft der Röntgenbilder zu erzielen, ist eine Mammographie vor allem dann sinnvoll, wenn das Brustgewebe nicht spannt, sondern weich ist. Daher ist eine Untersuchung noch während der Periode oder bis zu zehn Tagen nach der Menstruation am günstigsten.

Zur Personengruppe mit hohem Brustkrebsrisiko zählen vor allem Personen, deren Familienmitglieder wie Mutter oder Schwester bereits an Brustkrebs erkrankt sind,  sowie Frauen, die bei der Geburt des ersten Kindes das 35. Lebensjahr überschritten haben. Auch Patientinnen, bei denen der Brustkrebs bereits geheilt werden konnt, sollten sich im Rahmen der regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen weiterhin einer Mammographie unterziehen.

In welchem Alter und zu welchen Zeitabständen die Untersuchung sinnvoll ist, zeigt folgende Übersicht:

  • bei spürbaren Veränderungen: schnellstmöglich
  • bei Frauen zwischen 30 und 35 Jahren: einmalig
  • bei Frauen ab 40 Jahren: einmalig
  • bei Risikopatientinnen: jedes Jahr
  • Frauen zwischen 50 und 69 Jahren: Mammographie-Screening im Abstand von zwei Jahren

In Anbetracht der Tatsache, dass das Risiko der Brustkrebserkrankung mit zunehmendem Alter steigt, wird die Dringlichkeit einer Mammographie deutlich. Grundsätzlich kann mithilfe dieser Röntgenuntersuchung die Sterblichkeit des Brustkrebses bei Frauen, die älter als 50 Jahre sind, um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Aufgrund besonderer Wachstumsformen einiger Tumorerkrankungen können etwa 10 Prozent der Brustkrebsfälle jedoch nicht durch eine Mammographie nachgewiesen werden.

Verglichen mit dem Risiko, unter „natürlichen“ Umständen an Brustkrebs zu erkranken, ist die Strahlenbelastung durch regelmäßige Mammographie-Untersuchungen im Hinblick auf eine mögliche Brustkrebsentstehung weitaus weniger gefährlich.