Behandlungsmethoden

Augeninnendruckmessung

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Bei der Augeninnendruckmessung (Tonometrie) wird der Druck innerhalb des Augapfels gemessen. Dieser Augeninnendruck wird auch als Augendruck oder Augenbinnendruck bezeichnet.

Der Augeninnendruck wird durch das Kammerwasser verursacht. Die wässrige Flüssigkeit des Kammerwassers erhält die Form der Hornhaut und versorgt diese mit Nährstoffen. Das Kammerwasser bildet sich im Inneren des Auges und gelangt in die vordere Augenkammer. Von da aus wird die Flüssigkeit in die Blutbahn geführt. Beim gesunden Auge besteht ein Gleichgewicht zwischen der Produktion und dem Abfluss des Kammerwassers. Mithilfe des Augeninnendrucks kann man deshalb auf Störungen, wie beispielsweise Grünen Star (Glaukom), schließen.

Die Augeninnendruckmessung wird in der Maßeinheit Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) mit einem Tonometer gemessen. Der Normalwert beträgt zehn bis 21 mmHg bei Erwachsenen.

Durchführung

Verschiedene Verfahren finden bei Augeninnendruckmessung Anwendung:

Bei der Applanationstonometrie wird die Hornhaut des Auges drei Millimeter eingedrückt. Ein Sensor misst den dafür notwendigen Druck, welcher dem Augeninnendruck entspricht. Vor der Augeninnendruckmessung muss die Hornhaut mit Augentropfen betäubt werden. Diese gängige Methode erzielt sehr genaue Messwerte.

Die Impressionstonometrie ist eine ältere und weniger genaue Methode zur Augeninnendruckmessung. Durch das Eindrücken der Hornhaut mithilfe eines Stempels wird der Augeninnendruck anhand der Tiefe und Volumenänderung bestimmt. Die Messung erfolgt mehrmals, um möglichst genaue Werte zu erhalten.

Non-Contact-Tonometrie (NCT) bezeichnet ein Verfahren, das ohne den direkten Hornhautkontakt funktioniert. Mit einem kurzzeitigen Luftstoß wird die Hornhaut einem Impuls ausgesetzt. Die Hornhaut flacht sich ab, woraufhin Dauer und Stärke des Impulses zur Errechnung des Augendrucks gemessen werden. Das Verfahren wird ohne Betäubung durchgeführt und es besteht kein Risiko einer Infektion oder Hornhautverletzung. Für einen möglichst genauen Messwert sind mehrere Durchführungen erforderlich.

Das Abtasten (Palpation) wird vom Augenarzt genutzt, um eine erste Einschätzung des Augeninnendrucks vornehmen zu können. Auf beide Augäpfel wird nacheinander vorsichtig gedrückt. Mit dieser Methode lässt sich Grüner Star (Glaukom) aufgrund des verhärteten Augapfels feststellen.

Die Selbsttonometrie dient der selbstständigen Augeninnendruckmessung. Nach einer ärztlichen Einweisung kann der Patient bei einer Erkrankung an Grünem Star den Krankheitsverlauf beobachten. Das Selbsttonometer entspricht der Funktionsweise eines Applanationstonometers. Mit dem Knopfdruck erfolgt die automatische Messung des Augeninnendrucks. Die Berührung des Augapfels ist in etwa so stark wie beim Einsetzen einer Kontaktlinse.

Anwendung und Risiken

Die Anwendung der Augeninnendruckmessung ist vor allem beim Verdacht auf Glaukom (Grüner Star) sehr gebräuchlich. Bei der Erkrankung an Grüner Star besteht ein erhöhter Augeninnendruck, da das Abfließen des Kammerwassers gestört ist. Durch die Augeninnendruckmessung ist es möglich Grünen Star schon in einem sehr frühen Stadium zu erkennen, wodurch weitere Schäden am Sehnerv zeitig verhindert werden können.

Deswegen sind Untersuchungen zur Früherkennung von Glaukom ratsam. Eine Untersuchung beim Augenarzt sollte deshalb ab einem Alter von 40 Jahren alle drei Jahre durchgeführt werden. Für Personen, die an Herzerkrankungen oder Diabetes mellitus leiden oder eine erbliche Veranlagung für Glaukom haben, besteht ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an Grünem Star. Diese Risikogruppen sollten die Untersuchungen zur Vorsorge häufiger wahrnehmen.

Nach einer Augenverletzung kann ein Sekundärglaukom entstehen, weshalb sich hier eine regelmäßige Überprüfung des Augeninnendrucks über mehrere Jahre empfiehlt. Ein weiteres Risiko besteht bei der längeren Anwendung von kortisonhaltigen Medikamenten und Augentropfen. Um der Entstehung eines Kortisonglaukoms vorzubeugen, ist auch in diesem Fall eine regelmäßige Untersuchung durch den Augenarzt ratsam.

Die Augeninnendruckmessung ist mit keinen weiteren Risiken verbunden. Nur selten entstehen durch den Kontakt des Messgerätes mit der Hornhaut Verletzungen oder Infektionen (Bindehautentzündung, Hornhautentzündung).