Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Sonnenschäden

  • Überblick
  • Sonnenbrand
  • Sonnenallergie
  • Fotoallergische Dermatitis

Überblick

Das Sonnenlicht ist für den menschlichen Organismus essentiell.

Lebenswichtige Körperfunktionen, wie der Vitaminstoffwechsel oder der Hormonhaushalt werden durch die Sonnenstrahlung beeinflusst und gesteuert. So wird beispielsweise die Produktion von Vitamin D im Körper durch die Sonneneinstrahlung bewirkt.

Zu viel Sonnenlicht, sprich über einen langen Zeitraum hinweg, birgt aber auch Gefahren für den Körper. Besonders die obere Hautschicht (Epidermis) reagiert sehr empfindlich auf eine zu lange Sonneneinstrahlung und reagiert darauf mit Sonnenbrand, Sonnenallergie oder einer fotoallergischen Dermatitis.

Diese drei Reaktionen des Körpers nennt man Lichtdermatosen oder Sonnenschäden.
Zwar kann der menschliche Körper diese Art von Zellschäden der Haut selbst reparieren, jedoch können die Spätfolgen solcher Hautschäden fatal sein und lebensgefährlichen Hautkrebs auslösen.

Allerdings lassen sich Sonnenschäden durch die richtigen Vorbeugemaßnahmen verhindern.
An erster Stelle zur Prävention von Sonnenschäden steht die Benutzung von Sonnenschutzmitteln mit einem hohen Lichtschutzfaktor.

Hier gibt es auch spezielle Produkte für Allergiker. Außerdem sollte die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr gemieden werden, da zu diesem Zeitpunkt die Sonneneinstrahlung am stärksten ist.

Ebenso sollte öfters der Schatten aufgesucht werden, als sich der direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen und auch T-Shirts sowie Kopfbedeckungen schützen vor den gefährlichen UV-A- sowie UV-B-Strahlen.

Sonnenbrand

Krankheitsbild

Der Sonnenbrand ist die bekannteste und häufigste Reaktion des Körpers auf zu lange und intensive Sonneneinstrahlung.

Besonders die für die Haut gefährlichen UV-B-Strahlen (ultraviolette Strahlung) des Sonnenlichts bewirken eine Verbrennung der Haut, die sich durch Rötungen, Schmerzen bis hin zu Brandblasen äußert.


Diagnostik

Durch die offensichtlichen Symptome bzw. Erscheinungsbildes eines Sonnenbrands bedarf es keiner besonderen Diagnosestellung durch den Arzt.

Die Haut ist stark gerötet, strahlt Wärme aus und schmerzt. Bei einem massiven Sonnenbrand kommt es zur schmerzhaften Brandblasenbildung.

Der Arzt kann anhand des Ausmaßes des Sonnenbrands feststellen, welcher Verbrennungsgrad der Haut vorliegt. Verbrennungen ersten Grades sind als leichte Rötung mit gespannter Haut aber ohne Blasenbildung definiert.

Der zweite Verbrennungsgrad geht mit einer starken Rötung sowie vereinzelt kleinen Brandblasen einher und der dritte Grad umfasst eine sehr starke Rötung mit Überhitzung der Haut, starken Schmerzen und deutlicher Blasenbildung.


Ursache

Die Einwirkung von Sonnenstrahlen bewirkt die Bildung des Farbstoffes Melanin, der der Haut die beliebte Sonnenbräune verleiht.

Ist die Haut jedoch zu langer und intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann diese jedoch nicht schnell genug Melanin und eine schützende Hornhautschicht (Lichtschwiele) bilden.

Das hat zur Folge, dass die Haut „verbrennt“.


Symptome

Neben stark geröteten Hautregionen, die der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, kommt es zu Schmerzen und Spannungsgefühlen in dem betroffenen Bereich.

Außerdem kann es zu Juckreiz sowie zu starker Quaddel- und Blasenbildung kommen.

Kinder leiden zusätzlich bei Sonnenbränden oft unter Fieber und Unruhezuständen.


Therapie

Gewöhnlich heilt ein Sonnenbrand binnen weniger Tag von alleine wieder ab, da die Haut über ein eigenes „Reparatursystem“ verfügt und die Hautschicht regelmäßig erneuert wird.

Besteht ein leichter Sonnenbrand hilft es in den meisten Fällen den Bereich beispielsweise mit Quarkwickeln zu Kühlen und vor weiterer Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch spezielle Cremes, Gele oder Salben können zum Einsatz kommen.

Bei einem massiven Sonnenbrand mit Brandblasenbildung ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Dieser behandelt die betroffene Stelle dann mit speziellen Kortisonmedikamenten und Schüttelmixturen.

Dennoch sind einige Hautzellen nun unwiderruflich von der Sonne geschädigt worden. Die beschädigten Hautzellen können sich in gutartige, aber vor allem auch in bösartige Krebszellen (malignes Melanom) verändern.

Besonders Muttermale sind durch übermäßige Sonneneinstrahlung gefährdet und können sich zu Melanomen (schwarzer Hautkrebs) entwickeln. Besonders für die Menschen, die während ihrer Kindheit sehr oft einen Sonnenbrand bekommen haben, besteht ein großes Risiko.

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Haut regelmäßig beim Hautarzt mittels eines Hautchecks untersuchen zu lassen, um solche krankhaften Veränderungen der Hautzellen festzustellen und diese rechtzeitig behandeln zu können.

Sonnenallergie

Krankheitsbild

Eine Sonnenallergie ist in unserer Gesellschaft fast genauso stark verbreitet wie der Sonnenbrand.

Die Sonnenallergie tritt vor allem in den ersten Sommermonaten auf, weil die Haut die vermehrte Sonneneinstrahlung nicht mehr gewohnt ist.

In diesem Fall sind es vor allem die UV-A-Strahlen, die diese Hautirritation hervorrufen.


Diagnostik

Bei der Diagnosestellung einer Sonnenallergie ist in erster Linie eine Anamnese von größtem Vorteil.

Durch die Beschreibung über das Auftreten der Symptome sowie des Zeitpunkts und Verlauf kann der Arzt sehr schnell eine Sonnenallergie feststellen. Denn allein über das Hautbild kann die Diagnose nicht gesichert werden, da die Symptome ähnlich wie bei anderen Allergien sind.

Auch eine spezielle Bestrahlung mit UV-Licht beim Hautarzt kann die Diagnosestellung untermauern.


Ursache

Die genaue Entstehungsursache einer Sonnenallergie ist bisher unbekannt.

Vermutet wird, dass das Immunsystem des Körpers bei Sonnenallergikern auf die UV-A-Strahlen anders reagiert, als bei denjenigen die nicht davon betroffen sind.

Die Allergiker entwickeln ein Allergen bei intensiver Sonneneinstrahlung, welches dann durch die Abwehrzellen des Immunsystems aufgrund der Unbekanntheit bekämpft wird und die Symptome hervorruft.

Aber auch die Bildung von freien Radikalen, die ebenfalls das Immunsystem auf Abwehr aktivieren, ausgelöst durch die UV-A-Strahlen wird als Grund für eine Sonnenallergie vermutet.

Außerdem können bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Johanneskraut eine Sonnenallergie hervorrufen.


Symptome

Bei der Sonnenallergie kommt es zu einem rötlichen Hautausschlag, der mit erheblichem Jucken verbunden ist.

Außerdem bilden sich kleine Quaddeln, Bläschen oder Knötchen an der Hautoberfläche, die ein typisches Allergiesymptom darstellen.


Therapie

Auch bei einer Sonnenallergie wird als erstes die betroffene Hautregion gekühlt, dies vermindert den Juckreiz und lässt Quaddeln abschwellen.

Einem Sonnenallergiker wird geraten, weitestgehend die direkte Sonneneinstrahlung zu meiden, vor allem wenn dieser Medikamente einnimmt, die die Lichtempfindlichkeit begünstigen.

Ist die Allergie sehr stark ausgeprägt und durch erhebliches Jucken begleitet, können antiallergische Medikamente oder Kortisonpräparate die Beschwerden lindern.

Fotoallergische Dermatitis

Krankheitsbild

Die fotoallergische Dermatitis ist eine allergische Hautreaktion, die aufgrund von UV-B-Strahlen im Sonnenlicht ausgelöst wird.

Die ultravioletten Strahlen bewirken die Veränderung einer lichtempfindlichen chemischen Substanz (beispielsweise Kosmetikprodukte oder Medikamente), die die Produktion eines Allergens hervorruft und eine allergische Hautreaktion bewirkt.

Diagnostik

In diesem Fall ist eine Diagnosestellung durch einen Arzt nötig, da dieser eine fotoallergische Dermatitis von einer herkömmlichen Sonnenallergie unterscheiden kann.

Auch hier beginnt die Diagnosestellung mit einer gründlichen Anamnese, um u.a. herauszufinden, welche Medikamente oder Kosmetika der Patient eingenommen und benutzt hat, die der mögliche Grund für die Allergie sind.

Hauttests mit UV-Licht Bestrahlung oder ein Photo-Patch-Test sichern die Diagnose.

Ursachen

Chemische Substanzen, die in kosmetischen Produkten oder Medikamenten auftreten und teilweise sehr lichtempfindlich sind, gelangen durch das Auftragen bzw. Einnehmen in die Blutbahn des menschlichen Körpers oder auf die Hautoberfläche.

Die UV-Strahlen der Sonne bewirken eine Veränderung dieser chemischen Substanzen zu einem Allergen im Körper und rufen die für eine Allergie charakteristischen Symptome hervor.

Symptome

Auf der Haut bildet sich ein rötlicher Hautausschlag, der erst nur den Hautbereich der Sonneneinstrahlung befällt, sich dann aber auf benachbarte Hautregionen ausbreitet.

Es bilden sich juckende Quaddeln, Bläschen oder kleine Knoten.

Therapie

Die fotoallergische Dermatitis wird mit Kortisonpräparaten, wie Tabletten oder Cremes behandelt.

Auch Schüttelmixturen sind eine gängige Therapiemaßnahme bei diesem Krankheitsbild.

Medikamente sowie andere Produkte, die die Allergie in Bezug auf Sonneneinstrahlung hervorrufen, sollten nicht mehr eingenommen werden.