Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Manie

  • Krankheitsbild
  • Symptome und Beschwerden
  • Ursachen
  • Diagnostik
  • Therapie

Krankheitsbild

Die Manie gehört zu den sogenannten affektiven Störungen und kann als das Gegenteil einer Depression, ebenfalls eine affektive Störung, bezeichnet wer­den.

Reine Manien sind eher selten. Häufig treten sie im Rahmen einer bipolaren Störung im Wechsel mit depressiven Phasen auf.

Eine Manie ist eine psychische Störung, die unbedingt behandelt werden muss. Alarmierende Symptome sind grundlose und schnell aufkommende Euphorie, Antriebssteigerung und Selbstüberschätzung. Die Symptome können sich bis zum vollständigen Größenwahn steigern.

Unbehandelt entwickelt der Patient eine Krankheit, die über das ganze Leben bestehen bleibt und mitunter zum Suizid führen kann.

Die ersten Symptome dieser psychischen Störung treten meistens vor dem 25. Lebensjahr auf.

Symptome und Beschwerden

  • übermäßig gesteigerte Stimmung
  • verminderte Rücksicht
  • erhöhte Risikobereitschaft
  • hohes Konsumverhalten
  • überquellender Gedankenfluss
  • ausschweifendes Redebedürfnis
  • fehlendes oder vermindertes Schlafbedürfnis

Eine manische Phase überdauert meistens mehrere Wochen. In dieser Zeit sind die Betroffenen übertrieben gut gelaunt und neigen zu Übersprunghandlungen. Teilweise kaufen sie Dinge, die ihre finanziellen Möglichkeiten übersteigen, sind rücksichtlos oder bringen sich selbst in Gefahr. Zudem setzen sich Manie-Patienten in dieser Zeit neue Ziele, die aber nie aus- oder zu Ende geführt werden.

Während der manischen Phase verfügt der Körper über anhaltende Energie, ohne jegliches Bedürfnis nach Schlaf. Die Betroffenen sind ständig aktiv und haben ein großes Mitteilungsbedürfnis.

Während einer akuten Phase der Manie können mitunter Halluzinationen auftreten. Selten kehren die manisch Depressiven nach Abklingen der Symptome zu einem normalen Verhalten zurück.

In der Regel wechseln sich manische und depressive Phasen ab, sodass bei Realisierung des vorangegangen Verhaltens oftmals Schuldgefühle bis hin zu Suizidgedanken entstehen.

Ursachen

Was der Auslöser für solche affektiven Störungen wie die Manie ist, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden.

Zum einen wird vermutet, dass vor allem genetische Dispositionen eine Rolle spielen. Zum anderen könnten emotionaler Stress und psychischer Druck für die Entstehung der Manie verantwortlich sein.

Außerdem wurde festgestellt, dass während akuter manischer Phasen vermehrt Störungen der Botenstoffe im Gehirn auftreten.

Diagnostik

Den Betroffenen fällt in der Regel nicht von alleine auf, dass sie sich in einer manischen Phase befinden oder an einer Manie erkrankt sind und suchen dementsprechend selten ärztliche Hilfe auf.


Initiative von Angehörigen gefragt

Hingegen können Freunde und Familienmitglieder das veränderte Verhalten und die rücksichtslosen, teils selbstgefährdenden Einstellungen deutlich wahrnehmen. Nur durch Dritte kann der Erkrankte für sein verändertes Verhalten sensibilisiert werden, sodass im nächsten Schritt fachärztlicher Rat gesucht werden kann.

Während einer akuten Phase ist eine Diagnosestellung für den Arzt in der Regel einfach, vor allem dann, wenn eine zusätzliche Depression vorliegt. Deutlich komplizierter ist jedoch, die Einsicht des Patienten zu erlangen.

Tritt die Manie weit über den 40. Lebensjahr auf, führt der behandelnde Therapeut mehrere Zusatzuntersuchungen wie ein MRT durch, um mögliche Gehirn- oder Stoffwechselerkrankungen auszuschließen.

Therapie

Konventionelle Medizin

Befindet sich der Betroffene in einer akuten manischen Phase, ist eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik empfehlenswert. Aufgrund der oftmals vorliegenden Uneinsichtigkeit der Betroffenen ist diese Therapiemaßnahme allerdings nur bei konkreter Selbst- oder Fremdgefährdung möglich.

In der Klinik werden manische Depressionen mit Neuroleptika behandelt. Sie sorgen dafür, dass die Botenstoffe im Gehirn in ihrer vermehrten Aktivität gehemmt werden und sich der Gemütszustand des Erkrankten normalisiert.

Zudem haben sich auf lange Sicht die prophylaktische Einnahme von Lithiumsalzen und die Durchführung einer Psychotherapie bewährt. Letzteres soll den Betroffenen auch helfen, die Symptome bei erneutem Ausbrechen der Krankheit frühzeitig zu erkennen.


Komplementäre Medizin

Da bei einer manischen Depression auch immer das Risiko eines Suizids besteht, ist eine Behandlung mit konventionellen Methoden immer notwendig. Dennoch kann eine komplementäre Therapie als unterstützende Maßnahme hinzugezogen werden.

Hier kommen homöopathische Mittel, wie Bilsenkraut zur Linderung des Größenwahns und des übermäßigen Rededrangs, zur Anwendung.

In Absprache mit dem behandelnden Arzt kann auch eine Bachblütentherapie als Ersatz für die Lithiumsalze erfolgen.