Biomechanische Funktionsanalyse

Rubrik: Neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Biomechanische Funktionsanalyse

Rückenbe­schwerden treten in den meisten Fällen aufgrund von zu schwacher Muskulatur auf. Aber auch rücken- oder nackenbelastende Tätigkeiten führen zu Problemen mit der Wir­belsäule. Um diese Defizite optimal therapieren zu können, empfiehlt sich die biomechanische Funktionsanalyse der Wirbelsäule. Denn nur durch eine exakte Dokumentation der Stärken und Schwächen des individuellen Bewegungsapparates kann ein orthopädisches Therapieprogramm bestehende Rückenleiden erfolgreich behandeln.


Durchführung/Anwendung

Bei der biomechanischen Funktionsanalyse werden Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule auf ihre Beweglichkeit und Maximalkraft in alle Richtungen getestet. So bekommt jeder Patient sein individuelles muskuläres Wirbelsäulenprofil.

Fachärzte erhalten dadurch präzisen Aufschluss über den passiven und aktiven Bewegungsapparates des Patienten, um gezielt orthopädische Therapiemethoden einzuleiten. So können bestehende Wirbelsäulenbeschwerden nicht nur erfolgreich behandelt, sondern auch rechtzeitig vorgebeugt werden.

In diesem Zusammenhang stellt die biomechanische Funktionsanalyse dar, wie flexibel die Wirbelsäule des Patienten ist, welche Muskeln im Gleichgewicht sind und welche Muskeln mehr trainiert werden müssen.

 

Für diese Funktionsanalyse werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

  • Koordinationstest: Untersuchung der Zusammenarbeit von zentralem Nervensystem und Muskulatur
  • Herz-Kreislauf-Test: Belastungstest mit einem Ergometer
  • Muskelfunktionsdiagnostik: Erfassung von Muskelverkürzungen oder -dysbalancen
  • Isometrische Muskelkraftmessung: Messung der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur mit einem computergestützten Analysegerät
  • Auswertung: Vergleich der Messwerte mit geschlechts- und altersspezifischen Referenzdaten

Im Rahmen eines umfassenden Beratungsgesprächs werden dem Patienten die Untersuchungsergebnisse der biomechanischen Funktionsanalyse ausführlich geschildert und in Zusammenhang mit möglichen Trainings- und Therapiemethoden gesetzt.


Medizinische Indikation

Besonders für Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden ist die biomechanische Funktionsanalyse empfehlenswert. Schon geringfügige Muskelungleichgewichte (Dysbalancen) können durch die Untersuchung erkannt und individuell behandelt werden.

Auch nach Operationen oder Unfällen ist das Verfahren zur Verlaufskontrolle eines Rehabilitationstrainings geeignet. Ebenso kann die biomechanische Funktionsanalyse der Wirbelsäule präventiv durchgeführt werden, um Haltungs- oder Belastungsschäden des Rückens vorzubeugen.