Bioptics

Rubrik: Medizinisch-kosmetische Leistungen

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Bioptics

Bei Vorliegen einer extrem hohen Fehlsichtigkeit können nur kombinierte Behand­lungskonzepte den erwünschten Erfolg bringen. Unter Bioptics ver­steht man die gezielte Kombination verschiedener Verfahren, um die Sehschwäche eines Patienten möglichst effektiv behandeln zu können. Nach einer Bioptics-Behandlung benötigt der Patient für mehrere Jahre keine Sehhilfe mehr.

Die Bioptics werden in zwei zeitlich voneinander getrennten Eingriffen realisiert. In einer ersten Operation wird dem Patienten eine zusätzliche Kunstlinse in das Auge implantiert, um die hohe Kurz- oder Weitsichtigkeit zu anzugleichen. Im zweiten Schritt wird der Rest der Sehschwäche mit einer Laser-Behandlung feinkorrigiert.

Durch Bioptics-Verfahren können auch extrem hohe Sehschwächen korrigiert werden. Im Unterschied zu Einzeleingriffen ist die Bioptics-Methode weitaus effektiver in der Therapie von hohen Fehlsichtigkeiten. Zudem reduziert die Kombinationsbehandlung die Belastung für das Auge erheblich.


Durchführung/Anwendung

Vor einer Bioptics-Behandlung wird im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung die individuelle Sehstärke des Patienten ermittelt. Dafür werden einzelne Abschnitte des Auges sowie der Augendruck vermessen. Zudem muss der Augenhintergrund und die Hornhautdicke beurteilt werden.

Auf Grundlage der Untersuchungswerte können die Brechkraft der Kunstlinse und die Laserkorrektur exakt berechnet werden. Dabei gibt es verschiedene Linsentypen, die je nach Beschaffenheit des Auges in Betracht kommen (Hinterkammerlinsen, Vorderkammerlinsen, torische Linsen).

In der Regel erfolgt die Linsentransplantation acht bis zwölf Wochen vor der Laserbehandlung. Bei dem Eingriff wird die spätere Laseroperation bestmöglich vorbereitet, indem eine oberflächliche Hornhautscheibe (Flap) abklappbar abgeschnitten wird. Im Rahmen des nachstehenden Verfahrens wird dieser Flap gelöst, um die tiefere Hornhaut lasern und dort die Fehlsichtigkeit beheben zu können.

Abschließend wird der Hornhautdeckel wieder zurück geklappt, wo er an der Hornhaut haften bleibt. Die Bioptics wird ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt.


Medizinische Indikation

Eine Bioptics macht besonders bei extrem hoher Fehlsichtigkeit Sinn, wenn mit einem einzelnen Verfahren keine volle Korrektur der Sehschwäche erreicht werden kann.

Patienten mit mehr als minus 20 Dioptrien verbunden mit einer Hornhautverkrümmung sind geeignete Kandidaten für eine Bioptics.

Aber auch wenn die Hornhautdicke für eine Laser-Operation nicht ausreicht, können kombinierte Bioptics-Verfahren den gewünschten Erfolg bringen.