Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Nahrungsmittelallergie auf Jod

  • Krankheitsbild
  • Diagnose
  • Ursachen
  • Überblick
  • Ernährung

Krankheitsbild

Bei einer Jodallergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit gegenüber jodhaltigen Produkten, beispielsweise Arzneimitteln, Röntgenkontrastmitteln, aber nur selten gegenüber Lebensmitteln.

Wenn Betroffene jodhaltige Produkte zu sich nehmen, kommt es zu Unverträglichkeits-Erscheinungen und Krankheitssymptomen. Diese können leichterer oder schwerer Art sein bis hin zu lebensbedrohlichen Formen.


Diese Beschwerden können auftreten

Je nach Körperregion, die reagiert, stehen verschiedene Symptome im Vordergrund. Besonders typisch sind beispielsweise an der Haut rote, juckende Stellen und Quaddeln, als ob man mit Brennnesseln in Berührung gekommen ist und Schwellungen im Gesicht (oft sind die Lippen betroffen) sowie im Mund- und Rachenraum.

An den Augen kommt es meist zu Rötungen, Tränenfluss und Juckreiz und an den Atemwegen zu Niesreiz, Behinderung der Nasenatmung, Schnupfen, Husten, Atemnot, Engegefühl in der Brust sowie Juckreiz im Ohrenbereich und Entzündungen im Mittelohr.

Im Magen-Darm-Trakt können Druckgefühl im Oberbauch, Völlegefühl, Bauchschmerz, Übelkeit, Durchfall, sowie Juckreiz und Rötung am Darmausgang hervorgerufen werden.

Wer an derartigen Symptomen leidet, hat aber nicht unbedingt eine Allergie, denn Ursache solcher Beschwerden können auch andere Krankheiten sein. Genaueres kann der Arzt mittels eines Allergietestes feststellen.

Diagnose

Wenn eine Nahrungsmittelallergie als Ursache vermutet wird, muss der Betroffene viel Zeit einplanen, bis er Gewissheit hat. Denn die Diagnose ist mühsam, weil der Zusammenhang zwischen der allergischen Reaktion und dem auslösenden Nahrungsmittel meistens nicht klar auf der Hand liegt.

Die Allergie-Enttarnung ist oft mit wahrer Detektivarbeit verbunden. Auch kommen unendlich viele Stoffe als Auslöser in Betracht. So dauert es meist lange, bis das verursachende Lebensmittel gefunden ist.

Dabei stützt sich die Allergiediagnostik auf vier Säulen:

1.

Beobachtungen: Wann, wo und wie treten die Symptome auf?

Als besonders hilfreich hat sich das Führen eines Ernährungs-Tagebuches erwiesen (1/2 bis einen Monat). Darin schreiben Sie akribisch genau auf, was Sie wann gegessen haben und welche Beschwerden aufgetreten sind.

2.

Haut- oder Bluttests: Damit wird festgestellt, ob der Körper Antikörper gegen einzelne Nahrungsmittel gebildet hat.

Mit Hilfe des Bluttests, so genannter RAST-Test, lassen sich viele Allergien recht zuverlässig diagnostizieren.

3.

Weglass-Diät (auch Auslass-Diät genannt)

4.

Provokationstests

Bei der Weglass-Diät werden die Nahrungsmittel, die möglicherweise die Beschwerden verursachen, aus der Ernährung eliminiert. Wenn sich die Beschwerden binnen einer Woche bessern, liegt der Verdacht nahe, dass eines oder mehrere der weggelassenen Lebensmittel der Verursacher war. Durch Modifizieren der Weglass-Diät lässt sich im Laufe der Zeit herausfinden, welche Lebensmittel nicht vertragen werden.

Genauer als die Weglass-Diät ist die sogenannte Provokations-Kost, die nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden darf. Sie enthält absichtlich die möglichen Nahrungsmittelallergene, weil so festgestellt werden soll, wann welche Beschwerden auftreten.

Als neuere Methode gilt die direkte Applikation des Allergens auf die Magen- oder Darmschleimhaut. Im Rahmen einer Magen- beziehungsweise Darmspiegelung wird dabei beobachtet, ob die Schleimhäute allergisch reagieren. Eine weitere und zuverlässige Diagnose, die auch problemlos bei Kleinkindern und Säuglingen angewendet werden kann, besteht darin, dass die Patienten ein DNCG-haltiges Antiallergikum einnehmen. Bessern sich die Beschwerden oder bleiben sie sogar aus, spricht alles für eine Nahrungsmittelallergie.

Ursachen

Die Anlage zu Allergien wird vererbt. An Allergien erkranken in erster Linie Menschen, die allgemein zu Allergien neigen oder in deren Familie Allergien vorkommen.

Bei ihnen wendet sich die körpereigene Abwehr nicht nur gegen Krankheitskeime wie Bakterien, Viren und ähnliches, sondern auch gegen andere Substanzen, beispielsweise Jod.


Der Allergenkontakt kann auf verschiedenen Wegen erfolgen

Wenn ein Allergiker mit dem Stoff, auf den er allergisch reagiert, seinem so genannten Allergen, in Kontakt kommt, werden Beschwerden ausgelöst. Der Kontakt selbst kann dabei mit der Haut stattgefunden haben, den Atemwegen, dem Verdauungstrakt und/oder dem Blut.

Jeder einzelne Kontaktweg ist denkbar, aber auch alle Kombinationen. Und es muss nicht sofort zu Krankheitserscheinungen kommen. Mancher reagiert binnen einer Sekunde oder einigen Stunden, andere erst nach mehreren Tagen.

Auch muss die Körperstelle, die Beschwerden macht, nicht mit der Kontaktstelle übereinstimmen.

Überblick

Auch in desinfizierend wirkenden Arzneimitteln kann Jod enthalten sein, da es eine gute desinfizierende Wirkung hat. Informieren Sie daher prinzipiell vor der Anwendung eines Arzneimittels Ihren Arzt und Apotheker über das Vorliegen Ihrer Jodallergie!


Vermeiden Sie jeden Kontakt mit dem Allergen

Wer weiß, worauf er allergisch reagiert, sollte konsequent jeglichen Kontakt mit dem Allergen vermeiden! Da Jod vor allem in Arzneimitteln und Röntgenkontrastmitteln vorkommt, weisen Sie Ihren Arzt und Apotheker stets auf Ihre Allergie hin.

Auch Nahrungsmittel können Jod enthalten. Allerdings ist die darin enthaltene Jodmenge meistens so gering, dass es nicht zu allergischen Symptomen kommt.


Wann zum Arzt?

Gehen Sie zum Arzt, wenn sich Ihre Beschwerden nicht bessern, also, wenn sich Reaktionen der Haut, der Augen oder andere Symptome verschlimmern. Bei auftretender Atemnot oder plötzlicher Kreislaufschwäche suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf. Es könnte sich um einen Asthmaanfall oder einen Schock handeln.


Homöopathische Arzneimittel

Apis mellifica

 

bei blassroten bis roten Quaddeln mit Schwellungen; stechende Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Unerträglichkeit von Wärme, Zerschlagenheitsgefühl; Verbesserung durch kalte Anwendungen.

 

Rhus toxicodendron

 

bei kleinen, stark juckenden, roten Quaddeln oder Bläschen mit Schwellungen; große Ruhelosigkeit und Unbehagen, brennende Beschwerden; Verschlimmerung durch Nässe, Kälte und Ruhe; Besserung durch Bewegung und warme Anwendungen.

 

Ernährung

Jod ist verbreitet in Nahrungsmitteln enthalten, allerdings nur in geringen Mengen. Inwieweit diese bereits eine Allergie bzw. entsprechende Symptome auslösen können, ist bislang umstritten.

Wenn Sie nach dem Verzehr jodhaltiger Lebensmittel Krankheitserscheinungen (meistens an der Haut) feststellen, empfiehlt es sich, zukünftig solche Lebensmittel zu meiden.


Diese Lebensmittel enthalten besonders viel Jod:

  • alle Meeresfrüchte (auch Austern, Garnelen, Muscheln) sowie deren Zubereitungen und Produkte
  • alle Fischarten (auch Lachs, Thunfisch) sowie deren Zubereitungen (auch Konserven, Fischsalate, Fischfrikadellen)
  • Walfleisch sowie dessen Zubereitungen und Produkte
  • Molkepulver, Milch
  • Speisesalz (jedes Speisesalz, nicht nur das jodierte, enthält geringe Mengen Jod)
  • Lebensmittel mit dem künstlichen rosa Farbstoff Erythrosin (=E 127). Der Zusatz dieses Farbstoffes ist auf der Zutatenliste des jeweiligen Produktes deklariert! Achten Sie daher auf die Angaben auf der Verpackung.


Folgende Lebensmittel enthalten häufig Jod:

  • Fruchtkonserven, Konfitüren und Süßwaren (ihnen wird oft der rosane jodhaltige Farbstoff Erythrosin E127 zugesetzt, ist dann auf der Packung angegeben)
  • Brot und Backwaren (ihnen werden Jodprodukte zur Stabilisierung des Teiges zugesetzt oder sie werden mit jodhaltigem Speisesalz zubereitet)
  • Algen (= Kelp, wird als exotische Würze verwendet)
  • Fertigprodukte (ihnen wird häufig jodiertes Speisesalz zugesetzt. Achten Sie daher auf die Angaben auf der Packung, denn ein Zusatz von jodhaltigem Speisesalz ist deklarationspflichtig)
  • fertige Lebensmittel (zum Beispiel in der Gaststätte). Fragen Sie grundsätzlich nach, ob eventuell jodiertes Speisesalz verwendet wurde.
  • Eier, Milch (wenn die Tiere mit Fischmehl oder anderen jodhaltigen Produkten gefüttert wurden)

Auch wenn jedes Speisesalz geringe Mengen Jod enthält, heißt das nicht, dass Sie auf das Salzen Ihrer Speisen verzichten müssen. Verwenden Sie einfach anstelle von Speisesalz das reine Natriumchlorid, denn hierbei handelt es sich um chemisch reines Kochsalz, das kein Jod enthält. Sie erhalten es in der Apotheke.


Probiotika helfen, Allergien vorzubeugen

Immer mehr Studien belegen, dass probiotische Keime eine positive Wirkung auf das Immunsystem haben. So scheinen insbesondere Lactobazillen die angeborene und die erworbene Immunität günstig zu beeinflussen. Der Fachmann bezeichnet das als Immunmodulation. Ein regelmäßiger Verzehr probiotischer Lebensmittel mit Lactobazillen (zum Beispiel durch entsprechende Joghurt-Produkte) soll deshalb helfen, Allergien vorzubeugen.