Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über: Hepatitis E
- Krankheitsbild
- Ursachen
- Überblick
- Ernährung
- Selbsthilfegruppen
Krankheitsbild
Sie wird durch Viren hervorgerufen. Je nach Art der Hepatitis und dem verursachenden Erreger sind die Leberentzündungen verschieden schwer. Bei der Hepatitis E kommt es in der Regel nur zu einer leichten Entzündung, die schnell wieder ausheilt.
Nur bei seltenen Erkrankungsfällen verläuft die Erkrankung schwer, kann dann aber bis zum Leberversagen führen.
Die Infektion verläuft zunächst meist unbemerkt
Von der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen zehn bis 40 Tage.
Wer sich infiziert hat, bemerkt die Erkrankung zunächst kaum. Oft kommt es anfangs zu leicht erhöhter Temperatur, Abgeschlagenheit und weiteren uncharakteristischen Beschwerden, wie Schmerzen im Bereich der Leber und Appetitlosigkeit, was von den Erkrankten meist nicht ernst genommen wird. Typisch für die Hepatitis ist, dass Erkrankte dabei eine individuelle Abneigung gegen bestimmte Speisen entwickeln.
Des Weiteren klagen Betroffene über Übelkeit, Erbrechen und Gelenkschmerzen. Erst im akuten Stadium der Krankheit macht sich die Hepatitis infolge einer Leberschädigung durch die für Hepatitis typische Gelbsucht bemerkbar. Dabei sind Augen und Haut gelb verfärbt. Der Urin weist eine dunkle, der Stuhl eine helle Farbe auf. Allerdings kommt es vor allem bei Kindern häufig gar nicht zu der charakteristischen Gelbsucht.
Das alles leistet Ihre Leber für Sie:
Die Leber ist die größte Drüse Ihres Körpers. Sie liegt auf Ihrer rechten Körperseite im Oberbauch, unmittelbar hinter den untersten Rippen. Ihr linker Lappen reicht weit nach links hinüber. Mit einem Gewicht von etwa eineinhalb Kilogramm ist sie nicht nur Ihre größte Drüse, sondern erfüllt auch wichtige und vielfältige Aufgaben. Sie sorgt beispielsweise für die Verdauung der Fette, indem sie die so genannte Galle bildet. Diese fließt über die Gallengänge direkt in den Zwölffingerdarm.
Ihre wichtigste Funktion ist jedoch die Entgiftung von Fremdstoffen, wie beispielsweise Alkohol, Nikotin, Medikamenten und anderen. Weiterhin baut sie Eiweißstoffe zu körpereigenem Eiweiß um, baut nicht mehr benötigte Hormone und rote Blutkörperchen ab, lagert das dabei frei werdende Eisen ein, bildet wichtige Substanzen für die Blutgerinnung und die körpereigene Abwehr und legt Energiereserven an
Ursachen
Hepatitis E ist eine Virusinfektion. Sie wird durch das Hepatitis-E-Virus ausgelöst. In westlichen Ländern kommt sie relativ selten vor, während sie in Entwicklungsländern eine weitaus größere Gefahr darstellt.
Die Übertragung des Virus erfolgt vor allem durch verschmutztes Trinkwasser oder durch Blut bei Drogenabhängigen oder Transfusionen. Die Krankheit verläuft in der Regel leicht und selbstlimitierend, nur bei Schwangeren werden Komplikationen mit schweren Verläufen beobachtet.
Krankheitsverlauf
Die akute Phase der Hepatitis E heilt normalerweise innerhalb weniger Wochen vollständig aus, die Beschwerden gehen zurück. Chronische Verläufe der Hepatitis E-Infektion sind nicht bekannt, allerdings kann es in seltenen Fällen (vor allem bei Schwangeren) zu schweren Verläufen der Erkrankung kommen.
Wann zum Arzt?
Jede Lebererkrankung gehört in die Hand eines Arztes. Wer einmal eine Hepatitis durchgemacht hat, sollte in regelmäßigen Abständen seine Leberwerte im Blut kontrollieren lassen.
Diagnose
Neben der Vorgeschichte (Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard, Risikogruppen) und der körperlichen Untersuchung sollte eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Hierdurch können die verschiedenen Hepatitisformen gegeneinander abgegrenzt werden.
Überblick
Da die Hepatitis E zu den Viruserkrankungen zählt, gibt es keine ursächliche Therapie. Die Behandlung muss sich daher auf die Linderung der Symptome beschränken. Mit dem Virus muss Ihr Körper selbst fertig werden.
Schonen Sie Ihre Leber!
Wichtigstes Ziel bei der Therapie der Hepatitis E ist die Schonung der Leber. Wichtigste Maßnahme ist die konsequente Einhaltung der Bettruhe, welche die Regeneration der Leber begünstigt. Helfen Sie durch die richtige Ernährung aktiv mit. Verzichten Sie beispielsweise auf Alkohol und andere leberschädigende Genuss-, Arznei- und Nahrungsmittel. Trinken Sie reichlich und essen Sie viel Obst.
Medikamente
Es gibt keine Medikamente, die die Heilung einer Hepatitis E unterstützen können. Dem Körper muss lediglich genügend Zeit gegeben werden, dies selbst zu bewerkstelligen. Allerdings kann eine Vielzahl von Medikamenten die Leber zusätzlich schädigen. Deshalb sollten alle einzunehmenden Medikamente kritisch bewertet und nach sorgfältiger Abwägung der Vor- und Nachteile nach Möglichkeit abgesetzt werden bis sich die Leber erholt hat.
Sorgen Sie für ausreichende Hygiene
Das Hepatitis-Virus kann durch Kontakt mit infizierten Personen und Gegenständen auf Ihre Angehörigen übertragen werden. Zwar ist das Hepatitis E-Virus bei der Übertragung nicht so ansteckend wie seine verwandten Erreger der Hepatitis A und B, dennoch sollten Sie konsequent Hygienemaßnahmen ergreifen, um Ihre Angehörigen zu schützen. Desinfizieren Sie alles, was Sie benutzt haben, beispielsweise Ihre Ess-Utensilien, das verwendete Fieberthermometer und vergessen Sie vor allem Ihre Toilette sowie deren nähere Umgebung nicht. Auch Ihre Bett- und Leibwäsche ist wahrscheinlich infektiös und sollte gesondert behandelt und desinfiziert werden. Helfen Sie Ihrem Körper, mit der Erkrankung fertig zu werden.
Gönnen Sie sich Ruhe
Wie geht es Ihnen persönlich? Fühlen Sie sich schlapp? Bettruhe ist eine wichtige Maßnahme, da hierdurch die Durchblutung der Leber gefördert und die Regeneration begünstigt wird. Treiben Sie auch keinen Sport!
Ernährung
Wichtig für Ihre Gesundung ist die Schonung Ihrer Leber. Helfen Sie ihr durch die richtige Ernährung. Verzichten Sie vorläufig konsequent auf alles, was Ihre Leber schädigen könnte. Dazu gehört in erster Linie der Alkohol. Bleiben Sie standhaft und widerstehen Sie jedem Tropfen, auch in Form von Pralinen oder anderen Leckereien.
Ernährungen Sie sich abwechslungsreich
Ansonsten dürfen Sie eigentlich alles essen, was Ihnen schmeckt und bekommt. Eine spezielle Leberdiät gibt es für Sie nicht, es sei denn, Ihr Arzt hat Ihnen entsprechende Anweisungen gegeben. Ernähren Sie sich insgesamt abwechslungsreich und vielseitig. Essen Sie reichlich Obst und Gemüse und trinken Sie viel, am besten mindestens zwei Liter pro Tag. Lassen Sie Lebensmittel, die Ihnen im Moment nicht bekommen, vorläufig weg. Sie finden bestimmt viele andere, die Ihnen jetzt besser schmecken.
Die folgende Liste enthält Nahrungsmittel, die erfahrungsgemäß bei entsprechenden Erkrankungen Unverträglichkeitserscheinungen auslösen können. Sie sollten daher in Ihrer Kost nur dann vorkommen, wenn Sie diese Produkte vertragen.
Oft schlecht verträglich bei Lebererkrankungen:
Obst, Gemüse |
rohes Stein- und Kernobst, Pilze, Lauch, Hülsenfrüchte, Gurkensalat, Weißkohl, Grünkohl, Paprikagemüse, Sauerkraut, Rotkraut, Zwiebeln, Wirsing, Pommes frites, Kopfsalat, Kartoffelsalat, Nüsse |
Milchprodukte |
Sahne |
Fleisch |
paniert Gebratenes, Geräuchertes, Eisbein |
Getränke |
kohlensäurehaltige Getränke |
Sonstiges |
frittierte Speisen, fette Speisen, süße und fette Backwaren, hart gekochte Eier, frisches Brot, Bohnenkaffee, Mayonnaise |
Bei starken Leberschäden oder Begleiterkrankungen wird Ihnen Ihr Arzt gegebenfalls weitere Diäthinweise geben, die Sie dann unbedingt befolgen sollten, um Schäden vorzubeugen.
Selbsthilfegruppen
Arbeitsgemeinschaft Hepatitis CPostfach 250205 Bundesverband HCV-geschädigter Frauen nach Immunprophylaxe Anti-Dc/o KISS - Kontakt-u.Informationsstelle Deutsche Hepatitis Liga e.V.Postfach 200666 Deutsche Leberhilfe e.V.Luxemburger Str. 150 Kindernetzwerk e.V. f. kranke u. behinderte Kinder u. Jugendliche in der Ges.Hanauer Straße 15 Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.Maiblumenstr. 12 Verein leberkrankes Kind e.V.Weimarer Str. 3 |
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