Chlamydien-Screening

Rubrik: Labordiagnostische Wunschleistungen

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Leistungsbeschreibung

IGeL - Chlamydien-Screening

Beim Chlamydien-Screening handelt es sich um eine Vor­sorgeuntersuchung beziehungs­weise um einen Test, der Auf­schluss über eine mögliche Infektion mit Chlamydien gibt. Ausgelöst durch die Bakterienform Chlamydia trachomatis, zählt die Ansteckung mit Chlamydien zu den häufigsten sexuell übertragenen Geschlechtskrankheiten. Obgleich beide Ge­schlechter von Chlamydien betroffen sein können, sind besonders Frauen einem erhöhten Erkrankungsrisiko ausgesetzt.

Eine Chlamydien-Infektion verläuft im Anfangsstadium ohne spezi­fische Beschwerden ab und bleibt daher oft unerkannt. Erst Jahre später treten klinische Symptome auf, die auf eine Ansteckung mit Chlamydien hinweisen. Leider sind dann schon oft irreparable Schäden im Körper verursacht wurden.

So kann eine nicht-behandelte Chlamydien-Infektion zu chronischen Eierstocks- oder Gebärmutter­entzündungen verursachen, die langfristig auch zur Unfruchtbarkeit führen. Ebenso ist eine Ansteckung während der Schwangerschaft gefährlich. Einerseits kann sich das Neugeborene mit dem Bakterium infizieren und andererseits steigt das Risiko für schwerwiegende Schwangerschaftskomplikationen.

Um ernstzunehmende Gesundheitsschäden durch Chlamydien vorbeugen zu können, sollten vor allem junge, sexuell aktive Frauen ein Chlamydien-Screening beim Gynäkologen durchführen lassen. Mit einem Abstrich oder einer Urinprobe kann der Bakterienstamm nachgewiesen werden. Bei positivem Testergebnis kann eine Chlamydien-Infektion wirksam mit Antibiotika therapiert werden. Zudem müs­sen die Sexualpartner der letzten 60 Tage mitbehandelt werden, um gegenseitige Ansteckung zu vermeiden.

 

Durchführung/Anwendung

Im Rahmen eines Chlamydien-Screenings wird der Urin labordiagnostisch auf die Bakterienform Chlamydia trachomatis untersucht. Alternativ entnimmt der Gynäkologe einen Abstrich, um noch präziseren Aufschluss über eine mögliche Infektion zu erhalten.

Der Abstrich wird mittels Wattstäbchens in der Regel vom Gebärmutterhals oder dem Muttermund bei einer gynäkologischen Untersuchung entnommen. Auch von der Harnröhre oder dem After lässt sich ein Abstrich entnehmen, wie es beispielsweise bei Männern der Fall ist.

Für die Urinprobe ist ausschließlich sogenannter Morgenurin oder Erststrahlurin geeignet. Das heißt der Patient ist bei der Urinprobe das erste Mal auf der Toilette nach der Nachtruhe oder hat mindestens drei Stunden nicht wieder uriniert. Denn nur so lassen sich im Urin die Chlamydien-Bakterien, die in der Harnröhre sitzen, feststellen.

Der Abstrich oder die Urinprobe werden dann im Labor auf eine mögliche Chlamydien-Infektion getestet. Das Ergebnis liegt in der Regel nach 24 bis 48 Stunden vor.

 

Medizinische Indikation

Ein Chlamydien-Screening kann jeder Patient durchführen lassen, der sicherstellen möchte, dass er nicht infiziert ist. Zudem wird bei folgenden Bedingungen ein Chlamydien-Screening empfohlen:

  • sexuell aktive Frauen unter 25 sowie Männer zwischen 20-29 Jahren
  • häufig wechselnde Geschlechtspartner
  • bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit neuem Partner
  • ungewöhnlicher Ausfluss oder schmerzhaftes Wasserlassen
  • im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge
  • bei bisher unerfülltem Kinderwunsch