Behandlungsmethoden

Laparoskopie (Bauchspiegelung)

  • Beschreibung
  • Diagnostische Laparoskopie
  • Operative Laparoskopie
  • Anwendung
  • Nicht indiziert bei …

Beschreibung

Der medizinische Fachausdruck Laparoskopie steht für eine Bauchspiegelung, mit der erkrankte Organe in der Bauch- und Beckenhöhle sichtbar gemacht werden.


Laparoskopie zur Diagnostik

So lassen sich krankhafte Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse, am Blinddarm, an der Leber oder im Magen unter Zuhilfenahme eines Endoskops mit gleichzeitiger Optik und Lichtquelle fachärztlich identifizieren und beurteilen.

Auch spielt die Bauchspiegelung bei der Abgrenzung von gut- oder bösartigen Tumoren eine Rolle: Während der Laparoskopie können Proben von auffälligem Gewebe entnommen werden (Biopsie), das histologisch untersucht wird. Der Arzt kann somit den Schweregrad von Geschwülsten einschätzen und beurteilen, ob eine operative Entfernung notwendig ist.


Laparoskopie in der Chirurgie

Doch die Laparoskopie gilt nicht nur als bedeutendes Diagnoseverfahren, sondern auch als Operationstechnik. Bei einem auffälligen Befund kann der Facharzt durch die an einen Bildschirm übermittelten Aufnahmen der Organe auch präzise Operationen durchführen.

Da die Laparoskopie im Gegensatz zur offenen Bauchoperation mit weniger Hautschnitten verbunden ist und weniger Schmerzen verursacht, stellt die Bauchspiegelung eine schonendere Alternative mit geringerem Operationstrauma dar.

Diagnostische Laparoskopie

Nachdem der Patient in Vollnarkose versetzt wurde, nimmt der behandelnde Facharzt kleine Hautschnitte in die Bauchdecke vor.

Der erste Schnitt mit dem Skalpell erfolgt dabei über dem Bauchnabel, um dort ein röhrenförmiges, optisches Instrument (Endoskop) in die Bauchhöhle einführen zu können. Die Kamera sendet stark vergrößerte Aufnahmen der Organe an einen Monitor, anhand derer der Arzt die Position, die Größe und die Beschaffenheit des Gewebes beurteilen kann.

Auch schlecht einsehbare Winkel können mithilfe des Mikroskops dargestellt werden. Vereinfacht wird die Sicht auf das Innere der Bauch- und Beckenhöhle ebenso durch die am Endoskop angebrachte Lichtquelle.

Operative Laparoskopie

Stellt der Arzt fest, dass Organe tatsächlich erkrankt und ernsthaft in Mitleiden­schaft gezogen sind, muss chirurgisch interveniert werden.

Um Operationsinstrumente wie Klammerhalter oder Fasszangen über Trokare als Arbeitskanäle einführen zu können, werden nun weitere Schnitte durchgeführt.

Weil sich die Organe auf engstem Raum befinden und somit die Sicht trotz Optik erschwert wird, muss sich der Arzt für den chirurgischen Eingriff mehr Raum verschaffen.

Deshalb wird zusätzlich Kohlenstoffdioxid in die Bauchhöhle geleitet, damit sich die Bauchdecke von den Eingeweiden abheben und die Operation präzise und risikoarm verlaufen kann.

Anwendung

Eine Laparoskopie kommt in einem großen Anwendungsspektrum zum Einsatz. Sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie wird das Verfahren einge­setzt.

Grundlegend ist die laparoskopische Untersuchung von Organen in der Bauch- und Beckenhöhle auf Veränderungen mit gleichzeitiger oder anschließender Aufwertung der Aufnahmen.

Die Bauchspiegelung stellt darüber hinaus ein minimal-invasives Operationsverfahren („Knopfloch-Chirurgie“) dar. Über kleine Hautschnitte führt der Facharzt chirurgische Instrumente ein, mit denen zum Beispiel ein entzündeter Blinddarm oder die Gallenblase entfernt sowie Leistenbrüche, die Niere oder der Harnleiter operiert werden können.

Auch im gynäkologischen Bereich findet die Laparoskopie ihren Einsatz – wie im Falle einer Sterilisation, Eileiterschwangerschaft oder auch bei Ovarialzysten.

Gutartige Gewebeveränderungen können mit dieser Operationstechnik ebenso abgetragen werden. Bösartige Tumoren hingegen benötigen eine umfangreichere, radikale Therapie, die im Rahmen der konventionellen offenen Bauchoperation besser gewährleistet werden kann.

Nicht indiziert bei …

Laparoskopische Eingriffe werden bei schwer herz- oder lungenkranken Patienten nicht durchgeführt, weil das hinzugefügte Gas in den Bauchraum während der Spiegelung ein zu großes Risiko darstellt.

Ein Darmverschluss (Ileus) oder eine bakterielle Infektion des Bauchfells (Peritonitis) wird vorzugsweise im Rahmen der offenen Bauchoperation behandelt.

Weil bei der Laparoskopie die Gefahr bestehen kann, dass Blutgefäße oder Organe verletzt und damit Blutungen ausgelöst werden, eignet sich diese Methode nicht für Patienten mit gravierenden Gerinnungsstörungen.

Wie bei allen chirurgischen Eingriffen birgt auch die Bauchspiegelung mögliche Risiken. In seltenen Fällen kann es zu Infektionen der Wunden oder Gewebeverwachsungen kommen. Darüber hinaus können nach dem Eingriff Spannungen im Bauchraum auftreten, die sich auf das Aufblähen des Bauches mit Gas und den damit verbundenen Muskeldehnungen zurückführen lassen.