Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Speiseröhrenkrebs

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Ernährung
  • Das ist gesund für Sie
  • Verzichten Sie auf ...
  • Wichtige Nährstoffe

Krankheitsbild

Tumorerkrankungen der Speiseröhre treten vor allem im höheren Lebensalter und hier bevorzugt bei Männern auf.

Sie machen sich meist erst in einem relativ fortgeschrittenen Stadium durch Schluckbeschwerden sowie eventuelle Schmerzen hinter dem Brustbein und Gewichtsverlust bemerkbar.


Ursachen

Bekannte Ursachen, die die Entstehung eines Speiseröhrentumors begünstigen sind neben dem Rauchen: der Genuss von Alkohol, Nitrosaminen (im Pökelfleisch enthaltene Stoffe) oder Aflatoxinen (von Schimmelpilzen produzierte Stoffe).

estehen bei langjährigen Refluxbeschwerden (Sodbrennen) ausgeprägte Veränderungen der Speiseröhre (Refluxösophagitis Stadium IV, genauere Informationen siehe dort), so erhöht sich die Gefahr für die Entwicklung eines Tumors.


Beugen Sie Speiseröhrenkrebs vor

Wichtigste Maßnahme ist die Vorbeugung, d.h. das Weglassen schädigender Genussmittel und die regelmäßige Kontrolle bei Erkrankungen mit erhöhtem Risiko (Refluxösophagitis Stadium IV).

Bei bestehendem Speiseröhrenkrebs ist neben der ärztlichen Behandlung eine den Bedingungen angepasste ausgewogene Ernährung sinnvoll. Keinesfalls sollten eigenmächtig Diätversuche unternommen werden, von denen der Arzt nichts weiß.

Verlauf/Folgen

Wird die Diagnose Speiseröhrenkrebs frühzeitig gestellt, so kann der Tumor operativ beseitigt werden. Die meisten Tumore der Speiseröhre werden allerdings erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt.

Oftmals verursacht die Einengung der Speiseröhre Beschwerden, da die Nahrungspassage erheblich beeinträchtigt wird. Ist der Tumor zu weit fortgeschritten, um operativ entfernt zu werden, kann die Verengung der Speiseröhre zum Beispiel mit Hilfe von Kunststofftuben beseitigt werden.

In seltenen Fällen wird es nötig, eine Magensonde anzulegen, um die Ernährung zu gewährleisten.


Wann zum Arzt?

Längeranhaltende Schluckbeschwerden oder Schmerzen sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt führen. Wenn eine Refluxösophagitis Stadium IV besteht sind endoskopische Kontrollen in regelmäßigen Abständen ratsam, um die Entstehung eines Tumors rechtzeitig erkennen zu können.


Diagnose

Die Vorgeschichte kann erste Hinweise auf das Vorliegen der Erkrankung geben. Bestätigt wird die Diagnose durch eine Endoskopie (Einführen eines schlauchartigen Instruments in die Speiseröhre, das vorn beleuchtet ist und dadurch das Ansehen der Speiseröhre von innen ermöglicht) und eine Biopsie (kleine Gewebsstücke, die entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden), sowie eventuell durch eine Röntgenuntersuchung, bei der Kontrastmittel geschluckt werden.


Medikamente

Ergänzend zu der operativen beziehungsweise der die Nahrungspassage wiederherstellenden Therapie kommen teilweise so genannte Chemotherapeutika zum Einsatz. Ergänzend haben sich Mistelextrakte bewährt. Sie werden unter die Haut gespritzt und sollen die Lebensqualität verbessern.

Ernährung

Wer gerne und regelmäßig Alkohol trinkt, erhöht damit sein Risiko für Speiseröhrenkrebs. Zusätzlich steigert das Genussgift Nikotin die Erkrankungsgefahr.

Ein Doppelrisiko besteht daher für den, der Alkohol und Tabak konsumiert. Beide rauben dem Körper zudem noch wichtige Vitamine, die er zum Schutz gegen Krebs bräuchte.

Um so wichtiger ist es daher für Sie, die schützenden antioxidativen Vitamine A (und seine Vorstufen, zum Beispiel Betacarotin) und C zu sich zu nehmen.

Haben Sie auf Grund Ihrer Erkrankung oder der Behandlung Schwierigkeiten beim Schlucken von normaler fester Nahrung? Dann brauchen Sie eine besondere Art der Ernährung, Ihr Arzt und Apotheker werden Sie beraten.

Wenn ein Speiseröhrenkrebs vorliegt, ist es wichtig auf eine ausgewogene Ernährung und vor allem eine ausreichende Kalorienzufuhr zu achten.


Die wichtigsten Ernährungsregeln:

  • Sparen Sie mit Koch- und Streichfett, wählen Sie magere Fleisch-, Wurst- und Käsesorten. Es sei denn, Ihr Arzt gibt Ihnen ausdrücklich andere Anweisungen, beispielsweise um Ihren Energiebedarf zu decken.

  • Nehmen Sie viel pflanzliche Kost zu sich, frisch und am besten roh. Optimal sind fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag! Greifen Sie auch auf Sojaprodukte zurück, die Sie zum Beispiel anstelle von Fleisch, Quark und Milch verwenden können.

  • Verzehren Sie reichlich Ballaststoffe: Ballaststoffe sind in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse in ausreichender Menge enthalten. Ballaststoffreiche Kost ist deshalb so gesund, weil sie den Darm in viel kürzerer Zeit durchläuft als faserarme Kost. Dadurch werden Schadstoffe deutlich schneller ausgeschieden.

  • Gestalten Sie Ihre Mahlzeiten abwechslungsreich: Wissen Sie, wie viele verschieden Getreide-, Obst- und Gemüsesorten es gibt? Probieren Sie mal Neues nach dem Grundsatz: Von Vielem wenig essen ist besser als von Wenigem viel.

  • Verzichten Sie auf Genussmittel - vor allem hochprozentigen Alkohol, Nikotin und Kaffee!

Das ist gesund für Sie

Fleisch

Magere Fleischsorten, vor allem von Huhn, Pute, Kalb, Wild. Fleisch sollten Sie nur zwei bis dreimal wöchentlich auf Ihren Speiseplan setzen und jeweils auch nur eine kleine Portion; so als ob Fleisch die Beilage zu Gemüse und Kartoffeln wäre (nicht umgekehrt!).

Fisch

Seefisch (zum Beispiel Rotbarsch, Kabeljau, Seelachs, Scholle, Lachs, Hering, Thunfisch, Makrele, Sardine, Heilbutt), mindestens einmal pro Woche.

Nährmittel

Soweit möglich, alles aus dem vollen Korn. Probieren Sie doch auch einmal Gerichte aus Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern, Hirse oder Buchweizen! Sie vertragen Vollkorn-Backwaren schlecht? Dann bereiten Sie Suppen und Breie aus Getreide. So ist Vollkorn leichter verdaulich. Neben Getreide bieten Kartoffeln, Hülsenfrüchte und ungeschälter Reis wertvolle Alternativen.

Milchprodukte

Alle fettarmen Milchprodukte. Sauermilchprodukte wie Naturjoghurt, Quark, Kefir fördern eine gesunde Darmflora und stärken dadurch das Immunsystem.

Eier

Nicht mehr als drei pro Woche. Dazu zählen auch die verarbeiteten Eier in Kuchen, Aufläufen.

Gemüse

Alle Sorten, frisch und roh, oder kurz und schonend gegart. Bevorzugen Sie Waren der Saison! Bei empfindlicher Verdauung wählen Sie zartes Gemüse: Möhren, Kohlrabi, Brokkoli, Spinat, Zucchini, Rote Beete (gedünstet oder als frisch gepresster Saft).

Obst

Alle Sorten, frisch und roh. Bevorzugen Sie Waren der Saison! Am gesündesten für Sie ist rohes, reifes Obst: Erdbeeren, Himbeeren, Bananen, geschälte Äpfel, Pfirsiche, Birnen, Aprikosen, auch Trauben, Mandarinen.

Getränke

Trinken Sie viel, am besten zwischen den Mahlzeiten. Geeignet sind: grüner Tee, Kräutertees und stilles Mineralwasser. Insbesondere grüner Tee soll bei Menschen mit geringer Entgiftungskapazität einen günstigen (krebsvorbeugenden) Effekt aufweisen.

Sonstiges

Nüsse und Samen (zum BeispielSesam, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne) Geben Sie, wenn Sie Lebensmittel einkaufen, den Waren aus kontrolliert biologischem Anbau den Vorzug.

Verzichten Sie auf ...

Diese Lebensmittel sollten Sie meiden:

Fleisch

Fette Fleischsorten, zum Beispiel Schwein, Ente, Gans sowie die meisten Wurstwaren (sie enthalten oft viel Fett und viele Zusatzstoffe, vSalz und Nitrit).

Stark gebräuntes (=geröstetes oder gegrilltes) Fleisch (es enthält krebsfördernde Kohlenwasserstoffe wie Benzpyren).

Stark gesalzenes oder gepökeltes Fleisch (Pökelsalz enthält Nitrit, das sich mit Eiweiß zu krebserregenden Nitrosaminen verbinden kann!).

Innereien (sie enthalten oft reichlich Schwermetalle: Blei und Cadmium).

Fisch

Stark gesalzener oder geräucherter Fisch, Fischkonserven.

Nährmittel

Weißmehl-Gebäck. Ofenfrisches Brot, wenn Sie es schlecht vertragen.

Milchprodukte

Fettreiche Produkte wie Butter, Sahne, Käse über 40 Prozent Fett oder Kondensmilch.

Gemüse

Gemüsekonserven und blähendes Gemüse, zum Beispiel Erbsen, Bohnen, Linsen, Kohl, Zwiebeln, Gurken (als Salat) oder Paprika.

Obst

Säurereiches Obst wie Stachelbeeren, Johannisbeeren, Rhabarber, Orangen und Grapefruits. Obstkonserven, gekochtes oder gezuckertes Obst.

Getränke

Alkoholische Getränke, vor allem Hochprozentiges. Kohlensäurereiche Getränke, wenn Sie sie schlecht vertragen.

Gewürze

Scharfe Gewürze und Knoblauch, denn sie können bei empfindlichen Personen zu Blähungen oder Sodbrennen führen.

Fertiges

Sehr fette Speisen, zum Beispiel Buttercreme-Torten oder Fettgebackenes.

Sonstiges

Verschimmelte Lebensmittel. Giftstoffe aus Schimmelpilzen beschränken sich nicht auf den befallenen Bereich, sondern können das gesamte Lebensmittel durchziehen. Daher unbedingt das ganze Lebensmittel entsorgen!!!

Wichtige Nährstoffe

Diese Nährstoffe braucht Ihr Körper jetzt besonders nötig:

Betacarotin

ist eine Art Schutzschild für die Zellen.

Betacarotin findet sich in gelben und roten Obst- und Gemüsesorten, zum Beispiel Möhren, Tomaten, Mangos, Aprikosen. Wenn Sie Betacarotin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, halten Sie sich bitte an die Einnahme-Empfehlungen. Denn in zu hohen Dosen kann Betacarotin auch schädliche Wirkungen haben.

Vitamin C

Stärkt die Immunabwehr und macht Schadstoffe unschädlich.

Vitamin-C-Lieferanten sind in erster Linie frisches Obst und Gemüse sowie schonend gegarte Kartoffeln (Pellkartoffeln).

Coenzym Q10

mildert die Nebenwirkungen bestimmter Chemotherapiearten. Insbesondere hilft es, die durch Chemotherapie verursachten Schäden am Herzen auf ein Minimum zu reduzieren

Auch die Versorgung mit L-Cystein und L-Glutathion ist bei Krebspatienten häufig unzureichend und infolge der medikamentösen Therapie der Bedarf an L-Carnitin erhöht.

Alle aufgeführten Nährstoffe erhalten Sie in Ihrer Apotheke auch als Nahrungsergänzungsmittel. Damit wird es leichter für Sie, ihren Körper mit den für ihn nötigen Stoffen zu versorgen.


Vorbeugend hilft hoher Gemüseverzehr

Die EPIC-Sudie, die von 1992 bis 1998 an 130.000 Männern und 215.000 Frauen durchgeführt wurde, hat ergeben, dass ein täglicher Verzehr von Obst und Gemüse dieser Krebsart vorbeugt. Allerdings scheinen von dieser gesunden Ernährung insbesondere Männer zu profitieren, vermutlich weil ihr Obst- und Gemüsekonsum im Schnitt deutlich unter dem der Frauen liegt.

Daraus abgeleitet wurde die Empfehlung für alle Menschen mit einem sehr niedrigen Obst- und Gemüsekonsum, ihre diesbezügliche Verzehrsmenge deutlich zu erhöhen.