Alternative Heilmethoden

Meditation

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Die spirituelle Praxis der Meditation bezeichnet Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen, die eine Änderung des Bewusstseins herbeiführen.

In der angestrebten Bewusstseinslage sammelt und beruhigt sich der Geist, sodass sich der Körper in einem passiven Zustand befindet. Die Meditation wird in vielen Religionen und Kulturen ausgeübt und dient der Überwindung der körperlichen Begrenztheit und existenziellen Endlichkeit.

Mittlerweile wird die Praxis der Meditation auch als Entspannungstechnik zu therapeutischen Zwecken genutzt, um eine Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit herbeizuführen.  Somit bezieht sich das Meditieren heute viel mehr auf die Gesundheit und Persönlichkeit, indem es zur Entspannungsfähigkeit und Angstbewältigung beiträgt.

Die aktive Meditation unterscheidet sich in ihrer äußeren Form von der passiven Meditation. Das aktive Meditieren wird unter dem Einsatz des Körpers oder der Stimme praktiziert. Die passive Meditation hingegen wird in einer stillen sitzenden Haltung ausgeführt.

Während der Meditation nimmt der Körper verschiedene  Haltungen ein, die durch bestimmte Atemtechniken und zielgerichtete  Aufmerksamkeit über längere Zeit gehalten werden muss. Die Konzentration auf die Atmung versetzt den Körper in einen ruhigen Zustand, in dem der Meditierende sich selbst bewusst wahrnehmen kann.

Die einhergehende Entspannung befreit den Menschen von alltäglichen Belastungen, wodurch er die gewonnene Gelassenheit zur Bewältigung seines Alltags nutzen kann.

Durchführung

Die Meditation umfasst unterschiedliche methodische Formen, die sich von bestimmten Religionen (Christentum, Islam, Buddhismus), Schulen (Tai-Ji-Quan, Zen, Yoga) oder therapeutischen Verfahren (Autogenes Training) ableiten.

Die Praxis der Meditation unterscheidet die konzentrierende und entfaltende Methode:

Bei der konzentrierenden Methode lenkt der Meditierende seine Konzentration bewusst auf ein bestimmtes Objekt und kann sich dadurch von den äußeren Einflüssen abwenden.

Durch die entfaltende Methode gelingt es dem Meditierenden sein Denken abzustellen, indem dieser eine innere „Leere“ erschafft. Die Einflüsse der Umwelt wendet der Praktizierende damit nicht ab, weshalb die Reize mit Gleichgültigkeit behandelt werden müssen. 

Es gibt drei Meditationstechniken, die vorwiegend für einen gesundheitlichen Zweck ausgeübt werden:

  • Yoga-Meditation: Die meditative Übung im Yoga dient der Loslösung, um einen Zustand der Klarheit zu schaffen. Bestimmte Atemtechniken und Körperübungen sollen den Meditierenden in einen Zustand von höchster Konzentration bringen, um eine bewusste Wahrnehmung seiner Gefühle zu erreichen. Diese Technik zielt darauf ab eine innere Ruhe zu finden, in der sich Geist, Körper und Nervensystem erholen können.
  • Zen-Meditation: Die im Zen-Buddhismus praktizierten Meditationen werden in einer sitzenden Haltung ausgeübt. Indem jeden Tag über mehrere Stunden mit geöffneten Augen meditiert wird, verschafft sich der Meditierende eine gedankliche „Leere“.  Bei dem sogenannten absichtslosen Sitzen liegt die Konzentration auf der Atmung, die beobachtet und gezählt jedoch nicht beeinflusst wird. Die Zen-Meditation wird auch während ganz unterschiedlichen Tätigkeiten durchgeführt, wie beispielsweise beim Gehen (Kinhin). Eine weitere Möglichkeit ist die Rinzai, bei dem der Fokus auf einer rational nicht lösbaren Aufgabe (Koan) liegt.
  • Transzendentale Meditation: Die weitverbreitete transzendentale Meditation (TM) beabsichtigt  das Erreichen eines kosmischen Bewusstseinszustandes. Die Konzentration des Meditierenden liegt dabei auf einem Objekt, beispielsweise einem Bild (Mandala), einer Klangfolge oder einem Satz (Mantra). Die Ausübung der meditativen Übungen führt zu einer Entspannung von Kreislauf und Atmung, wodurch auch Ängste verringert werden können.

Anwendung und Risiken

Die Entspannungstechnik der Meditation wird hauptsächlich zur psychischen Entlastung genutzt und dient der Reduktion von Stress.

Desweiteren findet die Meditation bei chronischen Schmerzen, Bluthochdruck, Angststörungen, Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz), Schlafstörungen und Asthmabeschwerden Anwendung.

Die Wirkung von Meditation hängt von verschiedenen Faktoren wie Dauer und geistiger Haltung ab und lässt sich auch aufgrund der vielfältigen Techniken schwer einschätzen. Die einhergehende Wandlung des Lebensstils führt auch zu physiologischen Veränderungen.

Der Meditierende verbraucht während der Übungen weniger Sauerstoff, sein Blutdruck und seine Herzschlagfrequenz nehmen ab und die Muskelspannung verringert sich. Außerdem senkt sich die Konzentration von Stresshormonen (Adrenalin, Kortisol) und der Cholesteringehalt im Blut

Bei der regelmäßigen Ausübung von Meditation über mehrere Jahre sollen die Botenstoffe im Gehirn eine verbesserte emotionale Stabilität und Denkfähigkeit bewirkt haben.  

Voraussetzung für die Anwendung von meditativen Übungen ist eine psychische Stabilität. Ein Risiko besteht bei Menschen mit psychotischen Störungen, starken Ängsten, schweren Depressionen und Epilepsie, da die labile psychische Lage bei der Meditation verstärkt wird.