Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Wochenbettfieber

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome und Komplikationen
  • Diagnostik und Therapie

Krankheitsbild

Die Bezeichnung des Wochenbettfiebers umfasst alle möglichen Infektionen, die über die Geburtswege im Wochenbett in den Körper gelangen.

Dazu gehört eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis), der Gebärmutter an sich (Endomyometritis), der Eileiter (Salpingtis) und sogar des Bauchfells (Peritonitis).

Diese Genitalinfektionen können im schlimmsten Fall zum Tode führen.

Eine Behandlung ist daher von äußerster Wichtigkeit und sollte in jedem Fall auf dem schnellsten Wege eingeleitet werden.


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Ursachen

Hat sich die Gebärmutter nach der Geburt noch nicht wieder zurückgebildet, wird das Eindringen von Erregern begünstigt.

Die Erreger können aber auch durch einen zu weit geöffneten Muttermund oder Gebärmutterhals und durch häufige gynäkologische Untersuchungen in den Körper gelangen.

Wenn der Wochenfluss gestaut ist, liegt damit ein idealer Nährboden für Erreger vor und auch Darmbakterien sind häufig Verursacher einer Infektion.

Ebenso kommen Staphylokokken und B- Staphylokokken in Betracht.

Eine Entzündung durch beta-hämolysierende Staphylokokken ist besonders gefährlich, da es dabei zu keinen Symptomen kommt und die Infektion deshalb erst in einem späten Stadium der Blutvergiftung erkannt wird.

Symptome und Komplikationen

Ob sich die Entzündung auf die Gebärmutter beschränkt oder im Körper weiter ausbreitet, liegt an der Art des Erregers, dem Zeitpunkt der Infektion und an dem allgemeinen Zustand der Patientin.

Ist die Gebärmutterschleimhaut entzündet, kommt es zu Druckbeschwerden an der Gebärmutter, einem allgemeinen Krankheitsgefühl und Fieber über 38 Grad Celsius.

Der Wochenfluss ist vermindert oder verstärkt und riecht unangenehm. Dazu kann Übelkeit und Erbrechen kommen, genauso wie Blutdruckabfall und ein starkes Krankheitsgefühl.


Komplikationen

Eine nicht behandelte Entzündung der Gebärmutterschleimhaut kann Nachbarorgane in Mitleidenschaft ziehen und sich auf die Umgebung der Gebärmutter ausbreiten.

Kommt es zu Schmerzen, Übelkeit und im schlimmsten Fall zu einer Darmlähmung, ist der Gesundheitszustand der Frauen kritisch.

Wenn die Erreger über das Blut verbreitet werden, spricht man von einer Sepsis. Der komplette Organismus ist dann betroffen und nach und nach erkranken alle Organe.

Es kann zu Eiter- und Bakterienansammlungen in den Organen kommen, die teilweise komplett ausfallen. Ein septischer Schock entsteht dann, wenn durch die Bakterien Giftstoffe freigesetzt werden. Diese Form des Wochenbettfiebers ist lebensbedrohlich und war früher oft eine Todesursache.

Diagnostik und Therapie

Abstriche aus der Scheide, dem Wochenfluss und dem Gebärmutterhals können mit einer anschließenden bakteriologischen Untersuchung mögliche Infektionen aufzeigen.

Dann sind Entzündungsparameter, wie die Anzahl der weißen Blutkörperchen oder das Vorkommen des C-reaktiven Proteins, erhöht. Liegt eine Sepsis vor, ist die Menge des Blutfarbstoffs Hämoglobin vermindert.


Therapie

Die Patientin wird mit auf den Erreger abgestimmten Antibiotika behandelt. Wird die Gebärmutterschleimhautentzündung frühzeitig erkannt, kann es reichen, Wehenmittel zu verabreichen.

Dadurch zieht sich die Gebärmutter zusammen und die Wunde an der Plazentahaftstelle schließt sich. Führt das zu keinem Erfolg, muss bei strikter Bettruhe ein Antibiotikum verabreicht werden.

Sind die Eileiter, die Eierstöcke oder das Bauchfell betroffen, muss eine hoch dosierte und intravenös verabreichte Kur mit Antibiotika begonnen werden. Wegen der Schwere der Erkrankung ist eine intensivmedizinische Betreuung nötig.

Bei der Sepsis ist das ebenfalls der Fall, hier liegt die Priorität zusätzlich auf der Stabilisierung des Kreislaufs und der Normalisierung der Gerinnungswerte.