Hämocculttest

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Auswertung

Beschreibung

Der Hämocculttest ist ein Papierstreifentest, bei dem sich bereits minimale Mengen an Blut im Stuhl erkennen lassen. Diese Untersuchung kann dem Facharzt Hinweise auf mögliche Krankheiten geben.

Da der Facharzt diese geringen Blutmengen nicht mit dem Auge erkennen kann, wird dieser Test vor allem bei der Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt. Alle Patienten ab dem 50. oder 55. Lebensjahr haben einen Kassenanspruch auf diesen Hämocculttest.

Auch wenn das Hauptaugenmerk des Schnelltests in der Darmkrebs-Früherkennung liegt, so kann er auch auf andere Erkrankungen wie Hämorriden hinweisen, da diese auch Blut im Stuhl verursachen können.

Durchführung

Der Hämocculttest wird von dem Facharzt ausgegeben. Der Patient muss nun zu Hause an meist drei hintereinander folgenden Tagen einen geringen Teil des Stuhlgangs auf einen Teststreifen auftragen, um die drei Proben beim nächsten Arztbesuch vorlegen zu können.

Der Facharzt kann anhand der Farbveränderung des Teststreifens erkennen, ob der Patient minimale Mengen an Blut im Stuhl hat. Bei einem positiven Ergebnis wird der Facharzt weitere Untersuchungen durchführen, um mögliche Erkrankungen auszuschließen oder diagnostizieren zu können.

Während der drei Test-Tage sollte der Patient auf seine Ernährung achten, um die Stuhlproben nicht zu verfälschen. Genauso muss der behandelnde Arzt über eine mögliche Medikamenteinnahme des Patienten informiert werden.

Aus diesem Grund sollte im Rahmen des Hämoculttests auf folgende Nahrungsmittel verzichtet werden:

  • tierische Lebensmittel, die Blut enthalten (z.B. rohes Fleisch)

  • eisenhaltiges Gemüse (z.B. Blumenkohl, Brokkoli)

  • eisenhaltiges Obst (z.B. Bananen)

Auswertung

Auf Basis des Hämocculttest und den - bei positiven Befund - folgenden Untersuchungen können ungefähr 70 Prozent aller bösartigen Darmtumoren erkannt werden. Dennoch ist der Papierstreifentest kein verlässlicher Krebstest, da auch andere Krankheitsbilder zu Blut im Stuhl führen und gleichzeitig nicht jedes gefährliche Krebsgeschwür Sekret absondert.

So kann der Hämocculttest auch auf andere Erkrankungen hinweisen:

  • (entzündliche) Darmerkrankungen
  • Magentumoren
  • Geschwüre im Zwölffingerdarm
  • Hämorrhoiden

Während der Durchführung des Hämocculttest sollte der Patient auf bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Blutwurst) verzichten, da sie das Ergebnis des Papierstreifentests erheblich verzerren können. Aber auch Nasenbluten, Zahnfleischbluten oder kleinere Wunden sollten dem Facharzt mitgeteilt werden.

Eine andere Möglichkeit zur Durchführung des Tests bietet der immunologische Okkulttest. Dieser kann ebenfalls wie der Hämocculttest zu Hause durchgeführt werden. Die Proben des Stuhlgangs werden bei diesem Test in einer Kassette gesammelt. Durch die danach ablaufende chemische Reaktion kann bei dem immunologischen Test noch genauer und zuverlässiger nach Blut im Stuhlgang gesucht werden. Zusätzlich muss bei diesem Test nicht auf bestimmte Nahrungsmittel geachtet werden, allerdings sollte der Patient auch bei diesem Test den Facharzt vorher über eine mögliche Medikamenteneinnahme informieren.

Bei einem positiven Testergebnis, müssen für die gezielte Abklärung weitere Untersuchungen durchgeführt werden (z.B. Darmspiegelung).Hat der Hämoculttest zu einem negtiven Befund geführt, obwohl der Patient unter Beschwerden leidet, müssen ebenfalls Anschlussuntersuchungen erfolgen.

Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind bei der Durchführung des Hämocculttests nicht zu befürchten.