Mit Bewegung gegen Rheumaschmerzen
Viele der Millionen Rheumapatienten in Deutschland leiden still unter ihrer Krankheit und ertragen die Schmerzen in vollkommener Passivität. Dabei könnten die Erkrankten von einer gezielten Bewegungstherapie profitieren und ihr Wohlbefinden deutlich verbessern. Mit ihrer neuen Kampagne will die Deutsche Rheuma-Liga den Betroffenen zu einem aktiveren Lebensstil verhelfen.
Hinter der Diagnose Rheuma verbergen sich etwa 450 verschiedene Krankheitsbilder. Typisch für den sogenannten „rheumatischen Formenkreis“ sind neben allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit und nächtlichen Schweißausbrüchen quälende Schmerzen an den Bewegungsorganen, an Gelenken und Muskeln oder im Bindegewebe.
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Medikamente können nur in seltenen Fällen sämtliche dieser Symptome wirksam bekämpfen. Sofern die Schwere der Erkrankung dies zulässt, sollten die klassischen Therapiemethoden stets durch ein zielgerichtetes körperliches Training ergänzt werden. Sportliche Aktivität wirkt schmerzlindernd, steigert die körperliche Belastbarkeit und verhilft Rheumakranken zu mehr Lebensfreude.
„Aktiv gegen Rheuma-Schmerz“ …
… lautet das Motto einer neuen zweijährigen Kampagne der Deutschen Rheuma-Liga. Sie startet am diesjährigen Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober und richtet sich insbesondere an diejenigen Rheumapatienten, die sich mit ihren Schmerzen abgefunden haben und Bewegung aus Angst vor Schmerzen lieber meiden.
In den kommenden zwei Jahren wollen die Initiatoren rheumakranke Menschen aller Altersgruppen mit zahlreichen Vor-Ort-Aktionen, Informationsbroschüren und Internetseiten über Trainingsmöglichkeiten und Strategien zur Schmerzbewältigung informieren. Unterstützt wird die bundesweite Kampagne von wissenschaftlichen Gesellschaften und Berufsverbänden der Orthopädie und Rheumatologie.
Warum ist Sport so wichtig?
Körperliche Bewegung ist für die Nährstoffversorgung und den Erhalt der Gelenkfunktionen unerlässlich: Unsere Gelenke sind mit einer schützenden Knorpelschicht überzogen. Sie dämpft Stöße ab und verhindert, dass Knochen direkt aneinander reiben und dadurch schmerzhafte Entzündungen entstehen.
Das Knorpelgewebe kann diese Aufgaben nur dann zuverlässig erfüllen, wenn es ausreichend mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird. Diese erhält es von der Gelenkflüssigkeit, die außerdem für den Abtransport von Abbauprodukten des Stoffwechsels zuständig ist.
Für einen problemlosen Ablauf dieser Prozesse ist es allerdings notwendig, dass die Gelenke regelmäßig be- und entlastet, also bewegt werden. Auf diese Weise kann körperliche Aktivität die Schmerzen auch bei entzündlichem Rheuma lindern und den Krankheitsverlauf verzögern.
Tipps für einen aktiven Alltag
Trotz Schmerzen: Als Rheumatiker sollten Sie stets in Bewegung bleiben! Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking stärken die Muskeln und bringen steife Gelenke in Form, ohne sie unnötig zu belasten.
Sport in Gesellschaft macht doppelt so viel Spaß und ist besonders effektiv. Nutzen Sie deshalb die zahlreichen Bewegungs- und Sportprogramme der Deutschen Rheuma-Liga. Sie sind genau auf die körperliche Verfassung von Rheumatikern abgestimmt und werden von fachkundigen Übungsleitern betreut.
Auskünfte zu den Bewegungsangeboten vor Ort erhalten Sie von den Geschäftsstellen der jeweiligen Landes- und Mitgliedsverbände:
Quellen
http://www.rheuma-liga.de
http://www.dgooc.de/patienteninformation/gesundheitstipps.html