Symptome

Stimmungsschwankungen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Als Stimmungsschwankung bezeichnet man das Umschlagen des emotio­nalen Gemütszustandes innerhalb eines kurzen Zeitraumes ohne erkennbare Ursache.


Häufig unbedenklich

Von Stimmungsschwankungen betroffen sind in der Regel sehr viele Menschen, ohne dass in jedem Fall eine Erkrankung vorliegt. Vielmehr ist es normal, dass die individuelle Stimmungslage sich im Laufe des Tages verändert.

Oft sind Stimmungsschwankungen hormonbedingt


Stimmungsschwankungen können krankhaft sein

Sofern jedoch die Stimmungsschwankungen über das normale Maß hinaus gehen und auch das psychische Wohlbefinden sowie die Interaktion mit der sozialen Umwelt durch die Stimmungsschwankungen beeinträchtigt wird, kann von einer Erkrankung ausgegangen werden, die von einem Facharzt behandelt werden sollte.

Ursachen

Es gibt zahlreiche und ganz unterschiedliche Faktoren, die sich begünstigend auf die Entstehung von Stimmungsschwankungen auswirken können.


Hormonschwankungen bei Frauen

So können hormonelle Störungen, etwa in den Wechseljahren, in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder vor der Menstruation, den Stimmungsschwankungen zu Grunde liegen. Diese Form der Stimmungsschwankung ist ganz normal und in der Regel nicht behandlungsbedürftig.


Psychische Ursachen

Aber auch psychische oder organische Ursachen können Stimmungsschwankungen hervorrufen. In diesen Fällen sollten die Stimmungsschwankungen medizinisch abgeklärt werden.

Zu den psychischen Erkrankungen, die unter Umständen mit Stimmungsschwankungen einhergehen können, zählt etwa die bipolare Störung, die auch als manisch-depressive Erkrankung bezeichnet wird. Dabei befinden sich die Betroffenen abwechselnd in übertrieben euphorischer (manische Phase) und tief düsterer (depressive Phasen) Stimmung.


Organische Ursachen

Auch viele weitere Erkrankungen können mögliche Ursachen von Stimmungsschwankungen sein. So können hirnorganische Veränderungen, wie Alzheimer, die Symptome auslösen, genauso wie Schilddrüsenerkrankungen oder Gehirntumoren.


Weitere Auslöser

Starke psychische Belastung wie Stress kann ebenso Ursache für Stimmungsschwankungen sein, wie Medikamente oder bewusstseinsverändernde Drogen beziehungsweise deren Entzug.

Diagnose

Aufgrund der vielfältigen möglichen Ursachen von Stimmungsschwankungen ist eine sorgfältige Diagnose notwendig, um dem Betroffenen eine gezielte Therapie verordnen zu können.


Ausführliche Anamnese

Dazu wird der Arzt den Patienten zunächst einer umfangreichen Befragung unterziehen (Anamnese). Dabei sind vor allem die Häufigkeit der Stimmungsschwankungen, die Schwere, sowie die Auslöser für die Stimmungsschwankungen von Interesse.

Neben der Befragung spielen bei der Diagnose auch kognitive Tests eine Rolle, die unter Umständen auf eine Depression oder auf eine Demenzerkrankung hinweisen können.


Mögliche Grunderkrankungen abklären

Um körperliche und/oder organische Ursachen ausschließen zu können, folgen neurologische Untersuchungen. Auch Laboranalysen zu Hormonspiegel und Vitaminstatus werden hier unter Umständen zu Rate gezogen.

Je nachdem mit welchen Symptomen die Stimmungsschwankungen noch einher gehen, können auch andere Untersuchungsmethoden Anwendung finden, darunter beispielsweise MRT oder CT.

Therapie

Eine Therapie von Stimmungsschwankungen ist nur dann notwendig, wenn sie Symptom einer Erkrankung sind.

Treten sie „lediglich“ während der Schwangerschaft oder in der Pubertät auf, verschwinden sie meist von allein wieder und müssen in der Regel nicht behandelt werden.


Mögliche Grunderkrankung muss behandelt werden

Sind die Stimmungsschwankungen aber Ausdruck einer Erkrankung, so ist eine adäquate Behandlung notwendig. Diese setzt eine genaue Analyse der Ursachen voraus. Ist die Erkrankung psychisch bedingt – liegt beispielsweise eine bipolare Störung vor – so werden für die Therapie vor allem Psychopharmaka und Antidepressiva eingesetzt. Diese Medikamente greifen in den Gehirnstoffwechsel ein und beeinflussen so die Stimmungslage.

Begleitend können bei psychisch bedingten Stimmungsschwankungen sowohl tiefenpsychologische als auch Verhaltenstherapie hilfreich sein.

Liegt den Stimmungsschwankungen eine organische Erkrankung zu Grunde – beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion – so verschwinden mit der Behandlung der organischen Erkrankung in der Regel auch die Begleitsymptome.