Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Insektenstichallergie

  • Krankheitsbild
  • Wann zum Arzt
  • Überblick
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Hausmittel
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Jeder von uns wurde schon einmal von einer Biene oder Wespe gestochen. Dabei gelangt dann eine kleine Menge des Insektengiftes in unsere Haut.

Normalerweise entwickelt sich dann rund um die Einstichstelle eine brennende, gelegentlich juckende rote Quaddel, die sich nach ein paar Tagen wieder zurückbildet. Doch wenn der Gestochene allergisch auf das Gift reagiert, bleibt es nicht bei der Quaddel. Sekunden bis spätestens Minuten nach dem Stich treten heftige Schwellungen rund um die Einstichstelle auf, daneben meist Atemnot, Schwellungen im Gesicht und am Hals und eine allgemein starke Hautrötung. Im Extremfall kann es zum allergischen Schock kommen und es besteht akute Lebensgefahr!


Die Anlage zu Allergien wird vererbt

Damit sich die Insektenstichallergie jedoch entwickeln kann, muss der Betroffene mindestens einmal vorher mit dem Insektengift in Kontakt gekommen, also gestochen worden sein.

Am häufigsten sind bei uns Allergien auf Bienen- und Wespenstiche.

Außer durch Wespenstiche kann nach Berichten spanischer Wissenschaftler eine Wespenallergie auch durch den Genuss jungen Weins oder frisch gepressten Traubensaftes ausgelöst werden. Der Grund wird im Kontakt der Wespen mit der Traube vor Beginn der Weinverarbeitung vermutet. Dadurch kann der Most geringe Mengen des Insektengifts enthalten.


Verlauf

Je nach Schwere der allergischen Reaktion auf den Insektenstich ist der Verlauf unterschiedlich. In leichteren Fällen kommt es zu Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen und Hautreaktionen, in schwereren Fällen besteht die Gefahr der Ausbildung eines Schocks, wodurch sofortige ärztliche Hilfe nötig wird.

Wenn einmal eine allergische Reaktion auf einen Insektenstich aufgetreten ist, so ist es möglich, dass sich dies bei weiteren Stichen eventuell in stärkerer Ausprägung wiederholen wird.

Wann zum Arzt

Wenn Sie bemerken, dass Sie auf Insektenstiche extrem reagieren und Ihr Allgemeinbefinden durch einen Stich stark beeinträchtigt wird, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Er wird eventuell einen Allergietest veranlassen, um herauszufinden, ob Sie unter einer Allergie gegen ein oder mehrere Insektengifte leiden. Wenn nach einem Insektenstich starke Reaktionen auftreten mit erheblichen Atembeschwerden und Schock, sollte sofort der Notarzt gerufen werden.


Diagnose

Ob es sich bei den Beschwerden nach einem Insektenstich um eine Allergie handelt, lässt sich aufgrund der Schwere der auftretenden Beschwerden bereits vermuten. Ganz exakt kann es der Arzt durch Allergietests feststellen, zum Beispiel durch einen Hauttest (Prick-, Scratch- oder Intrakutan-Test).

Dabei werden dem Patienten die verdächtigen Allergene auf den Unterarm aufgetragen. Nachfolgende Beschwerden wie zum Beispiel Juckreiz, Hautrötung oder Quaddelbildung zeigen eine allergische Reaktion an. Gelegentlich wird der Arzt weitere Tests einsetzen, beispielsweise eine Blutuntersuchung (Rast-Test auf IgE-Antikörper) oder in Kliniken in ganz seltenen Fällen einen (gegebenfalls lebensgefährlichen) Provokationstest.

Bei ausgeprägten Beschwerden wird der Arzt im Akutfall in der Regel unverzüglich eine Therapie einleiten, um der Entwicklung einer lebensbedrohlichen Situation vorzubeugen.

Überblick

Wenn Sie gestochen wurden bewahren Sie Ruhe! Entfernen Sie sofort einen in der Haut verbliebenen Stachel (mit den Fingernägeln wegkratzen, nicht mit den Fingern herausziehen, weil dabei der Giftsack ausgedrückt werden könnte), wenden Sie unverzüglich Ihre Notfallapotheke an und suchen Sie einen Arzt auf.

Bei schweren Reaktionen mit Atemnot oder Bewusstlosigkeit muss sofort der Notarzt gerufen werden!


Beugen Sie zukünftigen Insektenstichen vor!

Treffen Sie vorbeugende Schutzvorkehrungen, damit es gar nicht erst zu einem Stich kommt. Gehen Sie im Garten und in der Natur beispielsweise nicht barfuss und schützen Sie Ihren Körper durch dichte Kleidung.

Tragen Sie in den Sommermonaten stets eine Notfallausrüstung mit sich und informieren Sie sich bei Ihrem Arzt vorher, was Sie im Fall eines Stiches sofort zu tun haben. Es kann um Sekunden gehen!


Ihr Körper kann die Allergie verlernen

Haben Sie mit Ihrem Arzt bereits einmal über die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie (SIT), früher als Hyposensibilisierung bezeichnet, gesprochen? Bei dieser Behandlung spritzt der Arzt das Insektengift in winzigen, langsam steigenden Konzentrationen. So gewöhnt sich Ihr Körper im Laufe der Zeit daran.

Da Insektengifte, vor allem das von Biene und Wespe, sehr gefährlich sind und zu lebensbedrohenden Situationen führen können, dürfen die gespritzten Mengen wirklich nur minimal sein und können nur sehr sehr langsam gesteigert werden. Aber schließlich lernt der Körper, die Mengen, die mit einem Stich zugeführt werden, zu tolerieren.

Wegen der Gefährlichkeit dieser Gifte ist die gesamte Behandlung nicht ganz ungefährlich und darf auch nur von dafür speziell ausgerüsteten Ärzten durchgeführt werden. Darüber hinaus kann sie langwierig sein und wird gelegentlich zusätzlich mit Medikamenten unterstützt.

Allgemeine Maßnahmen

Beugen Sie mit Hilfe der richtigen Schutzvorkehrungen vor.

  • Schlagen Sie nicht nach Bienen/Wespen.

  • Lassen Sie beim Pflücken von Obst (vor allem bei überreifen Früchten) und Blumen größte Vorsicht walten. Tragen Sie dabei und prinzipiell auch bei der Gartenarbeit festes Schuhwerk, Handschuhe und einen Hut. Der gesamte Körper sollte mit Kleidung bedeckt sein. Tragen Sie keine Kleidung mit leuchtenden Mustern und dunklen Farben, bevorzugen Sie Weiß, Grün oder Hellbraun. Gehen Sie niemals draußen barfuss! Auch nicht im Freibad.

  • Besondere Vorsicht ist beim Sport geboten, denn die Insekten werden durch den Körperschweiß angezogen.

  • Verwenden Sie kein Parfüm oder parfümierte Körperpflegeprodukte.

  • Reiben Sie Ihren Körper vor dem Sport oder anderen Aktivitäten im Freien vorbeugend mit Insektenrepellants ein (wir informieren Sie gerne über empfehlenswerte Produkte).

  • Versehen Sie Ihr Schlafzimmer- und gegebenfalls auch Ihr Küchenfenster mit einem Insektengitter.

  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit alle Situationen, die Insekten anlocken (zum Beispiel Essen im Freien, Mülltonnen im Freien und andere und lassen Sie Nahrungsmittel und deren Reste nicht offen liegen.


Ernährung

Bei der Traubenverarbeitung werden Wespen durch den hohen Zuckergehalt angezogen. Dadurch können frischer Traubenmost und sehr junger Wein geringe Mengen Wespengift enthalten. Aus diesem Grund wird Wespenallergikern empfohlen, weder frischen Traubenmost noch sehr jungen Wein zu konsumieren, sondern sich an reifere, bereits fermentierte Weine zu halten.

Hausmittel

Bei einer Insektenstich-Allergie dürfen Sie Hausmittel erst einsetzen, wenn Sie Ihre antiallergischen Arzneimittel angewandt haben und mit Sicherheit keine Lebensgefahr besteht!

Hilfreich sind Hausmittel, die die Schwellungen und den Juckreiz lindern, beispielsweise Teilbäder mit Eichenrindenextrakt oder Kleiebäder. Die Temperatur des Bades sollte dabei etwas kühler als die Schwellung sein.

Auch kühle Auflagen tun gut, beispielsweise mit essigsaurer Tonerde oder Heilerde. Weiterhin hat sich das Auflegen von Zwiebelscheiben bewährt.

Bei Bienen- und Wespenstichen sollten Sie zunächst mit Eis oder kaltem Wasser kühlen, bis die Schwellungen abgeklungen sind.


Eichenrindenbad (Badezusatz)

Sie benötigen: 500 Gramm Eichenrinde und cirka drei Liter Wasser. Eichenrinde in dem Wasser cirka zehn Minuten auskochen. Dann die Flüssigkeit dem Teilbad zusetzen.

Selbsthilfegruppen

Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. (AUK)

Bundesgeschäftsstelle
Westerholter Str. 142
45892 Gelsenkirchen
Telefon: 0209/30530
Telefax: 0209/3809037
Email: aukge@aol.com
Internet: http://www.members.aol.com/aukge


Allergie-Verein in Europa e.V. (AVE)

Petersgasse 27
36037 Fulda
Telefon: 0661/71003
Telefax: 0661/71019
Email: umweltberatung.fulda@t-online.de
Internet: http://www.allergieverein-europa.de


Allergiker und Asthmatikerbund e.V.

Hindenburgstr. 110
41061 Mönchengladbach
Telefon: 02161/183024
Telefax: 02161/208502


Beratungsstelle für Allergiker und Asthmatiker

Lacombletstr. 9
40239 Düsseldorf
Telefon: 0211/622598
Telefax: 0211/611062


Beratungsstelle für Amalgamvergiftete e.V.

Lochhamerstraße 79
82166 Gräfelfing
Telefon: 089/8541301


Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V.

Oberstr. 171
56154 Boppard
Telefon: 06742/87130
Telefax: 06742/2795
Email: info@neurodermitis.net
Internet: http://www.neurodermitis.net


Deutsche Allergie- und Asthmahilfe

Dorotheenstr. 174
22299 Hamburg


Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V.

Universitäts-Hautklinik
Liebermeisterstr. 25
72076 Tübingen
Telefon: 07071/2983473
Telefax: 07071/293398


Deutsche Hilfsorganisation Allergie und Asthma e.V. (DHAA)

Helgard Ahlborn
Bonusstr. 32
21079 Hamburg
Telefon: 040/7631322
Telefax: 040/7631339
Email: dhaa-hamburg@t-online.de
Internet: http://www.dhaa-hamburg.de


Institut für Umweltkrankheiten (IFU)

Im Kurpark 1
34308 Bad Emstal
Telefon: 05624/8061
Telefax: 05624/8695
Email: ifu@ifu.org
Internet: http://www.ifu.org