Behandlungsmethoden

Ektomie

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Eine Ektomie ist die vollständige operative Entfernung eines Organs. Im Gegensatz dazu steht die Resektion, bei der nur ausgewählte Gewebeteile des Organs chirurgisch amputiert werden.

Der Begriff der Ektomie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Herausschneiden. Die Bezeichnung des jeweiligen Eingriffs richtet sich nach dem zu entfernenden Organ und wird in Zusammensetzung mit dem jeweiligen fachmedizinischen Terminus verwendet.

Eine Ektomie wird notwendig, wenn ein Organ des Körpers akut oder chronisch krank ist. Vor allem bei Blinddarm- (Appendizitis) oder Mandelentzündungen werden die erkrankten Organe amputiert. Auch Tumoren werden im Rahmen einer Ektomie chirurgisch entfernt. So kann im Fall von Brustkrebs eine vollständige Amputation der Brustdrüse vorgenommen werden.

Abhängig vom betroffenen Organ können Ektomien beispielsweise heißen:

  • Dickdarm: Kolektomie
  • Mandeln: Tonsillektomie
  • Brust: Masektomie
  • Lunge: Pneumoektomie
  • Gallenblase: Cholezysektomie

Durchführung

Da eine Ektomie die vollständige Entfernung des erkrankten Organs bedeutet, findet der chirurgische Eingriff in der Regel unter Vollnarkose statt.

Werden lebenswichtige Organe durch eine Ektomie vollständig entfernt, müssen diese im Rahmen einer Organtransplantation wieder ersetzt werden.

Sollten aufgrund einer Erkrankung beide Nieren eines Patienten chirurgisch entfernt werden (Nephrektomie), muss dem Betroffenen eine Spenderniere transplantiert werden (Nierentransplantation). In der Zeit bis zu dem Eingriff muss eine Maschine die Blutwäsche der Nieren übernehmen (Dialyse).

Anwendung und Risiken

Eine Ektomie ist erst ein letzter und endgültiger Schritt einer Behandlung. In der Regel versucht der Arzt durch andere Therapien die Gesundheit des Patienten zu stabilisieren.

Sobald andere medizinische Methoden keine Wirkung zeigen, kommt eine Ektomie des erkrankten Gewebes in Betracht. Besonders im Zusammenhang mit bösartigen Tumorerkrankungen muss das entsprechende Geschwür vollständig entfernt werden.

Ebenso kann eine chronische Mandelentzündung zu einer Ektomie führen. Dabei werden die dauerhaft entzündeten Mandeln chirurgisch entfernt, damit die Immunabwehr des Patienten wieder hergestellt wird. Genauso muss bei einer akuten Blinddarmentzündung der sogenannte Wurmfortsatz entfernt werden.

Auch im Rahmen einer Geschlechtsumwandlung werden Organe (z.B. Penis) vollständig amputiert (Penektomie).

Da bei einer Ektomie Körpergewebe durchtrennt wird, kann es zu Blutungen oder kleinen Verletzungen im operierten Bereich kommen. Auch Wundheilungsstörungen und damit verbunden Entzündungen können nicht ausgeschlossen werden.

Bei anschließenden Organtransplantation kann es zu weiteren Komplikationen kommen (z.B. „Abstoßungsreaktion“ gegenüber dem neuen Gewebe).

 


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