Zuckerbelastungstest (OGTT)

Rubrik: Labordiagnostische Wunschleistungen

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Zuckerbelastungstest (OGTT)

Der orale Glukosetoleranztest, kurz OGTT, wird durchgeführt, um eine mögliche Zucker­belastung in der Schwanger­schaft (Gestationsdiabetes) fest­stellen zu können.

Dabei wird der Blutzuckerspiegel der Schwangeren vor und nach der Einnahme einer speziellen Zuckerlösung untersucht. Bei einem übermäßigen Anstieg des Blutzuckerwerts, liegt eine Schwangerschaftsdiabetes vor. Grund dafür ist eine mangelnden Ausschüttung oder gestörten Wirkung des Hormons Insulin. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft tritt besonders häufig bei übergewichtigen Frauen auf. Dennoch können auch Schwangere davon betroffen sein, die keinerlei Risikofaktoren oder Vorerkrankungen aufweisen.

Der Zuckerbelastungstest stellt eine wichtige Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft dar. Bleibt eine Schwangerschaftsdiabetes unentdeckt, bedeutet das möglichweise gesundheitliche Folgen sowohl für die werdende Mutter als auch für ihr ungeborenes Kind.

Wird eine Gestationsdiabetes durch einen Zuckerbelastungstests diagnostiziert, kann die Schwangere in Absprache mit ihrem Gynäkologen frühzeitig Risikofaktoren während der Schwangerschaft reduzieren und möglichen Komplikationen für sich und ihr Kind entgegenwirken.


Durchführung/Anwendung

Ein Zuckerbelastungstest wird in der Regel zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt und besteht aus drei aufeinanderfolgenden Blutproben, die jeweils vor und nach der Verabreichung der Zuckerlösung entnommen werden.

Die erste Blutentnahme erfolgt auf nüchternen Magen- der Nüchternwert. Voraussetzung für einen aussagekräftigen Befund ist, dass die werdende Mutter mindestens acht Stunden zuvor nichts mehr gegessen hat.

Daraufhin folgt die Einnahme einer Trinklösung auf der Basis von Glukose (Zucker). Eine Stunde danach wird der Schwangeren das zweite Mal Blut abgenommen sowie ein drittes Mal eine weitere Stunde später. Diese beiden Werte werden dann mit dem Nüchternwert verglichen.

Befinden sich diese Blutzuckerwerte über der Norm, liegt eine Schwangerschaftsdiabetes vor.


Medizinische Indikation

Der orale Glukosetoleranztest ist für jede werdende Mutter empfehlenswert, da eine Schwangerschaftsdiabetes auch ohne Vorerkrankung oder bestimmte Risikofaktoren auftreten kann.

Dennoch wird besonders Frauen zu dem Zuckerbelastungstest geraten, die vor der Schwangerschaft schon übergewichtig waren, währenddessen stark zugenommen haben oder sich in einem höheren Alter befinden.

Außerdem sind weitere Risikofaktoren für eine Gestationsdiabetes:

  • vorherige Früh- oder Fehlgeburt
  • Geburt eines sehr schweren Kindes (mehr als 4 kg)
  • Diabeteserkrankungen in der Familie
  • Bluthochdruck
  • Gefäßveränderungen
  • erhöhte Eiweißausscheidung im Urin