Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Nasennebenhöhlenentzündung

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Verlauf/Folgen
  • Medikamente
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Hausmittel

Krankheitsbild

Nasennebenhöhlenentzündungen, vom Mediziner Sinusitis genannt, gehören zu den häufigen Komplikationen bei Erkältungskrankheiten. Nach einem schlecht auskurierten Schnupfen macht sich eine Nebenhöhlenentzündung oftmals durch ein vermehrtes grünliches Nasensekret bemerkbar oder die Nase ist total verstopft.

Oder aber, nach einem anfänglichen Schnupfen, läuft die Nase plötzlich nicht mehr. Das Sekret kann nicht mehr abfließen, Bakterien können sich vermehren und es kommt zu einer Entzündung.


So äußert sich eine Entzündung der Nasennebenhöhlen

Die Nasennebenhöhlen selbst sind Hohlräume im Gesicht, die sich hinter und über der Nase befinden. Zu ihnen gehören auch die Stirnhöhlen. Alle Nasennebenhöhlen sind mit den Nasenhöhlen verbunden und wie diese mit Nasenschleimhaut ausgekleidet.

Wenn beim Abklingen einer Erkältung noch ein Druck auf den Nebenhöhlen verbleibt und die Symptome nach einer Woche eher zu- als abnehmen, dann liegt wahrscheinliche eine Sinusitis vor. Zu den typischen Beschwerden zählen:

  • verstopfte Nase
  • Fieber
  • Krankheitsgefühl
  • Kopfschmerzen und eine Zunahme der Schmerzen beim Bücken
  • Schmerzen im Oberkiefer, die in die Zähne ausstrahlen: eine Eiterung der Kiefernhöhle kann Zahnschmerzen im Oberkiefer vortäuschen
  • Druckschmerz im Bereich der Nasennebenhöhlen: Bei einer Entzündung der Kieferhöhlen tritt in der Regel ein Druckgefühl in den Backenknochen unterhalb der Augen im Wangenbereich auf und die Wangenknochen selbst sind druckempfindlich. Bei einer Stirnhöhlenentzündung schmerzt meistens der Bereich über den Augen. Alle Beschwerden machen sich besonders nach dem Aufstehen und beim Bücken bemerkbar.
  • Schwellungen im Stirn- und Gesichtsbereich
  • vermindertes Hörvermögen durch mangelhaften Druckausgleich
  • Schwindel

Pro Jahr wird diese Diagnose Sinusitis rund neun Millionen Mal gestellt, besonders häufig bei Erwachsenen. Je nach Lokalisation der Nebenhöhlenentzündung, können die Kieferhöhlen oder die Stirnhöhlen im Vordergrund stehen.  

Ursachen

Die Nasennebenhöhlenentzündung wird meist im Rahmen eines Schnupfens durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Dadurch schwillt die Schleimhaut in den Verbindungsgängen an und das in den Nebenhöhlen entstehende Sekret kann nicht mehr abfließen.


Diese Faktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko

Das Risiko an einer Nasennebenhöhlenentzündung zu leiden, steigt bei Personen, die Nasenpolypen haben, und bei Personen, bei denen durch eine Verschiebung der Nasenscheidewand die Verbindungsgänge zusätzlich eingeengt sind. Bei Menschen, die an Heuschnupfen leiden, sind die Schleimhäute wesentlich empfindlicher und reagieren empfindlicher auf Krankheitserreger oder verunreinigte Luft. Auch dadurch kann es vermehrt zu Nasennebenhöhlenentzündungen kommen.


Nehmen Sie eine Nasennebenhöhlenentzündung ernst

Eine Nasennebenhöhlenentzündung sollte unbedingt behandelt werden, da es andernfalls zu einer Ausbreitung der Entzündung mit sehr ernsten Komplikationen kommen kann. Mit Hilfe der richtigen Maßnahmen, heilt sie innerhalb weniger Tage. Hierzu zählen unter anderem:

  • Schleimhaut abschwellende Medikamente
  • entzündungshemmende Medikamente
  • reichlicher Flüssigkeitskonsum (drei bis vier Liter pro Tag!)
  • Wasserdampf-Inhalationen, zum Beispiel mit einem Kamillenblütenaufguss
  • Nasenspülungen mit Salz, ersatzweise entsprechende Sprays
  • Hausmittel wie zum Beispiel warme Hals- und Brustwickel, Rotlicht, Erkältungsbad

Darüber hinaus können homöopathische Arzneimittel hilfreich sein. Wenn die konservative Therapie keine Wirkung zeigt, kann letztlich ein chirurgischer Eingriff erforderlich werden.

Verlauf/Folgen

Wenn die Sinusitis nicht konsequent behandelt wird, kann sie in eine chronische Form übergehen und sich bis auf die Augenhöhlen ausweiten.

So eine chronische Form liegt bei Erwachsenen vor, wenn die Symptome länger als acht Wochen andauern oder mehr als vier Erkrankungen pro Jahr mit entsprechender Symptomatik auftreten.


Wann zum Arzt?

Sobald ein Schnupfen länger als zehn Tage anhält, besteht der Verdacht auf eine bakterielle Sinusitits. Die Abklärung durch einen (HNO)-Arzt ist dann unerlässlich! Sollten Ihre Maßnahmen bereits vorher nach zwei bis drei Tagen keine deutliche Besserung ergeben, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen.


Diagnose

Anhand der Dauer der Erkrankung unterscheidet der Mediziner. Bei einer Dauer unter 30 Tagen spricht der Mediziner von einer akuten bakteriellen Sinusitis. Wenn die Infektion seit 30 bis 90 Tagen vorliegt, handelt es sich um eine subakute bakterielle Sinusitis und bei der Dauer von über 90 Tagen um eine chronische Sinusitis.

Medikamente

Ziel der medikamentösen Therapie ist die Beseitigung des Sekretstaus und das Eindämmen der Entzündung. Wichtig ist, dass der Verbindungsgang vom Nasen- zum Rachenraum, die sogenannte Eustachische Röhre, abschwillt. Das Sekret soll abfließen und der Überdruck beseitigt werden.

Zur Verbesserung der Nasenatmung werden Schleimhaut abschwellende Medikamente verwendet, die in Form von Nasentropfen erhältlich sind. Sie helfen rasch, trocknen bei längerer Anwendung jedoch die Schleimhäute aus und sollten nur kurzfristig eingesetzt werden. Empfohlen werden Präparate ohne Konservierungsmittel. Aus hygienischen Gründen sollte jedes Familienmitglied seine eigenen Nasentropfen besitzen und das Fläschchen nach der Erkrankung nicht aufbewahren.

Zur Hemmung der Entzündung haben sich entzündungshemmende Medikamente bewährt, insbesondere cortisonhaltige Nasensprays, beispielsweise mit dem Wirkstoff Mometason.

Zusätzliches Inhalieren von warmem Wasserdampf hilft, zum Beispiel mit einem Kamillenblütenaufguss. Damit die Wirkstoffe tief in die Atemwege gelangen, sollten vorher abschwellende Nasentropfen verwendet werden. Begleitend werden regelmäßige Nasenspülungen mit Salz empfohlen oder der Einsatz entsprechender Salz-Sprays. Sie helfen, das Sekret abzutransportieren und die Beschwerden zu lindern.

Darüber hinaus können Sekret verflüssigende Medikamente, zum Beispiel in Form von Kapseln oder Brausetabletten zum Einsatz kommen. Auch pflanzliche Präparate, beispielsweise ein Mischpräparat mit fünf Bestandteilen oder Mittel mit Cineol, einem Stoff aus dem Eukalyptusöl, haben sich bestens bewährt.

Zum Schleimlösen braucht der Körper sehr viel Wasser. Pro Tag sollten drei bis vier Liter Wasser, Hustentee oder andere Getränke aufgenommen werden. Unterstützend können Sie Erkältungsbäder durchführen. Sie dürfen aber nicht zu heiß sein und maximal 20 Minuten dauern. Danach ist Bettruhe angesagt.

Wenn eine Borkenbildung in der Nase auftritt, helfen Nasenpflegeprodukte, zum Beispiel vitaminhaltige Nasensalben oder pflegende Nasenöle.

Allgemeine Maßnahmen

Sorgen Sie - vor allem während der Heizperiode - für eine ausreichend feuchte Raumluft. Diese können Sie durch das Aufhängen feuchter Tücher (beziehungsweise über die Heizung legen), durch Aufstellen eines Luftbefeuchters oder durch Wasserdampf erreichen.

Zusätzlich empfiehlt es sich, die Nasenschleimhäute häufig mit einem Kochsalz- oder Meerwasser-Nasenspray zu befeuchten. Das hilft, Schleim zu lösen und abzutransportieren. Auch eine rechtzeitige Grippeimpfung erhöht Ihre Widerstandskraft.


Homöopathische Einzelmittel

Cinnabaris

 

bei Stirnhöhlen-Entzündung; Sekret gelb, Druck an der Nasenwurzel, heftigen von den Augenhöhlen zum Nasenrücken einschießende Schmerzen, zähem Schleim im Nasen-Rachen-Raum; Verschlimmerung nachts und durch Bettwärme; Besserung durch frische Luft.

Hepar sulfuris

 

bei verstopfter Nase in kalter Luft; Sekret zunächst flüssig, dann dick, danach grüngelb und übelriechend, große Empfindlichkeit gegenüber Kälte.

Kalium bichromicum

bei punktförmigem Stirnkopfschmerz; gelblich-zäher Schleim, kleine Schmerzpunkte an den Wangenknochen.

Mercurius solubilis

bei chronischer Eiterung; Sekret eitrig, gelbgrün, übelriechend; Nasenöffnung wund und krustig, nachts Nasenbluten, übelriechender Atem und Schweiß, besonders nachts.

Silicea

 

bei chronischer Eiterung bei sehr verfrorenen Menschen; Kältegefühl an Kopf, Händen und Füßen, Neigung zu Kopf- und Fußschweiß.

Als gängiges Komplexmittel bei Sinusitis gilt Cinnabaris Pentarkan®.

Hausmittel

Leiden Sie häufiger unter Nebenhöhlenentzündungen? Dann empfiehlt es sich, bereits vorbeugend etwas zu tun. Bewährt haben sich Nasenspülungen mit Salzlösungen.

Spülen Sie regelmäßig oder beim ersten Anzeichen eines Schnupfens Ihre Nase mit Kochsalz- oder Emser-Salz-Lösung (ein Gramm Salz auf 100 Milliliter Wasser beziehungsweise ein Teelöffel auf einen halben Liter Wasser).

Spezielle Nasenspülgeräte erhalten Sie in der Apotheke und im Yoga-Fachhandel. Auch Fertigprodukte mit Salzlösungen sind auf dem Markt, zum Beispiel Rhinomer, Emser Sole Nasenspray, Olynth salin oder Otrisal.


Inhalationen

Zum Inhalieren empfiehlt sich Wasserdampf, wobei dem Wasser Kamillenblüten oder ätherische Öle zugesetzt werden können. Wenn Sie ätherische Öle bevorzugen (sie sollen allerdings nicht so gut wie die Kamillenblüten wirken), geben Sie in das dampfende Wasser ein bis drei Tropfen Eukalyptusöl, Thymianöl oder Latschenkiefernöl (je nach Geschmack).

Verwenden Sie zum Inhalieren keinen Kochtopf, sondern einen speziellen Heißwasser-Inhalator, damit die ätherischen Öle Ihre Augen nicht reizen. Für den Kamillenblütenzusatz benötigen Sie einen Esslöffel Kamillenblüten. Diese übergießen Sie mit einer mittelgroßen Tasse heißem Wasser und lassen zehn Minuten ziehen. Dann dem dampfenden Wasser für die Inhalation zusetzen und inhalieren.


Bestrahlung mit Rotlicht

Leinsamen-Auflage ansteigende Fußbäder warme Halswickel warme Brustwickel Erkältungsbäder (nicht länger als 20 Minuten und nicht zu heiß, danach ins Bett)


Sonstiges

Unterstützend kann eine Bestrahlung mit Infrarot- oder Kurzwellen günstig sein. Inwieweit Akupunktur hilft, ist umstritten. Auf jeden Fall lindert sie die begleitend auftretenden Kopfschmerzen.