Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über Allergie auf Roggenpollen

  • Krankheitsbild
  • Diagnose
  • Ursachen
  • Verlauf/Folgen
  • Wann zum Arzt
  • Überblick
  • Homöopatische Arzneimittel
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung
  • Hausmittel
  • Sonstiges
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Die Allergie auf Roggenpollen beruht auf einer fehlgesteuerten, überschießenden Reaktion der körpereigenen Abwehr auf bestimmte Stoffe, so genannte Allergene. Das können Roggenpollen sein oder andere Allergene, die eingeatmet werden.

Allergische Erkrankungen sind weltweit auf dem Vormarsch, besonders in den westlichen Industrieländern. Für Deutschland schätzen Experten, dass schon etwa 30 Prozent aller Schulkinder und zehn bis 20 Prozent der Gesamtbevölkerung gegen eines oder mehrere Allergene sensibilisiert sind. Am häufigsten erkranken Personen zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr.


So äußert sich eine Roggenpollen-Allergie

Wer auf Allergene mit Heuschnupfen reagiert, bemerkt die ersten Beschwerden in der Regel an den Augen. Sie brennen, jucken und tränen, die Bindehäute röten sich, die Lider schwellen an, und es stellt sich eine größere Lichtempfindlichkeit ein. Dann schwillt die Nasenschleimhaut an und es kommt zu Fließschnupfen, Niesen und Juckreiz. Weniger häufig treten Ohrgeräusche und Husten auf. In den frühen Morgenstunden sind die Beschwerden - bei Pollenallergikern - am stärksten, halten den Vormittag über an und schwächen sich in der zweiten Tageshälfte ab. Das liegt daran, dass vor allem an warmen und trockenen Tagen Pollen in höchster Konzentration freigesetzt werden. Im Laufe des Tages steigt deren Konzentration in der Luft und damit das Ausmaß der Beschwerden beim Erkrankten.

Diagnose

Um sich vor den Allergenen schützen zu können, ist es für jeden Pollenallergiker wichtig zu wissen, auf welche Pollen er reagiert. Durch genaue Eigenbeobachtung, wann die Krankheitsanzeichen auftreten, lassen sich oftmals die verursachenden Allergene bereits erkennen oder zumindest der Kreis der in Frage kommenden Stoffe erheblich eingrenzen. Ganz exakt kann der Arzt durch Allergietests feststellen, welche Allergene die Verursacher sind. Die meisten Ärzte greifen auf einen Hauttest zurück (Prick-, Scratch- oder Intrakutan-Test). Dabei werden dem Patienten die verdächtigen Allergene auf den Unterarm aufgetragen. Nachfolgender Juckreiz, Hautrötung oder Quaddelbildung zeigen eine allergische Reaktion an. Gelegentlich wird der Arzt weitere Tests einsetzen, beispielsweise eine Blutuntersuchung (Rast-Test auf IgE-Antikörper) oder in seltenen Fällen einen Provokationstest. Bei Letzterem wird das Allergen direkt in die Nase geträufelt und dann beobachtet, ob allergische Reaktionen auftreten.

Ursachen

Die Anlage zu Allergien wird vererbt

Die eigentliche Bereitschaft, allergisch zu reagieren, ist angeboren. Viele Faktoren sind allerdings erforderlich, damit die Allergie letztlich auch ausgelöst wird. Wann dieses erfolgt, hängt unter anderem von der seelischen Stabilität und Belastbarkeit des Betroffenen ab.

Anlass, die Allergien näher zu erforschen, gibt vor allem deren enorme Zunahme. Die Wissenschaftler führen dies auf Veränderungen der Umwelt und des Lebensstils zurück. Eindeutig belegt werden konnte aber bis heute noch keine der verschiedenen Hypothesen. Eine Theorie, die zunehmend mehr Anhänger findet, ist, dass sich ein unterfordertes Immunsystem andere Ziele sucht. Argumente, die hierfür sprechen, häufen sich. Gerade in den westlichen Industrienationen, in denen allergische Erkrankungen besonders häufig auftreten, haben Kinder aufgrund der immer größer werdenden Hygiene zunehmend weniger Kontakt mit Infektionserregern. Und Kinder, die viele Infektionen durchmachen, - so hat man festgestellt - bekommen seltener Allergien. Hierzu zählen beispielsweise Kinder, die

  • bereits frühzeitig Kontakt mit vielen anderen Kindern haben (viele Geschwister, Kinderkrippe)
  • einen positiven Tuberkulintest zeigen, Masern hatten oder Abwehrstoffe gegen Hepatitis A gebildet haben.

Offenbar sind es aber nur bestimmte Infektionen, die eine Allergieentwicklung verhindern, und es scheint ein kritisches Zeitfenster in der frühen Kindheit zu geben, in dem sich diese Infektionen positiv auswirken.


Roggenpollen gehörten zu den häufigsten Auslösern allergischer Beschwerden

Die Allergene der Roggenpollen besitzen innerhalb der Gräser die höchste Sensibilisierungspotenz. Neben anderen Gräser- und Birkenpollen zählen sie zu den häufigsten Auslösern von allergischen Beschwerden in Mitteleuropa. Ihre allergene Potenz ist etwa fünfmal so hoch wie die von Wildgräserpollen. Eine einzige Roggenpflanze kann bis zu vier Millionen Pollenkörner ausstoßen, die kilometerweit mit dem Wind verbreitet werden können. Bereits zehn bis 15 Pollen pro Kubikmeter Luft reichen aus, um allergische Symptome auszulösen.

Verlauf/Folgen

Wer einmal auf Pollen allergisch reagiert hat, muss damit rechnen, dass sich sein Allergenspektrum im Laufe des Lebens ausweitet. So können weitere Pollen und auch Kreuzreaktionen auf Lebensmittel hinzukommen. Hinzu kommt die Gefahr des so genannten Etagenwechsels, mit dem jeder Dritte Heuschnupfen-Kranke rechnen muss. Dabei entwickelt sich zusätzlich zum Heuschnupfen ein allergisches Asthma, d.h. die Erkrankung wandert von der Nase in die nächste Etage, die Lungen-Etage.


Kreuzreaktionen sind insbesondere möglich auf

Nahrungsmittel:

 

andere Gräsersorten (Weizen, Hafer, Gerste, Mais, Hirse, Reis), Raps, Erdnüsse, Bohnen, Erbsen, Linsen, Soja, Tomaten, Pfefferminze, Petersilie, Thymian, Kümmel, Curry und Kartoffeln.

Pollen:

andere Gräser, Birke, Ölbaum, Raps, Beifuß, Sonnenblume

Allerdings hat die Erkrankung auch eine gute Seite. Denn das bei Allergikern vermehrt vorhandene Immunglobulin E (IgE), das maßgeblich für die Immun-Überreaktion verantwortlich ist, immunisiert sie zumindest teilweise gegen bestimmte Krebsarten.

Wann zum Arzt

Starke Beschwerden erfordern auf jeden Fall die Behandlung durch einen Arzt.

Überblick

Beugen Sie einer Verschlechterung frühzeitig vor

Allergischer Schnupfen ist eine sehr behindernde, aber keine gefährliche Erkrankung. Allerdings neigen viele Heuschnupfenpatienten besonders zu Nasennebenhöhlenentzündungen. Weiterhin kann sich der Heuschnupfen im Laufe der Jahre wandeln und zu einem Asthma werden. Daher sollte mit der Behandlung so früh wie möglich begonnen werden, denn die Erfolgsaussichten verschlechtern sich, je länger die Allergie bereits besteht. Zur Behandlung stehen eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung. So gibt es beispielsweise vorbeugend einzusetzende Nasensprays und Augentropfen (so genannte Mastzellstabilisatoren zum Beispiel mit Cromoglicinsäure oder Nedocromil). Die Behandlung muss mindestens zwei bis drei Wochen vor der Pollenflugzeit beginnen. Wenn bereits akute Beschwerden auftreten, helfen so genannte Antihistaminika, die es in Form von Tabletten, Augentropfen und Nasensprays gibt. Wer eine pflanzliche Alternative sucht, kann auf Phytopharmaka, zum Beispiel standardisierten Pestwurz-Extrakt (0,8 Milligramm Petasin) oder auf homöopathische Arzneimittel zurückgreifen.

Darüber hinaus kann der Arzt eine so genannte Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT) genannt, durchführen. Hierbei werden die individuellen Allergene in kleinen ansteigenden Dosen verabreicht, so dass sich der Körper langsam - nach langjähriger Behandlung - an diese Stoffe gewöhnt. Die Hyposensibilisierung erfolgt entweder mit Hilfe von Spritzen, Tabletten oder Tropfen, die eingenommen werden (= sublinguale Immuntherapie=SIT) und das drei Jahre lang. Tabletten und Tropfen haben den Vorteil, dass man sie zuhause einnehmen kann. Die Erfolge in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass durch die SIT das Risiko für einen Etagenwechsel, also die Entstehung eines Asthma bronchiale, reduziert und zudem der Ausweitung der Allergie auf weitere Allergene effektiv vorgebeugt werden kann.

Und auch Sie selbst können einiges tun. Besonders wichtig ist es, den Kontakt mit den auslösenden Pollen weitgehend zu vermeiden. Darüber hinaus helfen die richtige Ernährung und die Anwendung bestimmter Hausmittel.

Tipp für Kontaktlinsenträger: Nach dem Einträufeln antiallergischer (insbesondere prophylaktisch wirkender) Augentropfen sollten Sie mindestens 20 Minuten warten, bevor Sie die Kontaktlinsen wieder einsetzen. Am besten Sie verzichten in dieser Zeit ganz auf Ihre Linsen.

Homöopatische Arzneimittel

Folgende Aufstellung listet homöopathische Einzelmittel, die bei diesem Beschwerdebild häufig zum Einsatz kommen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Acidum formicicum

bei erschwerter Atmung, Luftnot, Husten und wenig Sekret

Galphimia glauca

 

vorbeugend vor der Heuschnupfen-Saison oder wenn folgende Heuschnupfen-Symptome vorliegen: häufiges Niesen, Tränenfluss, stark wässrige Nasensekretion und Juckreiz.

Bei vorbeugender Einnahme: cirka sechs Wochen vor dem Pollenflug mit dreiwöchiger Einnahme beginnen, dann eine Woche pausieren, danach noch einmal dreiwöchige Einnahme (gegebenfalls in diesem Rhythmus fortfahren). Während der Akutphase wird das Mittel abgesetzt und das passende Homöopathikum anhand der Leitsymptome ausgewählt.

Luffa operculata

 

bei verstopfter Nase (der Betroffene bekommt schlecht Luft); dickflüssigem, oft gelblichem Nasenschleim (oder krustigen Absonderungen), Neigung zu Sinusitis. Oft Stirnkopfschmerz, Trägheit; Beschwerden verbessern sich im Freien, verschlechtern sich im warmen Haus.

Neben den oben aufgeführten häufigsten Heuschnupfenmitteln können je nach Symptomenbild unter anderem auch folgende Mittel zum Einsatz kommen.

Allium cepa

 

bei Fließschnupfen, Niesen, tränenden Augen; die Beschwerden verschlimmern sich im warmen Haus.

Arsenicum album

 

bei Fließschnupfen, Niesen, tränenden Augen; die Beschwerden verschlimmern sich im Freien, aber verbessern sich im Haus.

Euphrasia

 

bei tränenden, gereizten Augen, geschwollenen, verklebten Augenlidern und starkem Niesreiz.

Natrium muriaticum

 

bei Fließschnupfen, brennenden, tränenden Augen und geschwollenen Lidern; die Beschwerden verschlimmern sich am Vormittag.

Pollen LM

zusätzlich zu den anderen homöopathischen Heuschnupfenmitteln.

Sabadilla

speziell bei Hausstaubmilbenallergie

Allgemeine Maßnahmen

Gehen Sie den Pollen aus dem Weg

In der Zeit, in der Ihre Pollen fliegen, empfiehlt es sich, längere Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Oder fahren Sie wenn möglich - zu dieser Jahreszeit auf Urlaub. Vor allem im Hochgebirge über 1 500 Meter und an der See (bevorzugt auf Inseln) ist die Pollenzahl vergleichsweise gering.


Halten Sie Ihre Wohnung pollenarm

Halten Sie während der kritischen Jahreszeit die Fenster geschlossen, denn der Pollenflug setzt (vor allem auf dem Land) bereits ab drei Uhr morgens ein (in der Stadt in den Vormittagsstunden). Lüften Sie, wenn der Pollenflug gering ist, also auf dem Land spät abends oder nachts und in der Stadt frühmorgens.

Reinigen Sie Ihre Wohnung gründlichst, am besten mit einem feuchten Tuch (damit der Staub nicht aufgewirbelt wird). Auch tägliches Staubsaugen bringt Ihnen Erleichterung. Weil Staubsauger jedoch die Luft aufwirbeln, empfiehlt es sich, ein Staubsauger-Modell zu verwenden, das über einen integrierten Pollenfilter verfügt oder auf einen Zentralstaubsauger auszuweichen. Als günstig hat sich auch der Einsatz eines Luftreinigungsgerätes in den Wohn- und Arbeitsräumen erwiesen. Letzteres filtert die Pollen aus der Luft. Besonders geeignet sind für Allergiker Geräte, die die Luft nicht befeuchten, sondern lediglich eine Filterung vornehmen. Ähnliches gilt für das Autofahren. Lassen Sie sich in die Lüftungsanlage Ihres Fahrzeugs einen Pollenfilter einsetzen. Dann bleibt auch dort die Innenluft pollenarm.


Körperpflege

Die während des Tages am Körper hängen gebliebenen Pollen entfernen Sie durch tägliches Duschen (am Abend). Besonders bewährt hat sich hierbei das abendliche Haare waschen. Alternativ können Sie in der Nacht ein Kopftuch tragen.

Pflegen Sie Ihre gereizte Nasenschleimhaut mit einer Heilsalbe. Das verhindert auch ein Wundwerden bei häufigem Schnäuzen.


Geben Sie das Rauchen auf

Die ständige Reizung der Atemwege beim Rauchen erleichtert Allergenen den Angriff an den Schleimhäuten.


Der Kontakt mit Kuh-/Schweinestall schützt vor späteren Allergien

Seit längerer Zeit wissen die Mediziner, dass Kinder von Bauern seltener Allergien bekommen. Eine große Studie in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat jetzt Folgendes herausgefunden: Menschen, die bereits im ersten Lebensjahr mit Nutztieren Kontakt hatten, sind besonders geschützt. Das gilt insbesondere für Kinder, die schon im ersten Lebensjahr regelmäßig von ihren Eltern in einen Kuh- oder Schweinestall mitgenommen werden und dazu noch frische Kuhmilch erhalten.

Ernährung

Essen Sie insgesamt vollwertig und abwechslungsreich

Die Prinzipien der Vollwertkost sind:

  • auf verfeinerte Nahrungsmittel verzichten, das heisst Getreideprodukte aus ungeschältem Korn (Vollkornprodukte) bevorzugen
  • etwa die Hälfte der Nahrungsmittel roh essen (Obst, Gemüse, Nüsse usw.). Aber essen Sie wegen der Gefahr einer Kreuzallergie kein Getreide roh! Beachten Sie diesbezüglich bitte unten aufgeführte Hinweise bezüglich begleitender Lebensmittel-Allergien.
  • möglichst wenig Fleischprodukte essen
  • so wenig Zucker wie möglich zu sich nehmen
  • auch mit Salz sparen, lieber würzen als salzen


Beachten Sie begleitende Lebensmittel-Allergien

Nach neuesten Erkenntnissen leiden 60 bis 70 Prozent der Pollenallergiker an einer pollenassoziierten Lebensmittel-Kreuzallergie. Dies bedeutet, dass sie auch auf Lebensmittel allergisch reagieren können, die mit den allergieauslösenden Pollen 'verwandt' sind. Achten Sie deshalb beim Verzehr entsprechender Nahrungsmittel auf allergische Reaktionen.

Auf folgende Lebensmittel sind Kreuzallergien bekannt: Weizen, Hafer, Gerste, Mais, Hirse, Reis, Raps, Erdnüsse, Bohnen, Erbsen, Linsen, Soja, Tomaten, Pfefferminze, Petersilie, Thymian, Kümmel, Curry und Kartoffeln.


Wichtig sind für Sie Kalzium, Magnesium, Zink und Vitamin E 

Manchen Allergikern hilft eine kalziumreiche Ernährung oder die Einnahme von Kalzium-Präparaten. Kalzium hindert die Zellen daran, die Juckreiz-auslösenden Stoffe freizusetzen, und schützt die Körperzellen vor dem Einfluss der Allergene. Milchprodukte, manche Mineralwässer und einige Gemüsesorten, zum Beispiel Broccoli, Spargel, Spinat liefern reichlich Kalzium.

Auch Magnesium kann allergische Beschwerden lindern. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass sich bei regelmäßiger Einnahme eines Magnesiumpräparates Juckreiz und Tränenfluss am Auge deutlich bessern können.

Darüber hinaus scheint das Spurenelement Zink sehr wichtig zu sein, denn neuere Studien haben ergeben, dass gerade Heuschnupfen-Erkrankte oft einen verminderten Zinkspiegel aufweisen. Durch eine ausreichende Zinkversorgung sollen sich die allergischen Symptome wie juckende Augen, laufende Nase, Niesreiz unter anderem gut in den Griff bekommen lassen.


Tipps zur Vorbeugung von Allergien

Wissenschaftler haben festgestellt, dass eine hohe Vitamin-E-Zufuhr den IgE-Spiegel senkt. Reich an Vitamin E sind beispielsweise Vollkornprodukte, Haselnüsse sowie Weizenkeim- und Leinöl.

Bei Kindern lässt sich das Risiko für Asthma offenbar verringern durch Stillen sowie durch eine Ernährung, die nicht zu reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Diese an sich als besonders gesund bekannten Fettsäuren sind in vielen Margarine- und Pflanzenöl-Sorten enthalten. Weichen Sie bei Ölen besser auf Olivenöl aus. Das enthält andere, ebenfalls gesunde Fettsäuren. Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind reich an Omega-6-Fettsäuren wie zum Beispiel Linolensäure. Diese wiederum könnten so vermuten die Forscher - die Synthese von Prostaglandin E2 erhöhen, einem körpereigenem Stoff, der wiederum Entzündungen fördert.

Immer mehr Studien belegen, dass probiotische Keime eine positive Wirkung auf das Immunsystem haben. So scheinen insbesondere Lactobazillen die angeborene und die erworbene Immunität günstig zu beeinflussen. Der Fachmann bezeichnet das als Immunmodulation. Ein regelmäßiger Verzehr probiotischer Lebensmittel mit Lactobazillen (zum Beispiel durch entsprechende Joghurt-Produkte) soll deshalb helfen, Allergien vorzubeugen.


Haben Sies schon mal mit Heilfasten probiert?

Viele Allergiker schwören darauf. Vielleicht ist es Ihnen ja einen Versuch Wert. Während der Fastenkur erhalten Sie jedoch extrem wenig Eiweiß. Stellen Sie während dieser Zeit Ihren Eiweißhaushalt deshalb mit Hilfe eines Eiweiß-Präparates sicher.

Hausmittel

Ausgesprochen bewährt hat sich bei Heuschnupfen die Befeuchtung und Reinigung der Nasenschleimhaut mit Kochsalzlösungen, beispielsweise in Form von Nasenspülungen, Nasendusche, Spray oder Inhalationen. Wer die Lösung selbst herstellen will, nimmt ein Teelöffel Salz auf einen halben Liter Wasser. Auch entsprechende Fertigprodukte sind auf dem Markt, zum Beispiel Rhinomer, Emser Sole Nasenspray, Olynth salin oder Otrisal.

Darüber hinaus sollen folgende Hausmittel einen günstigen Effekt haben:

  • kalter Gesichtsguss
  • bei Augenbeteiligung: kühlendes Augengel oder Kühlkompressen
  • Heilfasten
  • Darmsanierung
  • morgens und mittags starken Kaffee trinken.
  • regelmäßiges Schwitzen in der Sauna (Verzichten Sie auf Aufgüsse mit ätherischen Ölen. Sie können Ihre Beschwerden verschlimmern).

Sonstiges

Ein Phototherapie-Gerät lindert die Beschwerden

Ein Gerät namens Medinose behandelt die Nasenschleimhäute mit Rotlicht (Wellenlänge 660 nm), empfohlen werden zu Beginn 3-dreil täglich viereinhalb Minuten, nach Abnahme der Beschwerden weniger Anwendungen. Das Rotlicht wirkt dabei auf den Zellstoffwechsel ein, verlangsamt die Immunreaktion und hemmt die Ausschüttung von Histamin. Das führt nach circa zwei Wochen zu einer Abnahme der allergischen Symptome wie Nasenbeschwerden, tränenden und geschwollenen Augen, Husten, Juckreiz und Kopfschmerzen.

Da die Psyche bei Allergien eine große Rolle spielt, können Stressbewältigungsmethoden einen guten Einfluss auf die Symptom-Linderung haben, beispielsweise Autogenes Training oder Yoga. Entsprechende Kurse werden von den meisten Volkshochschulen angeboten.

Auch ein spezielles psychologisches Training soll helfen. Hierbei kommen Methoden der Hypno- und der Verhaltenstherapie oder des neurolinguistischen Programmierens zur Anwendung. Birkenpollen-Allergiker stellen sich beispielsweise vor, sie gingen durch eine Pappelallee ohne Birken, worauf ihr Immunsystem nicht allergisch reagiert. Es lernt so im Laufe der Zeit, auf Birkenpollen genauso wie auf Pappeln zu reagieren, nämlich überhaupt nicht. Weiterhin soll die Vorstellung einer gläsernen Wand, die vor den Pollen schützt, helfen. Das Immunsystem, das irrtümlich gelernt hat, dass Birkenpollen gefährlich sind, lässt sich auf diese Weise möglicherweise umtrainieren.

Auch Akupunktur wird gegen allergische Schnupfenbeschwerden angeboten. Sie wird meistens vier bis acht Wochen vor der individuellen Pollensaison durchgeführt, kann aber auch während der Saison lohnenswert sein. Behandlungen mit chinesischen Arzneikräutern oder alternative Heilverfahren können die Akupunktur-Therapie unterstützen.

Eigenblutbehandlungen sind sehr alte Methoden der Erfahrungsheilkunde. Sie sollen Umstimmungsreaktionen auslösen und die körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren. Ihre Wirkungsweise ähnelt dem Prinzip der Homöopathie. Eine Wirksamkeit bei Allergien ließ sich bislang wissenschaftlich nicht nachweisen.

Eigenurintherapie zählt zur Volks- und Naturmedizin und soll ähnlich wie Eigenblutbehandlungen Umstimmungsreaktionen auslösen und die körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren. Der Urin wird dabei entweder eingenommen (zum Beispiel in homöopathischen Verdünnungen) oder in einen Muskel gespritzt. Angeblich kann die Eigenurintherapie Heuschnupfen schon nach zwei Wochen heilen. Wissenschaftlich gilt seine Wirkung jedoch als nicht belegt.

Bioresonanztechniken in der Allergiediagnose und -therapie gelten als umstritten und werden von Allergie-Experten abgelehnt. So soll die Allergie-Diagnostik mittels Bioresonanz eine Fehlerquote von über 80 Prozent aufweisen und die Bioresonanzgeräte lediglich das elektrische Rauschen registrieren, das ein lebender Organismus verursacht.

Die Wirksamkeit der Colonhydrotherapie bei Allergien gilt ebenfalls als nicht bewiesen und soll, falsch durchgeführt, nicht ohne Risiken sein.

 

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