Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Milchstau und Brustinfektion

  • Krankheitsbild
  • Ursachen und Symptome
  • Diagnostik
  • Therapie

Krankheitsbild

Ein Milchstau entsteht während der Stillphase der Mutter und kann mitunter eine schmerzhafte Brustinfektion (Mastitis) zur Folge haben.

Ungefähr am dritten Tag nach der Geburt setzt die Milchproduktion ein, und die Mutter beginnt mit dem Stillen oder dem Abpumpen der Milch.

Jedoch ist bei einem Milchstau das Stillen für die Mutter sehr schmerzhaft und auch in Ruhephasen ist die Brust ungewöhnlich hart.

Beide Erkrankungen sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch zu einer vorzeitigen Beendigung der Stillphase führen.


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Ursachen und Symptome

Der Milchstau, das Resultat einer Behinderung des Milchflusses, kann durch abgeknickte Milchgänge in einer zu schweren Brust oder durch zu enge Büstenhalter entstehen.

Eine falsche Stilltechnik oder ein saugschwaches Kind sowie psychische Belastungen, beispielsweise durch Streit in der Familie, können ebenfalls verantwortlich für den Milchstau sein.

Die Brustinfektion (Mastitis) entsteht hingegen am häufigsten durch bakterielle Erreger, in der Regel durch den Erreger Staphylokokkus aureus, der im Mund des Säuglings oder auf der Haut der Mutter zu finden ist.

Verletzungen durch das Saugen und eine raue und rissige Haut an den Brustwarzen ermöglichen das Eindringen der Erreger in den Milchkanal.


Symptome

Bei einem Milchstau ist die Brust gerötet, hart und wärmer als normal. Das Abtasten und das Stillen sind für die Betroffene schmerzhaft.

Bei der Brustentzündung kommt es zu Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Die Lymphknoten sind geschwollen und eine Abszessbildung ist feststellbar.

In der Regel taucht die Entzündung zwischen dem 7. und 16. Tag des Wochenbetts auf, bei Erstgebärenden häufiger als bei Frauen, die bereits Mutter sind.

Diagnostik

Bei der Untersuchung durch die Hebamme oder die Ärztin wird die Brust abgetastet und auf eventuelle offene Stellen untersucht.

Durch das Abtasten der Brust kann eine ungewöhnliche Wärmebildung oder Verhärtung festgestellt werden, die auf einen Milchstau hinweisen.

Offene Stellen sind hingegen ein eindeutiger Hinweis auf eine Brustinfektion.

Eventuell wird ein Abstrich genommen und auch die Muttermilch sollte auf Erreger untersucht werden. Ein Ultraschall kann Klarheit darüber bringen, ob Abszesse vorliegen.

Therapie

Rotlicht, Kühlung und feuchte Umschläge können die Beschwerden, die durch den Milchstau verursacht werden, lindern.

Tritt nach 12 bis 24 Stunden keine Besserung ein, wird zusätzlich ein Prolactinhemmer verschrieben, der die Milchbildung unterdrückt. Das bedeutet aber das In-Kauf-Nehmen von Nebenwirkungen und das Ende des Stillens.

Eine Brustentzündung wird mit auf den Erreger abgestimmten Antibiotika behandelt. Währenddessen kann weitergestillt werden, was die Genesung sogar beschleunigen kann.

Eine zu spät eingeleitete Antibiotikatherapie kann zu einem Abszess führen. Dieser muss nach Einsetzen von Flüssigkeitsbildung geöffnet und trocken gehalten werden, bis er sich zurückgebildet hat.


Komplementäre Medizin

In der Homöopathie haben sich die Mittel Belladonna, Blauer Eisenhut und Kermesbeere bewährt.

Für eine äußere Anwendung eignen sich phytotherapeutische Mittel wie Ringelblume, Bergwohlverleih und Sonnenhut, die in Form von Umschlägen angewendet werden.

Sonnenhut kann, als Tinktur eingenommen, zusätzlich die Abwehrkräfte des Körpers stärken.