Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Paraphimose (spanischer Kragen)

  • Krankheitsbild
  • Ursachen und Symptome
  • Diagnose und ­Therapie

Krankheitsbild

Die Paraphimose, auch spanischer Kragen genannt, ist eine Peniserkrankung und kann ausschließlich bei einer bereits bestehenden Phimose (Vorhaut­verengung) entstehen. Ohne eine schnelle Behandlung kann es zum Absterben der Eichel (Nekrose) kommen.


Ausschließlich Phimose-Patienten betroffen

Bleibt die Vorhaut beim Zurückstreifen über die Eichel am sogenannten Eichelkranz hängen, sprechen Mediziner von einer Paraphimose. Die Folge ist eine Mangeldurchblutung der Eichel, die zur charakteristischen, schmerzhaften Ödembildung führt.

Betroffen können jedoch nur Patienten mit stark verengter Vorhaut sein, die also bereits an einer Phimose leiden.


Umgehend behandeln lassen!

Bei einer Paraphimose ist schnelles Handeln durch einen Urologen unbedingt erforderlich, da der Patient unter sehr starken Schmerzen leidet und die mangelnde Blutversorgung zum Absterben der Eichel führt.


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Ursachen und Symptome

Eine Paraphimose kann entweder gewaltsam oder ohne äußere Einwirkungen erfolgen.

Findet der Geschlechtsverkehr trotz einer bestehenden Phimose statt, wird die Vorhaut in vielen Fällen durch die starken Einwirkungen gewaltsam hinter den Eichelkranz geschoben.

Auch eine Erektion kann eine Paraphimose auslösen. Hierbei wird die Vorhaut jedoch nicht gewaltsam zurückgezogen, sondern durch die Erektion hinter den Eichelkranz bewegt.

In seltenen Fällen kann auch ein unsachgemäß gelegter Dauerkatheter die Ursache einer Paraphimose sein.


Schmerzhafte Schwellung der Eichel ist charakteristisch

Eine Paraphimose äußert sich unmittelbar nach der Einklemmung der Vorhaut durch sehr starke Schmerzen.

Außerdem ist eine Schwellung der Eichel erkennbar. Durch die gestörte Durchblutung der Eichel kommt es zusätzlich zu einer bläulichen Verfärbung.

Leidet ein Betroffener unter diesen Symptomen, sollte umgehend ein Urologe konsultiert werden, es handelt sich um einen Notfall.

Diagnose und ­Therapie

Der Urologe erkennt eine Paraphimose meist sofort durch die charakteristische Schnürung der Eichel.

Zusätzlich weisen die starken Schmerzen des Patienten auf die Erkrankung hin. Ist zudem eine Rötung und Schwellung der Eichel erkennbar, kann von einer Paraphimose ausgegangen werden.

Nach der Diagnose einer Paraphimose folgt meist umgehend die Behandlung.


Therapie

Da die Behandlung einer Paraphimose für den Betroffenen mit sehr großen Schmerzen verbunden ist, wird in den meisten Fällen der Penis lokal betäubt.

Der Urologe drückt das Ödem anschließend einige Zeit aus, um die angestaute Gewebeflüssigkeit abfließen zu lassen.

In den meisten Fällen ist eine solche Behandlung erfolgreich und nach dem Ausdrücken des Ödems abgeschlossen.

Um eine erneute Paraphimose zu verhindern, kann eine Beschneidung (Zirkumzision) durchgeführt werden. Dies sollte aber nur nach Absprache mit dem Patienten geschehen.