Alternative Heilmethoden

Homöopathie

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Die Homöopathie ist eine alternativmedizinische Therapiemethode, die auf den deutschen Arzt Samuel Hahnemann zurückgeht. Als ganzheitlicher Behandlungsansatz versucht die Homöopathie nicht nur die Symptome einer Erkrankung, sondern den ganzen Menschen in die Therapie einzubeziehen.

Basierend auf den drei Grundprinzipien (Ähnlichkeitsregel, Arzneimittelbild, Potenzierung der Substanzen) geht die Homöopathie davon aus, dass die Symptome einer Erkrankung die Selbstheilungsbemühungen des Körpers sind.

Statt die körperlichen Symptome zu unterdrücken, sollen die homöopathischen Wirkungssubstanzen diese noch fördern, um die Immunprozesse des Organismus zu kräftigen. Zu Anfang einer homöopathischen Behandlung können sich deshalb die Beschwerden des Patienten sogar verschlimmern.

Obwohl die Homöopathie zu den Naturheilverfahren zählt, ist sie von der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) zu unterscheiden, da neben pflanzlichen Wirkstoffen auch tierische und mineralisierte Präparate verabreicht werden.

Zudem sind die homöopathischen Substanzen so stark verdünnt, dass nach chemischer Interpretation kein Wirkstoff mehr nachweisbar ist (vergleichbar mit Plazebos).

Durchführung

Der Homöopath stimmt die Behandlung individuell an die Beschwerden an. So ist die entsprechende Therapie auf jeden Patienten einzeln zugeschnitten. Während chronische Krankheitsbilder mit hohen Potenzen therapiert werden, sind niedrige Potenzen bei akuten Beschwerden zweckmäßig.

Auf Basis einer ausführlichen Patientenanamnese wählt der homöopathische Arzt die passenden Mittel aus. In die Diagnostik fließen neben der Krankenvorgeschichte, auch die Lebensgewohnheiten und die Gemütsverfassung des Erkrankten ein. So können auch bei Patienten mit gleicher Symptomatik verschiedene Arzneimittel zum Einsatz kommen.

Zudem zielt die homöopathische Behandlung nicht nur auf das erkrankte Organ ab, sondern bezieht den vollständigen Organismus ein. Die dabei verwendeten Substanzen werden in Form von Tropfen oder sogenannten Globuli (Milchzuckerkügelchen) verabreicht.

Grundsätzlich beruht eine homöopathische Therapie auf folgenden Prinzipien:

  • Die Ähnlichkeitsregel besagt, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden kann. So wird beispielsweise Bienengift zur Behandlung von bienenstichähnlichen Symptomen (z.B. Schwellungen, Rötungen), eingesetzt.

  • Das Arzneimittelbild fasst die Erkenntnisse von Toxikologie und Arzneimittelprüfung in einer Analyse zusammen, die aussagt, wie bestimmte homöopathische Substanzen wirken.

  • Die Herstellung von Potenzen beschreibt den mehrstufigen Verdünnungsprozess der homöopathischen Arzneimittel. Dazu wird die Ursubstanz so verflüssigt, dass je nach Verdünnungsgrad die gewünschten Dezimal-Potenzen, Centesimal-Potenzen oder Quinquaginta-Millesimal-Potenzen entstehen. Auf diese Weise wird einerseits eine Überreaktion des Patienten ausgeschlossen und andererseits die therapeutische Wirkung gesteigert.

So geht die Homöopathie davon aus, dass schon kleinste Impulse auf das biologisch-empfindliche System des Organismus Einfluss haben.

Anwendung und Risiken

Häufig wird die Homöopathie bei chronischen Beschwerden wie Asthma, Rheuma oder Neurodermitis eingesetzt. Doch auch akute Krankheiten wie Grippe können mit homöopathischen Arzneimitteln behandelt werden.

Dennoch ist die Homöoapathie nicht unumstritten, da die Wirkmechanismen der verabreichten Präparate durch die Naturwissenschaften nicht nachgewiesen werden konnten.

Obwohl die homöopathische Behandlung eine verträglichere Wirkungsweise gewährleisten möchte als die schulmedizinischen Arzneimittel, kann es zu bei Falschanwendung zu Komplikationen kommen.

So sollten Alkoholiker sowie Kleinkinder keine homöopathischen Tropfen einnehmen, genau wie Patienten mit einer Laktose-Intoleranz auf Pulver und Tabletten verzichten sollten. Zudem dürfen Wirkstoffe mit giftigen Ausgangspotenzen (z.B. giftiger Eisenhut) nur ärztlich verordnet werden.

Generell darf die Homöopathie auch nicht in jedem Fall als alleiniges Heilverfahren eingesetzt werden. Besonders im Bereich der Akut- oder Notfallmedizin (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) sind für die unmittelbare Behandlung nur schulmedizinische Therapien lebensrettend.

Darüber hinaus muss die behandlungsbedingte Erstverschlimmerung des Gesundheitszustandes des Patienten richtig beurteilt werden, um nicht eine Zunahme der Krankheit zu übersehen. Aus diesem Grund muss eine Verschlimmerung der Erkrankung, die länger als wenige Stunden anhält, ärztlich abgeklärt werden.