Symptome

Gelenkschmerzen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Gelenkschmerzen zählen zu den häufigsten Symptomen überhaupt. Sie können jeden Bereich des Körpers betreffen und bei ausbleibender ärztlicher Behandlung zu einem chronischen Leiden führen.

Schmerzen in den Gelenken nach anstrengender sportlicher Betätigung oder nach einem Sturz klingen zumeist schnell wieder ab und sind kein Grund zur Beunruhigung. Als Folge von Über- oder Fehlbelastungen oder als Verschleißerscheinung treten sie allerdings oft sehr plötzlich und ohne erkennbaren Auslöser auf. Es empfiehlt sich, in solchen Fällen die Ursache durch einen Facharzt feststellen zu lassen, um dauerhafte Einbußen in der Beweglichkeit zu verhindern.

Gelenkschmerzen werden in der Medizin auf unterschiedliche Weise klassifiziert: Zunächst gilt es zu unterscheiden zwischen Gelenkschmerzen, die durch Entzündungen in den Gelenken entstehen (Arthritis), und Gelenkschmerzen, die nicht auf eine Entzündung zurückzuführen sind (Arthralgie). Gelenkentzündungen sind oft verbunden mit Schwellungen, Rötungen oder Überwärmung an den betroffenen Gelenken.

Ist nur ein Gelenk von den Schmerzen betroffen, spricht der Mediziner auch von Monarthritis. Als Oligoarthritis werden Schmerzen in zwei bis vier Gelenken bezeichnet und die Polyarthritis betrifft mehr als vier Gelenke.

Ursachen

Die Bandbreite der möglichen Ursachen von Gelenkschmerzen reicht von Verletzungen beim Sport über Abnutzungserscheinungen bis hin zu Krankheiten wie rheumatoider Arthritis oder Gicht.


Sportverletzungen und Stürze

Häufig entstehen Gelenkschmerzen nach sportlicher Aktivität oder infolge eines Sturzes. Die Gelenke des Bewegungsapparates können dabei überdehnt, überdreht oder gewaltsam auseinanderbewegt werden. Verstauchungen, Bänder- und Sehnenverletzungen und Verrenkungen führen dazu, dass die Betroffenen die verletzten Gelenke nur begrenzt oder unter großen Schmerzen bewegen können. Unter Umständen führt ein besonders heftiger Stoß auch zu einer Fehlstellung des jeweiligen Gelenks.


Überbelastung

Exzessiver Sport, das wiederholte Ausführen immer gleicher Bewegungen sowie schwere körperliche Tätigkeiten lösen plötzlich auftretende Gelenkschmerzen aus, die auf Überlastungen und Abnutzungserscheinungen der beteiligten Gelenke zurückzuführen sind.

Am stärksten betroffen sind die Ellenbogen, die Schulter, die Achillessehne, das Schambein sowie die untere Kniescheibe. Die Beschwerden sind anfangs meist nur zu spüren, wenn die Muskeln in diesen Bereichen angespannt werden. Im Laufe der Zeit können die Schmerzen allerdings chronifizieren.

Auch eine Sehnenscheidenentzündung bereitet starke Gelenkschmerzen. Sehnen verbinden Muskeln und Knochen miteinander und sind von einer Schutzhülle umgeben, der sogenannten Sehnenscheide. Durch intensive, sich ständig wiederholende Bewegungen – zum Beispiel bei der Arbeit am Computer – nutzen sich die Sehnenscheiden ab und können sich entzünden.


Arthrose

Die Gelenke des menschlichen Körpers sind von einer schützenden Knorpelschicht überzogen, die das direkte Aufeinanderreiben der Knochen verhindern. Im Laufe des Alters bildet sich der Gelenkknorpel auf natürliche Weise zurück. Die damit verbundenen Beschwerden werden als Arthrose bezeichnet.

Aber auch in jungen Jahren kann es durch übermäßige Belastungen wie Extremsport oder Übergewicht zu einer Schädigung des Knorpelgewebes kommen, sodass die Gelenke nicht mehr ausreichend vor Stößen geschützt sind. Die Betroffenen klagen zunächst vor allem über steife oder angespannte Glieder. Im weiteren Verlauf der Erkrankung treten die Schmerzen zunächst schubweise und später selbst bei geringer Bewegung auf. Die am häufigsten betroffenen Gelenke sind die Knie-, Hüft- und Sprunggelenke.


Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

Auch entzündlich-rheumatische Erkrankungen gehen häufig mit Gelenkschmerzen einher. Hierzu zählt unter anderem die rheumatoide Arthritis, bei der das Abwehrsystem des Körpers die Innenhaut der Gelenke als etwas Fremdes wahrnimmt und durch Entzündungen zu bekämpfen versucht.

Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium werden zunächst die Knorpel, dann auch die Gelenke langsam zerstört, sodass sich die betroffenen Körperteile nicht selten auch verformen. Zumeist tritt die Erkrankung zunächst an den Zehen- und Fingergelenken auf und weitet sich dann auf die Gelenke an den Händen, den Ellenbogen, Knien und Hüften aus.


Akuter Gichtanfall

Gicht wird durch eine überhöhte Konzentration an Harnsäure im Blut verursacht. Der Säureüberschuss führt zur Ausbildung kleiner Kristalle, die sich bevorzugt in den Gelenken ablagern und dort Schmerzen, Schwellungen und Rötungen entstehen lassen. Ein hoher Alkoholkonsum sowie der häufige Genuss tierischer Lebensmittel begünstigen die Entstehung von Gicht.

Diagnose

Eine exakte Diagnose ist gerade bei länger anhaltenden Gelenkschmerzen von besonderer Bedeutung. Bleiben die Beschwerden unbehandelt, droht dem Betroffenen eine dauerhafte Einschränkung seiner Beweglichkeit.

Im Rahmen der Anamnese versucht der behandelnde Arzt zunächst möglichst viel über den Charakter der Gelenkschmerzen zu erfahren. Er befragt den Patienten danach, welche Gelenke zu welchem Zeitpunkt schmerzen, ob es einen Sport- oder Arbeitsunfall gab und ob die Beschwerden mit Morgensteifigkeit und einem Spannungsgefühl in den betreffenden Gelenken einhergehen.

Anschließend überprüft der Arzt, ob das schmerzende Gelenk geschwollen und überwärmt ist und ob ein Bluterguss vorliegt. Weiterhin testet er das Empfinden des Patienten bei Druck auf das betroffene Gelenk. Für die Eingrenzung der Diagnose stehen dem Arzt weitere Untersuchungsverfahren zur Verfügung:

Therapie

Sind die Gelenkschmerzen durch eine Sportverletzung oder durch Überlastung entstanden, genügt es meist, das betroffene Gelenk zu kühlen und zu schonen. Um das Gelenk nicht unnötig zu belasten, können Sie es zusätzlich bandagieren und etwas erhöht lagern.

Gelenke vollständig ruhig zu stellen, ist allerdings nicht ratsam. Die mangelnde Beweglichkeit verkürzt die mit den Gelenken verbundenen Muskeln und Sehnen und kann so dauerhafte Fehlstellungen hervorrufen.

Treten während der Arbeit oder bei sportlichen Aktivitäten Gelenkschmerzen auf, sollten Sie die Tätigkeit so lange unterbrechen, bis die Beschwerden wieder abgeklungen sind. Bemerken Sie die Schmerzen nach der Pause erneut, sollte die Ursache durch einen Arzt ermittelt werden.

Auch bei den ersten Anzeichen entzündlicher Gelenkerkrankungen wie Bewegungseinschränkungen, Morgensteifigkeit oder Schwellungen an den Gelenken ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Nur bei einer frühzeitigen Diagnose lässt sich das Fortschreiten der Krankheit verzögern und die Bewegungsfreiheit der betroffenen Gelenke so weit wie möglich erhalten.

Bei rheumatischen Erkrankungen kann Ihnen der Arzt entzündungshemmende Medikamente verschreiben oder schmerzlindernde Mittel direkt in das betreffende Gelenk injizieren. Ergänzend können Kälteanwendungen zum Einsatz kommen. Trotz der Schmerzen sollten Sie sich regelmäßig bewegen. Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Fahrradfahren lindern die Beschwerden und erhöhen die Belastungsfähigkeit des Körpers.

Gelenkschmerzen, die von einem akuten Gichtanfall herrühren, lassen sich medikamentös behandeln. Um die Harnsäurewerte dauerhaft zu senken, müssen sich die Betroffenen außerdem an eine spezielle Gichtdiät mit wenig tierischen Eiweißen halten.

 


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