Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Netzhautablösung

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Die Netzhaut (Retina) gehört zu den drei Schichten der Augapfelwand und bildet die innerste Schicht.

Hier befinden sich die Stäbchen und Zapfen, die die lichtempfindlichen Sinneszellen darstellen und das menschliche Auge scharf sowie in Farbe sehen lassen.

Zwischen Netzhaut und Aderhaut liegt eine Pigmentschicht, die die Sinneszellen umfasst. Zwischen dieser Pigmentschicht und den Sinneszellen befindet sich eine schmale Lücke. Kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung in diesem Bereich, löst sich die Netzhaut in unterschiedlich starkem Ausmaß von der Pigmentschicht ab.

Im Bereich der Ablösung kommt es zur völligen Funktionsstörung der Lichtsinneszellen mit anschließender Rückbildung - dieser Vorgang ist als Netzhautablösung charakterisiert.

Unterschieden wird zwischen einer exsudativen Netzhautablösung, bei der die Netzhautablösung aufgrund von Flüssigkeitsaustretung zustande kommt und einer traktionsbedingten Netzhautablösung, die durch Blutungen, Verletzungen oder entzündliche Narben am Glaskörper des Auges entstehen.


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Diagnostik

Eine Netzhautablösung wird anhand einer Augenhintergrunduntersuchung (Augenspiegelung) diagnostiziert.

Die abgetrennte Netzhaut bewegt sich und weist eine graue Farbe auf. Reicht die Augenspiegelung nicht für eine sichere Diagnose aus, wird in den meisten Fällen eine Ultraschalluntersuchung hinzugezogen.

Ursachen

Der häufigste Grund für eine Netzhautablösung ist ein durch Gewalteinwirkung entstandener Riss bzw. Loch in der Netzhaut (traktions­bedingte Netzhaut­ablösung).

Ein Riss in der Netzhaut kann aber auch durch eine massiv überdehnte Netzhaut (bei starker Kurzsichtigkeit) entstehen. Durch die Risse dringt Flüssigkeit in den Bereich der Pigmentschicht und Sinneszellen ein, löst die Netzhaut im betroffenen Auge ab und kann bis zur Erblindung führen.

In den seltensten Fällen kommt es zum Stillstand der Ablösung und einer Narbenbildung. Sollte sich die Netzhaut jedoch wieder in ihrem Bereich anlegen, kann sie wieder voll funktionstüchtig werden.

Eine Netzhautablösung die jedoch über mehrere Jahre besteht, hat eine Atrophie (Netzhautschwund) mit Erblindung zur Folge.

Symptome

Lichtblitze, Funken, Schlieren oder optische Halluzinationen sowohl im Hellen als auch im Dunkeln sind erste Anzeichen für eine eintretende Netzhaut­ablösung.

Ebenso weisen wahrgenommene Schatten oder ganze Ausfälle (Skotom) im betroffenen Bereich des Gesichtsfeldes auf eine Netzhautablösung hin.

Therapie

Bei einem Riss in der Netzhaut oder einer drohenden Netzhautablösung wird mithilfe einer Laserstrahlbehandlung oder einer Kältesonde die Ablösung aufgehalten.

Diese beiden Methoden vernarben den betroffenen Bereich der Netzhaut und befestigen diese wieder an Ort und Stelle.

Auch eine Plombenoperation, bei der ein Kunststoffkörper auf dem Riss genäht wird, lässt eine Ablösung der Netzhaut aufhalten. Der durch den Kunststoffkörper entstandene Lederhauthügel vernarbt die Aderhaut im besten Fall wieder mit der Netzhaut.

Kommt es jedoch nicht zu diesem Vernarbungsprozess, wird im Glaskörperbereich mithilfe von Gels, Gasen oder Silikonölen Druck ausgeübt, sodass sich die Netzhaut wieder an die Aderhaut anlegt. Oftmals wird noch ein von außen nicht sichtbarer Ring um das Auge befestigt.

Diese Methoden werden bei traktionsbedingten Netzhautablösungen angewendet. Therapieziel bei einer exsudativen Netzhautablösung ist die Bekämpfung der zugrundeliegenden Auslösererkrankung.

Auch bei der Netzhautablösung kann als unterstützende Therapiemaßnahme auf pflanzliche Behandlungsmethoden, wie Schüssler Salze zurückgegriffen werden.