Symptome

Scheidenausfluss

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Scheidenausfluss ist grundsätzlich kein Grund zur Beunruhigung. Erst eine Veränderung des Ausflusses in Farbe oder Geruch kann ein Symptom für eine Gesundheitsstörung sein.

Die tägliche Absonderung von weißlichem und geruchlosem Sekret (Weißfluss) aus der Scheide ist normaler Bestandteil der weiblichen Körperfunktionen. Die Menge des Scheidenausflusses wird von dem Hormon Östrogen ausgelöst und variiert von Frau zu Frau. Auch der weibliche Zyklus oder Stresssituationen können zu mehr oder weniger Weißfluss führen.

Generell erfüllt der tägliche Scheidenausfluss wichtige Funktionen. Die weißliche Flüssigkeit entsteht aus den Schleimhautzellen der weiblichen Vagina sowie des Gebärmutterhalses und enthält eine Vielzahl von Milchsäurebakterien. Dieses saure Milieu bietet eine optimalen Schutz vor Krankheitserregern, die sich in diesem Umfeld nicht vermehren können.

Wird durch eine geschwächte Immunabwehr die Vaginalflora gestört, können sich Mikroorganismen vervielfältigen und zu einer Entzündung oder Krankheit führen.

So ist eine Veränderung des Weißflusses in Geruch und Farbe häufig symptomatisch für eine Gesundheitsstörung der Frau. Typische Anzeichen dabei sind, dass sich die Konsistenz des Sekrets verändert (z.B. schleimig oder krümelig) oder dass sich der Ausfluss verfärbt. Durch Blut oder Eiter kann der Weißfluss bräunlich oder grünlich werden.

Auffälliger Scheidenausfluss geht häufig auch mit Juckreiz, einem Brennen in der Scheide oder Schmerzen beim Wasserlassen einher. Gleichzeitig können auch Schwellungen und Rötungen im Intimbereich der Frau auftreten, die von einem strengen Geruch begleitet werden.

Ursachen

Veränderter Ausfluss aus der Scheide kann verschiedene Ursachen haben. Häufig sind harmlose Schwankungen des weiblichen Zyklus oder vorübergehende Belastungen der Grund für vermehrten Weißfluss. Treten jedoch Begleitsymptome wie ein unangenehmer Geruch auf, kann auch eine Erkrankung vorliegen.

In den meisten Fällen ist auffälliger Scheidenausfluss auf eine bakterielle Infektion oder eine Geschlechtskrankheit zurückzuführen (z.B. Scheidenentzündung, Pilzinfektion, Tripper).

Da ein veränderter Weißfluss mit einer Störung der sauren Vaginalflora einhergeht, können folgende Erkrankungen ebenso zusammen mit einem auffälligen Ausfluss aus der Scheide auftreten:

Diagnose

Auffälliger oder vermehrter Scheidenausfluss sollte fachärztlich nach der Ursache untersucht werden. Betroffene Patientinnen sollten einen Gynäkologen aufsuchen.

Im einführenden Gespräch erkundigt sich der Frauenarzt nach den genauen Symptomen des veränderten Ausflusses. Dabei sollte die Patientin versuchen die Konsistenz, die Farbe und den Geruch des Sekrets so präzise wie möglich zu beschreiben.

Auch Begleiterscheinungen wie ein Brennen in der Scheide oder ein Juckreiz im Genitalbereich sollten in diesem Zusammenhang angegeben werden. Ebenso kann die tägliche Intimhygiene wichtige Aufschlüsse über die Ursache der Beschwerden geben.

Nach der Anamnese untersucht der Facharzt die Patientin gynäkologisch, um die Scheidenwand und den Gebärmutterhals nach Auffälligkeiten prüfen zu können. Je nach Indikation entnimmt er einen Abstrich der Scheidenwand für eine mikroskopische Untersuchung.

Zudem untersucht der Gynäkologe auch Art, Farbe, Menge und Geruch des Sekrets und ermittelt mit einem Teststäbchen den entsprechenden pH-Wert.

Therapie

Ein unangenehmer Scheidenausfluss kann nur in Zusammenhang mit seiner diagnostizierten Ursache behandelt werden. Führt eine Krankheit zu den Beschwerden, muss diese gezielt behandelt werden.

Generell sollten Patientinnen während einer Behandlung gegen den Ausfluss möglichst auf Geschlechtsverkehr verzichten, um die beeinträchtigte Balance der Scheidenflora nicht zusätzlich zu strapazieren.

Liegen keine weiteren Krankheitserreger vor, kann bereits ein spezielles, mit Milchsäurebakterien angereichertes Vaginalzäpfchen die gestörte Scheidenflora wieder ins Gleichgewicht bringen. Bei hormonellen Schwankungen können entsprechenden Östrogenpräparate zur örtlichen Anwendung kommen.

Bakterielle Infektionen der Scheide werden in der Regel mit einem Antibiotikum wirksam behandelt, während Pilzinfektionen mit sogenannten Antimykotika therapiert werden. Die entsprechenden Medikamente werden dabei entweder als Salben, Scheidenzäpfchen, Tabletten oder auch Injektionen verabreicht. Eine parallele Behandlung des Partners mit den gleichen Wirkstoffen ist durchaus sinnvoll.