Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Milbenbefall (Milbenkrätze)

  • Krankheitsbild
  • Beschwerden/Verlauf
  • Diagnose/Therapie
  • Allgemeine Maßnahmen

Krankheitsbild

Die speziell von der Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei) verursachte Krätze (Scabies) ist eine weltweit verbreitete Hautkrankheit, von der rund 300 Millionen Menschen betroffen sind.

Sie ist bereits über den Hautkontakt, aber auch über unsaubere Kleidung übertragbar. Krätze häuft sich bei Mangelwirtschaft – etwa zu Kriegszeiten – und wird durch unzureichende hygienische Bedingungen begünstigt.

Krätzemilben sind Spinnentiere, die bis zu 0,4 Millimeter groß werden. Sie leben von den Zellen eines Wirts, in dessen Hornhaut sie sich eingraben und dort eine Art Tunnelsystem anlegen. Darin legen die Milben ihre Eier ab. Die daraus entstehenden Larven vermehren sich ihrerseits schon nach wenigen Wochen. Die Milben und ihre Ausscheidungen rufen bei den Betroffenen allergische, von Juckreiz begleitete, Reaktionen hervor.


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Beschwerden/Verlauf

Die von den Krätzmilben gegrabenen Gänge treten meist an empfindlichen Körperstellen, etwa an den Brustwarzen, im Genitalbereich sowie an Händen und Füßen auf.

Wenige Wochen nach dem ersten Befall macht sich ein Ausschlag bemerkbar. Der Juckreiz wird durch Wärme und speziell in der Nacht noch verschlimmert. Vor dem Schlafen kommt der Betroffene zur Ruhe und achtet stärker auf den Juckreiz. Zusätzlich setzten die Milben sich auch in der Bettwäsche fest und gehen von dort aus wieder auf den Wirt über.

Bei dem ersten Befall der Milben nimmt der Betroffene den Juckreiz erst nach zwei bis sechs Wochen wahr.

Diagnose/Therapie

Im Anfangsstadium des Milbenbefalls lässt sich die Krätze noch nicht eindeutig feststellen. Die Milben haben sich noch nicht ausreichend entwickelt und mit dem Graben der Gänge begonnen.

Aus diesem Grund kann der Dermatologe die Parasiten selbst erst nach deren vollständiger Entwicklung durch mikroskopische Hilfen nachweisen.

Wird der Verdacht bestätigt, müssen strikte Vorkehrungen zur Desinfektion getroffen werden. Diese sind sehr weitreichend und beinhalten das ständige Waschen der getragenen Wäsche und anderer Gegenstände, wie Kuscheltiere.

Zur Behandlung der eigentlichen Infektion werden Salben uns Sprays verschrieben, die auf den betroffenen Hautstellen angewendet werden. Dadurch werden die Milben abgetötet und die von ihnen ausgehenden allergischen Reaktionen abgemildert. Häufig reichen wenige Behandlungen aus, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Auch Personen, die in unmittelbarem Kontakt zu einer von Krätze betroffenen Person standen, wird eine Untersuchung angeraten, um eine mögliche Infektion auszuschließen.

Allgemeine Maßnahmen

Um einen Behandlungserfolg zu garantieren, müssen die allgemeinen Maß­nahmen von jedem Betroffenen durchgeführt werden.

  • tägliches Wechseln der Kleidung, Bettwäsche und Handtücher
  • gründliches Reinigen der Kleidung und Bettwäsche (immer als Kochwäsche behandeln)
  • regelmäßiges und gründliches Absaugen der Betten, Sessel und Fußböden
  • Abtöten der Milben auf Schuhen und Plüschtieren durch Einfrieren
  • direkten Hautkontakt mit anderen Personen vermeiden
  • Fingernägel immer kurz halten, da sich die Milben unter ihnen festsetzten und sich auf anderen Körperteile übertragen