Gentest (Genpolymorphismen)

Rubrik: Labordiagnostische Wunschleistungen

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Leistungsbeschreibung

IGeL - Gentest (Genpolymorphismen)

Die Genstruktur unterscheidet sich von Mensch zu Mensch nur wenig, dennoch existieren kleine, aber entscheidende individuelle genetische Unterschiede in der DNA, die sogenannten Genpolymorphismen. Diese Polymorphismen sind zum einen der Grund für unser individuelles Erscheinungsbild und zum anderen sorgen sie dafür, dass wir für einige Erkrankungen empfänglicher oder widerstandsfähiger sind.

Mithilfe eines labordiagnostischen Gentests können diese Genpolymorphismen (SNPs) festgestellt werden, um krankheitsfördernde oder -auslösende Gene eines Patienten zu bestimmen. So indizieren zum Beispiel einige Polymorphismen eine Neigung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bestimmte Krebsformen. Aber auch individuelle Reaktionen des Stoffwechsels auf bestimmte Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie auf Medikamente werden anhand der Analyse der Genpolymorphismen mittels des Gentests ermittelt.

Der anschließende Befund der Genpolymorphismen hilft dabei gesundheitliche Defizite und Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten aufzudecken. Mit dem Wissen über die persönlichen Schwächen und Stärken des Organismus des Patienten, kann der Facharzt gezielt Präventions- und Therapiemaßnahmen einleiten.

Dazu gehören beispielsweise die Aufstellung eines individuellen Ernährungsprofils, frühzeitige medikamentöse Behandlung oder den Hinweis, den Lebensstil an die genetische Verfassung anzupassen.


Durchführung/Anwendung

Der Gentest erfolgt durch einen Mundschleimhautabstrich (Wangenabstrich). Hierbei wird mithilfe eines sterilen Wattestäbchens oder Tupfers Speichel von der Innenseite der Mundhöhle entnommen. Mit den darin enthaltenen Schleimhautzellen lässt sich dann im Labor die DNA extrahieren und auf die Genpolymorphismen untersuchen.

Liegt dem Arzt das Untersuchungsergebnis vor, folgt eine individuelle Beratung zu den gesundheitlichen Gegebenheiten und Präventionsmaßnahmen zur frühzeitigen Behandlung möglicher Erkrankungen oder der Optimierung des Stoffwechselprozesses.

Der Gentest wird einmalig durchgeführt und das Ergebnis bleibt ein Leben lang bestehen, da sich die Konstellation der DNA nicht verändert.


Medizinische Indikation

Das Ergebnis des Gentests ermöglicht eine Reihe von Maßnahmen, die den Lebensstil des Patienten optimieren und möglichen Krankheiten rechtzeitig vorbeugen oder im Erkrankungsfall eine wirksame Therapie erlauben.

So dient ein Gentest beispielsweise dabei:

  • frühzeitige Aufdeckung von anlagebedingten Erkrankungen wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • individuell auf das Erbgut abgestimmte Behandlungsmethoden und Vorsorgemaßnahmen
  • Erstellung eines Ernährungsprofils im Hinblick auf den persönlichen Stoffwechselprozess
  • individuell abgestimmte Medikation
  • Anpassung der Lebensgewohnheiten an die genetische Veranlagung