Galileo-Training
Rubrik: Neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

Leistungsbeschreibung

Das Galileo-Vibrationstraining ist eine medizinische Trainingsmethode, die durch Resonanzschwingung gezielte Muskelkontraktionen und Muskeldehnreflexe hervorruft und so den Muskelaufbau stimuliert. Dafür erforderlich ist ein spezielles Trainingsgerät, das eine vibrierende Plattform enthält, auf der sich der Patient beidfüßig aufstellt.
Mit ihren seitenalternierenden, also kippenden Wipp-Bewegungen ist die Trainingsplattform dem menschlichen Gang nachempfunden. Wie bei der natürlichen Gehbewegung wird auch hier das Becken gekippt, sodass nicht nur die Wirbelsäule, sondern gleichzeitig auch Bauch- und Rückenmuskulatur stimuliert und trainiert wird.
Die mechanischen Schwingungen der Trainingsplattform bewirken in der Muskulatur gezielte Kontraktionen und Dehnreflexe, die das Muskelgewebe bis in den Rumpf ansprechen. Der rhythmische Wechsel von An- und Entspannung sorgt für eine gesteigerte Durchblutung sowie eine erhöhte Stoffwechselleistung der Muskulatur.
Ebenso können durch diese Mobilisierung muskuläre Koordinationsschwierigkeiten ausgeglichen und Haltungsschäden therapiert werden. Auch chronischer Knochenabbau (Osteoporose) lässt sich durch Vibrationstraining vorbeugen. Zudem wird durch das Galileo-Training auch die Beckenbodenmuskulatur trainiert und kann deshalb bei Inkontinenz-Problemen eine effektive Therapiemaßnahme sein.
Das Galileo-Training ist durch seine schonende und wenig ausdauernde Belastung auch im hohen Alter geeignet.
Durchführung/Anwendung
Beim Galileo-Training stellt sich der Patient beidfüßig und mit leicht gebeugter Knie- sowie Hüftstellung auf die vibrierende Trainingsplattform. Die Trainingsfrequenz, die die Anzahl der Dehnreflexe bestimmt, wird individuell an den Patienten angepasst.
Niedrige Schwingungen dienen zur Mobilisierung der Muskulatur, mittlere Frequenzen zum Muskelfunktionstraining und eine hohe Anzahl an Schwingungen zur Verbesserung der Muskelleistung.
Beim Galileo-Training wird die gesamte Muskulatur vom Rumpf bis zu den Beinen beansprucht. Sollen jedoch nur einzelne Muskelgruppen trainiert werden, kann dies durch spezielle Körperpositionen und entsprechende Übungen erreicht werden.
Die Dauer des Trainings richtet sich, wie auch die Intensität, nach dem jeweiligen Gesundheitszustandes des Patienten. Üblich sind jedoch zwei bis drei Trainingseinheiten á 20 Minuten pro Woche, um gesundheitsförderliche Effekte zu erzielen.
Medizinische Indikation
Das Galileo-Training wird unter anderem bei folgenden Beschwerde- und Krankheitsbildern angewendet:
- Wirbelsäulenerkrankungen
- degenerative Erkrankungen der Knochen wie Osteoporose
- Rückenschmerzen
- Verspannungen
- Inkontinenz
- Koordinationsstörungen
- Durchblutungsstörungen
- Gangstörungen
- Multiples Sklerose
- Mobilisation nach Unfällen oder Verletzungen
© FACHARZT24 (letzte Aktualisierung: 16.07.2014)