Symptome

Urinveränderungen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Urinveränderungen machen sich im Abweichen von Farbe, Geruch und Ausscheidungsmenge des abgesonderten Urins bemerkbar.

Der Urin ist ein Sekret des Körpers, über das Stoffwechselendprodukte (Wasser, Elektrolyte, Eiweiße) ausgeschieden werden. So können auch die Werte der einzelnen Bestandteile des Harns wie Blutkörperchen, Harnstoff und Glukose oder der pH-Wert auf Urinveränderungen hinweisen.

Normalerweise besteht der Urin hauptsächlich aus Wasser und ist hell- bis bernsteingelb gefärbt. Abhängig von Alter, Geschlecht und der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme variiert die Ausscheidungsmenge von Mensch zu Mensch und kann bis zu zwei Liter pro Tag betragen. Auch der Verlust von Flüssigkeit durch Atmung, Schweiß oder Stuhlgang hat Einfluss auf die Urinmenge.

Bei rotem Urin besteht der Verdacht auf eine innere Blutung (Blut im Urin), die sowohl von einem harmloseren Infekt aber auch von einem bösartigen Tumor verursacht werden kann. Solche Auffälligkeiten im Urin müssen unbedingt fachärztlich abgeklärt werden.

Ursachen

Veränderungen des Urins können symptomatisch für verschiedene innere Krankheiten, Stoffwechselstörungen oder auch Erkrankungen der harnableitenden Organe sowie Nieren sein.

Doch nicht jede Urinveränderung weist auf eine Krankheit bei dem Betroffenen hin. Durch Ernährung oder Medikamente kann sich Farbe des ausgeschiedenen Harns vorübergehend verändern, was kein Anlass zur Sorge ist. Auch der Konsum von Alkohol hat Einfluss auf den Urin. Dieser hemmt das Hormon ADH (Antidiuretische Hormon) und treibt den Harndrang an.

Der typische Geruch von Urin entsteht aufgrund von Harnsäure und Ammoniak. Bestimmte Lebensmittel können diesen Geruch des Urins intensivieren (z.B. Spargel) oder abschwächen (z.B., Ananas).

In vielen Fällen ist eine Nieren- oder Harnwegserkrankung (z.B. Blasenentzündung, Nierenentzündung) der Grund für die Urinveränderung. Genauso können Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus I) zur erhöhten Harnausscheidung führen.

Weitere Ursachen, die eine Urinveränderung auslösen können, sind:

Diagnose

Urinveränderungen können auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen, weshalb sie unbedingt auf ihre Ursachen von einem Facharzt untersucht werden sollten.

Bei Auffälligkeiten des Harns können Betroffene zunächst ihren Hausarzt aufsuchen und ihre Beschwerden dort schildern. Dabei sind Begleitsymptome wie Durst, Fieber, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, Blasenschmerzen sowie Harndrang von besonderem Interesse für die erste Einschätzung des Facharztes.

Im Rahmen einer labordiagnostischen Untersuchung können die einzelnen Bestandteile des Urins auf ihre Normalwerte geprüft und der Urinstatus festgestellt werden. Die Urinprobe kann anschließend auch mikroskopisch nach Bakterien oder Keimen beurteilt werden. Alternativ kann mithilfe eines Urin-Teststreifen ermittelt werden, ob auffällige Komponenten im Urin enthalten sind (z.B. rote oder weiße Blutkörperchen).

Abhängig vom bisherigen Untersuchungsbefund stellt der Facharzt weitere Untersuchungen an:

Bei entsprechender Indikation kann der Patient auch an einen Spezialisten (z.B. Nephrologe) überwiesen werden.

Therapie

Urinveränderungen können nur in Zusammenhang mit ihrer ursächlichen Erkrankung wirksam therapiert werden. Bei überstandener Krankheit normalisiert sich auch die Urinausscheidung.

Bakterielle Harnwegsinfektionen werden mit krampflösenden Arznei- und Schmerzmittel behandelt. Zudem verordnet der Arzt in der Regel ein Antibiotikum, um den Infekt erfolgreich zu kurieren. Eine ärztliche Nachkontrolle ist zudem ratsam, um einem Dauerleiden vorzubeugen.

Ist eine Stoffwechselkrankheit (z.B. Diabetes mellitus) verantwortlich für die Urinveränderungen, müssen die Blutzuckerwerte des Patienten gut eingestellt werden (Glukose-Monitoring), damit sich der Urin wieder normalisieren kann. Bei entsprechender Indikation werden unterstützende Antidiabetika verabreicht.

Bestehende Blasen- oder Nierensteinleiden können mit Ultraschall (Extrakorporale Stoßwellentherapie) oder einem chirurgischen Eingriff entfernt werden.