Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Sonnenallergie

  • Krankheitsbild
  • Andere Typen der Sonnenallergie
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnose und Therapie

Krankheitsbild

Bei der Sonnenallergie handelt es sich aus medizinischer Sicht nicht um eine Allergie, sondern um eine Reaktion der Haut auf die UV-Strahlung der Sonne.

Die Sonnenallergie wird von Hautärzten auch Lichtdermatose genannt und umfasst unterschiedliche Krankheitsbilder. Der Auslöser der Erkrankungen ist die UVA – und UVB- Strahlung, die von der Sonne ausgeht. Diese Strahlung dringt auch durch Glas und kann deshalb auch während der Autofahrt oder in geschlossenen Räumen eine Sonnenallergie auslösen.


Typische Symptome

Trotz der verschiedenen Formen der Lichtdermatose, äußert sich die Reaktion der Haut immer auf die gleiche Weise. Der Betroffene leidet unter Hautausschlag, starkem Juckreiz, Rötungen, Pusteln und Bläschen, die sich auf der Haut bilden.


Die häufigste Form der Sonnenallergie

Die polymorphe Lichtdermatose (PLD) ist die häufigste lichtbedingte Hauterkrankung und wird daher im Volksmund auch als Sonnenallergie bezeichnet. Die PLD tritt einige Zeit nach der Sonneneinstrahlung auf und äußert sich durch fleckige Rötungen und einen starken Juckreiz.

Außerdem bilden sich auf der betroffenen Stelle Blasen. Besonders häufig betrifft diese Form der Sonnenallergie alle Bereiche des Körpers, die direkt der Sonne ausgesetzt sind, wie dem Dekolleté, den Oberarmen und dem Handrücken. Die PLD wird als polymorph bezeichnet, da sie von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann.

Andere Typen der Sonnenallergie

Neben der weit verbreiteten polymorphen Lichtdermatose werden auch viele andere Reaktionen der Haut unter dem Begriff der Sonnenallergie zusammengefasst.


Primäre und sekundäre Lichtdermatose

Bei der Lichtdermatose wird zwischen primärer und sekundärer Form unterschieden. Während die primäre Lichtdermatose von der direkten UV-Strahlung der Sonne verursacht wird, liegt der Sekundären eine Stoffwechselerkrankung zugrunde.


 

Phototoxische und photoallergische Lichtdermatose

Diese beiden Formen der Sonnenallergie werden nicht ausschließlich von der Sonneneinstrahlung hervorgerufen. Bei der phototoxischen Lichtdermatose führen Medikamenten zu einer Reaktion auf das UV-Licht. Die photoallergische Lichtdermatose entsteht jedoch genau umgekehrt, da bei ihr die Sonneneinstrahlung zu einer allergischen Reaktion auf ein zuvor eingenommenes Medikament führt.


 

Mallorca-Akne

Die Mallorca-Akne ähnelt in ihren Symptomen der bekannten Akne. Jedoch werden die Pickelchen und Pusteln von der Sonne begünstigt und entstehen meist in Verbindung mit fettigen Sonnencremes.


 

Lichturtikaria

Diese Form der Sonnenallergie ist sehr belastend für den Betroffenen und bleibt meist über mehrere Jahre bestehen. Sofort nach dem Kontakt mit der Sonne entstehen angeschwollene, blassrote und stark juckende Stellen auf der Haut.


 

Aktinische Prurigo

Diese seltene Lichtdermatose äußert sich bereits im Kindeslater durch die typischen Symptome einer Sonnenallergie und tritt auch an Stellen auf, die nicht direkt mit der Sonne in Verbindung gekommen sind.


 

Hydroa vacciniformia

Von dieser Erkrankung sind in der Regel nur Kinder betroffen. Sie leiden unter einem sehr starken Juckreiz und es bilden sich Bläschen im Gesicht und auf den Handflächen.


 

Chronisch aktinische Dermatitis (CAD)

Diese dauerhaften Hautveränderungen werden nicht nur von der Sonnenstrahlung, sondern auch von künstlichem Licht ausgelöst. Die Erkrankung klingt nicht von selbst wieder ab und muss immer fachärztlich behandelt werden.

Ursachen

Bisher konnte für die Sonnenallergie keine eindeutige Ursache festgestellt werden.

Unstrittig jedoch ist, dass speziell die UVA-Strahlung der Hauptauslöser für eine Lichtdermatose zu sein scheint. Jedoch ist nicht eindeutig geklärt, zu welchen Reaktionen diese Strahlung im Körper führt und was schließlich der Grund für die allergischen Symptome ist. Daher kommen unterschiedliche Ursachen infrage:


Allergische Reaktion

Bei dieser Theorie wird angenommen, dass die Sonneneinstrahlung zu einer Veränderung von körpereigenen Stoffen führt. Das Immunsystem kämpft gegen diese Substanzen an und es entsteht eine allergische Reaktion, die zu den typischen Symptomen führt.


Freie Radikale

Durch Sonneinstrahlung werden freie Radikale in der Haut vermehrt gebildet. Dabei handelt es sich um reaktionsfreudige und instabile Moleküle, die sich mit anderen Stoffen im Körper verbinden und zu einer Reaktion der Haut auf die Sonne führen.

Bei den sekundären Formen der Sonnenallergie konnten die Ursachen jedoch bereits geklärt werden. Hier führen Medikamente in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung zu der Hautreaktion.

Symptome

Trotz der unterschiedlichen Krankheitsbilder der Sonnenallergie, leiden die Betroffenen immer an denselben Symptomen.

Bezeichnend für eine Sonnenallergie ist vor allem der starke Juckreiz, in Verbindung mit Hautveränderungen, wie Rötungen, Bläschen, Schwellungen oder Knötchen. Meist treten die Symptome nur an den Stellen auf, die der Sonne ausgesetzt wurden und klingen nach einigen Tagen ohne erneute Sonneneinwirkung wieder ab.

Wann die Symptome einer Lichtdermatose auftreten, hängt vom jeweiligen Typ der Sonnenallergie ab. Die polymorphe Lichtdermatose äußert sich erst einige Stunden oder Tage nach dem Sonnenbaden. Die Beschwerden der Lichturtikaria treten jedoch direkt nach der ersten Sonneneinwirkung auf.


Der Gewöhnungseffekt

Die Sonnenallergie ist in den ersten Sonnentagen des Jahres und während eines langen Urlaubs besonders stark ausgeprägt. Im Laufe des Sommers schwächen die Symptome meist ab und die Lichtdermatose tritt nicht mehr so häufig auf. Dies spricht für einen Gewöhnungseffekt, da die Haut bei länger anhaltender Sonneneinwirkung Melanin bildet und sich selbst schützt.

Jedoch raten Dermatologen dringend davon ab, den Gewöhnungseffekt eigenständig zu erzielen, da durch eine lange Sonneneinstrahlung Hautschädigungen, wie Hautkrebs, auftreten können.

Diagnose und Therapie

Ohne die typischen Symptome kann der Dermatologe eine Sonnenallergie nur schwer erkennen. Aus diesem Grund sollte der Betroffen nur in der akuten Phase einen Facharzt aufsuchen.

Zu Beginn führt der Hautarzt eine ausführliche Anamnese durch, die auch Fragen nach dem letzten Sonnenbaden oder eingenommenen Medikamenten enthält. Anschließend werden die Hautveränderungen mit einer Lupe, dem sogenannten Dermatoskop untersucht.


Der Lichttest als Diagnoseverfahren

Führen die Anamnese und anschließende Untersuchung zu keiner eindeutigen Diagnose, kann der Dermatologe auch einen Lichttest (Phototest) anordnen. Hierbei wird die Haut kontrolliert mit UV-Licht bestrahlt. Stellt sich eine Reaktion der Haut ein, kann von einer Sonnenallergie ausgegangen und die Form der Erkrankung näher bestimmt werden.


Prävention

Leidet der Patient unter einer Sonnenallergie, sollte er stets die direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Die Therapie selbst kann zwar die Beschwerden lindern, die Erkrankung jedoch nicht heilen.


Vermeiden Sie die Sonneneinwirkung!

Wenn möglich, sollte sich der Betroffene nur noch selten für längere Zeit in der Sonne aufhalten. Ist dies doch der Fall, kann er seinen Körper durch lange Kleidung schützen. Zusätzlich können Sonnencremes die nicht bedeckten Hautpartien schützen. Da die UV-Strahlung auch durch Glas dringt, sollte auch in Räumen der Aufenthalt am Fenster wenn möglich vermieden werden.


Cortison als therapeutische Maßnahme

Von dem Dermatologen werden oftmals cortisonhaltige Salben und Medikamente verordnet, die den Juckreiz und die Hautveränderungen lindern. Die Erkrankung endet nach einiger Zeit von selbst und kann bereits während des nächsten Sommers verschwunden sein.