Armschmerzen

Definition

Für Armschmerzen kann es vielfältige Gründe geben. Sie können ganz plötzlich nach einer Verletzung oder einem Stoß auftreten oder durch chronische Entzündungen der Sehnen und Gelenke im Bereich der Arme ausgelöst werden.

Anatomisch betrachtet, besteht der Arm des Menschen aus dem Oberarmknochen, der Elle, der Speiche sowie den Handwurzel-, Mittelhand- und Fingerknochen, die durch zahlreiche Sehnen, Bänder und Muskeln miteinander verbunden sind.

Armschmerzen äußern sich abhängig von den Ursachen auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Häufig werden sie von den Betroffenen als drückendes, stechendes oder ziehendes Gefühl empfunden. Andere können ihre Arme nur eingeschränkt bewegen oder klagen über Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen in einem oder beiden Armen. In vielen Fällen sind die Schmerzen verbunden mit entzündlichen Schwellungen.

Ursachen

Hinter dem weitgefassten Begriff Armschmerzen können sich viele verschiedene Ursachen verbergen. Eine Erkrankung der Knochen und Gelenke kann ebenso zu Schmerzen im Arm führen wie Muskelverspannungen oder ein beschädigter Nerv.

Unsere Arme sind unsere wichtigsten Werkzeuge. Sie erlauben uns, nach Gegenständen zu greifen, sie anzuheben und zu bewegen. Gleichzeitig sorgen unsere Arme dafür, dass der Körper im Gleichgewicht bleibt. Eine zu starke Beanspruchung oder Fehlbelastung der Arme in Beruf und Freizeit schadet allerdings den beteiligten Gelenken, Muskeln und Sehnen und kann Schmerzen auslösen.

Unter anderem kommen die folgenden Erkrankungen als Auslöser von Armschmerzen in Frage:

• Bänder- und Sehnenverletzungen
• Arthritis (Gelenkentzündung)
• Gelenkrheuma (Rheumatoide Arthritis)
• Arthrose (Gelenkverschleiß)
• Gelenkausrenkung
• Tennisarm
• Schleimbeutelentzündung
• Sehnenscheidenentzündung
• Muskelverspannungen
• Knochenbrüche
• Osteoporose (Knochenschwund)
• ausstrahlende Schulterschmerzen
• Durchblutungsstörungen und Blutgerinnsel
• Ganglion (Überbein)
• Tumoren
• Nervenschädigungen
• Hauterkrankungen im Bereich der Arme

Diagnose

Armschmerzen sind in vielen Fällen harmlos und verschwinden von selbst wieder. Bei anhaltenden oder schon chronischen Schmerzen sowie bei akut auftretenden starken Schmerzen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Auch bei schwer verletzten und stark geschwollenen Armen ist eine gründliche medizinische Untersuchung erforderlich.

Zu Beginn der Untersuchung erfragt der behandelnde Arzt eine Reihe von Informationen über den Charakter, den Ort und das zeitliche Auftreten der Schmerzen. Wichtig für die Diagnose sind außerdem Angaben über weitere Beschwerden, Vorerkrankungen oder Verletzungen und über die berufliche Tätigkeit.

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung testet der behandelnde Arzt die Bewegungsfähigkeit der Arme. Er überprüft die betreffenden Gelenke auf Schwellungen und Ergüsse und kontrolliert die Funktion der Muskeln in den Armen. Weitere Untersuchungen geben Aufschluss darüber, ob die Armschmerzen möglicherweise durch eine Grunderkrankung aufgelöst werden:

• Röntgenuntersuchung
• Ultraschalluntersuchung
• Blutuntersuchungen
• Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
• Elektromyographie (Muskelfunktionstest)
• Kernspintomographie
• neurologische Untersuchung auf Nervenschädigungen
• Gelenkpunktion

Therapie

Akute Armschmerzen, die nach einer nur kurzzeitigen Fehlbelastung auftreten, verschwinden in der Regel ohne spezielle Therapie. Bei chronischen Beschwerden reicht die Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten von Medikamenten über physiotherapeutische Maßnahmen bis hin zu operativen Eingriffen.

Je nach Diagnose können entzündungshemmende Medikamente die Betroffenen von ihren Armschmerzen befreien. Die Mittel enthalten meist die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure oder Diclofenac und kommen in Form von Tabletten oder Pflastern zur Anwendung.

Gehen die Armschmerzen von den Gelenken aus, sind Gelenkinjektionen eine hilfreiche Methode. Dabei wird ein hoch dosiertes schmerzstillendes Mittel direkt in das betroffene Gelenk gespritzt, wo es seine Wirkung sofort entfaltet. Bei Patienten mit einem sogenannten Tennisarm oder Golfellenbogen kann es sinnvoll sein, den schmerzenden Arm mit Hilfe von Salbenverbänden oder Gipsschienen ruhig zu stellen und zu schonen.

Einige Ursachen von Armschmerzen lassen sich mit konservativen Behandlungsmethoden nicht therapieren, sodass es eines chirurgischen Eingriffs bedarf. Ein solcher Fall ist das sogenannte Engpass-Syndrom. Hierbei sind die Nerven an bestimmten Engstellen im menschlichen Körper über eine längere Zeit so stark abgedrückt, dass ihre Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist. Die dadurch entstehenden Schmerzen lassen sich durch eine Operation beheben, bei der die betroffenen Nervenbahnen und Muskeln entlastet werden.

Personen, die ihre Arme nur eingeschränkt bewegen und belasten können, stehen außerdem verschiedene physiotherapeutische und physikalische Behandlungsmethoden zur Verfügung:

• Krankengymnastik
• Elektrotherapie
• Wärmetherapie
• Kältetherapie
• Ultraschalltherapie
• gezieltes Muskeltraining