Beschreibung
Eine Zuckung definiert sich in ungewollten
und nicht kontrollierbaren Bewegungen eines oder mehrerer Muskeln. Mediziner
sprechen hier auch von einem Klonus.
Eine Zuckung entsteht durch kurze Impulse der
Nerven, welche sich bei diesem Vorgang zusammenziehen und dann wieder
ausdehnen. Hierbei handelt es sich um eine Störung an den Rezeptoren, welche
zumeist zeitlich begrenzt ist, jedoch bei manchen Patienten auch fehlerhaft angeboren
sein kann.
Das Symptom der Zuckung ist sehr allgemein
gehalten und kann ganz verschiedene Fehlfunktionen bezeichnen:
Ursachen
Die Ursache einer Zuckung kann verschieden
begründet sein und ist nie an ein spezielles Körperteil gebunden:
- einer oder
mehrere Nerven sind eingeklemmt
- Erkrankungen
des neuronalen Systems (Parkinson, Multiple Sklerose)
- krampfartige Anfälle
- Einnahme von
Drogen
- Temperaturveränderungen
(z.B. Unterkühlung)
- unterschiedliche
Reizungen der Nerven
- unerwünschte
Wirkungen nach Einnahme von Medikamenten
- Zuckermangel
- mentaler
Zustand
- Kontraktion
der Muskeln (häufig vor dem Einschlafen)
Zuckungen treten umso häufiger auf, je älter
man wird. Die Ursache hierfür liegt, wie bei vielen altersbedingten Symptomen,
bei den schwächer werdenden Körperfunktionen.
Diagnose
Eine Zuckung ist kein Grund, um in
Beunruhigung vor einer ernsten Erkrankung zu geraten. Erst wenn die Zuckungen
häufiger, sowie in kürzeren Abständen auftreten und zu einem Dauerzustand
werden, ist ein Arztbesuch bei einem Neurologen empfehlenswert.
Um die Ursache für die Muskelkontraktionen zu
lokalisieren und eine erste Diagnose stellen zu können, sind vom Patienten
Fragen zu beantworten, welche die genauen Beschwerden eingrenzen:
- Zeitpunkt
der Zuckungen
- Häufigkeit
der Zuckungen
- betroffene
Körperstellen
- vorangegangenes
Ereignis (z.B. eine Verletzung)
- zusätzliche
Beschwerden (z.B. Schmerzen, erhöhte Temperatur)
- eventuelle
genetisch bedingte Erkrankungen
- Einnahme von
Medikamenten
- Konsum von
Alkohol und Tabak
Auf die Patientenbefragung folgen die
Untersuchungen. Nach der körperlichen Untersuchung wird durch den Facharzt das
neuronale System (Muskulatur, Reflexe, Nerven) des Patienten kontrolliert.
Zusätzlich können weitere Messungen, als da wären eine Elektroenzephalographie (EEG), eine Elektroneurographie (ENG) oder eine Elektromyographie (EMG) vom behandelnden Arzt durchgeführt
werden.
Nach dem ersten Befund kann es zu
weiterführenden Untersuchungen kommen, welche dann in das jeweilige
medizinische Spektrum des Befundes hineinreichen:
Therapie
Sollten die Beschwerden eine Erkrankung zur
Ursache haben, muss diese therapiert werden.
Sind mentale Bedingungen der Auslöser für die
Zuckungen, sollte das Augenmerk auf einer gesünderen Lebensweise liegen.
Bewusste Ruhepausen verschaffen Geist und Körper den notwendigen Stressausgleich
und mildern das Aufkommen von Zuckungen.
Bei tiefer gehenden Störungen, wie einem
Tourettesyndrom, wird in den meisten Fällen der Weg zum Psychotherapeuten
geraten. Eventuell werden dann auch vom Arzt zusätzliche Medikamente verordnet,
die zu einer Verringerung der Symptome führen können.
Bei epileptischem Hintergrund der Symptome
werden häufig Mittel zur Einnahme mit den Wirkstoffen Valproinsäure, Clonazepan
oder Carbamezepin verordnet.
Liegt der auslösende Faktor für die Zuckungen
bei Medikamenten, sind diese erst nach Erlaubnis des behandelnden Arztes
abzusetzen und sollten auf keinen Fall vorher in der Dosierung reduziert
werden.