Non-Skalpell-Vasektomie

Rubrik: Neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Non-Skalpell-Vasektomie

Die Non-Skalpell-Vasektomie ist eine spezielle Methode, die Unfruchtbarkeit beim Mann herbei zu führen und stellt in sofern eine sichere, dauerhafte Verhütungsmethode dar.

Ziel dieses Verfahrens – wie bei allen Vasektomien – ist die Durchtrennung der Samenleiter. Bei der Non-Skalpell-Vasektomie handelt es sich – im Vergleich zur klassischen Vasektomie - um ein minimal-invasives Verfahren. Dabei wird – wie sich aus dem Namen ableiten lässt – bei der Non-Skalpell-Vasektomie kein Schnitt gesetzt, um die Samenleiter sichtbar zu machen. Vielmehr erfolgt der Eingriff über ein kleines Loch in der Haut.

Der gesamte Eingriff dauert in der Regel zwischen 15 und 20 Minuten, und ist damit meist schneller als eine klassische Vasektomie, bei der etwa das Doppelte an Zeit notwendig ist. Durch den nur geringen Eingriff bei der Non-Skalpell-Vasektomie heilt die Operationsstelle zudem schneller ab und die Haut wächst selbstständig wieder zusammen, ohne dass die Wunde genäht werden muss. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und unter örtlicher Betäubung.

Mit dem Durchführen einer Vasektomie wird zwar der Transportweg der Samenzellen unterbrochen, die Potenz ebenso wie Peniserrektion und Samenerguss bleiben jedoch bestehen.


Durchführung/Anwendung

Wie auch bei anderen Formen der Vasektomie wird vor dem Eingriff zunächst die Schambehaarung des Patienten sorgfältig entfernt. Dies übernimmt, sofern die Operation stationär erfolgt, das medizinische Pflegepersonal vor Ort. Wird der Eingriff ambulant durchgeführt, kann der Patient dies einen Tag vor der Operation zu Hause selbst tätigen.

Vor der Operation wird zunächst der Genitalbereich des Patienten desinfiziert. Anschließend wird die zumeist lokale Betäubung in die Leistengegend injiziert. Das Verfahren kann unter Umständen (etwa bei Angstpatienten) auch unter Voll- oder Kurznarkose erfolgen.

Bei dem eigentlichen Eingriff wird die Haut über den Samenleitern mittels einer spitzen Klemme durchbohrt und gespreizt. Durch die so entstandene Öffnung werden die Samenleiter durchtrennt und Teile davon entfernt. Letzteres dient dem Zweck, dass die Samenleiter später nicht ungewollt wieder zusammenwachsen. Nach diesem Eingriff werden die jeweiligen Enden der Samenleiter verödet.

Vom Patienten zu beachten ist, dass die Unfruchtbarkeit noch nicht unmittelbar nach dem Eingriff besteht, da sich Samenzellen – auch zum Zeitpunkt der Vasektomie – bereits hinter den Eingriffstellen befinden können. Es sollte deshalb über mehrere Wochen nach dem Eingriff die Samenflüssigkeit untersucht werden, um darin noch befindliche Samenzellen abzuklären. Bis zur völligen Gewissheit sollte für diesen Zeitraum auf andere Verhütungsmethoden zurückgegriffen werden, um einer ungewollten Schwangerschaft vorzubeugen.


Medizinische Indikation

Die Vasektomie ist ein chirurgischer Eingriff, mit dem eine dauerhafte Unfruchtbarkeit des Mannes erreicht wird. Die Erfolgsquote einer Vasektomie ist sehr hoch. Nur in sehr seltenen Fällen wachsen die Samenleiter nach einer Vasektomie wieder zusammen.

Darüber hinaus ist die Vasektomie im Allgemeinen eine Routineoperation und sowohl risiko- als auch komplikationsarm. Über dennoch mögliche Risiken wird der Patient von seinem behandelnden Urologen im Vorfeld des Eingriffs ausführlich informiert.