Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Durchfall

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Wann zum Arzt
  • Medikamente
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Ernährung
  • Hausmittel
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Durchfall, in der Medizin Diarrhoe genannt, ist keine Krankheit, sondern ein Symptom.

Durch den Durchfall versucht der Körper in Form eines Selbstheilungsversuches, eingedrungene Krankheitserreger beziehungsweise Gifte herauszuschwemmen.


Diagnose

Der Arzt spricht von Durchfall, wenn täglich mehr als drei stärker wasserhaltige Stühle auftreten und die Stuhlmenge 200 Gramm überschreitet. Einmaliges Auftreten von dünnem Stuhl ist nicht außergewöhnlich und kein Grund zur Beunruhigung.

Hält der dünnflüssige Stuhl mehr als zwei Wochen an, spricht man von chronischem Durchfall.


Behandlung

Ziel der Behandlung ist der Ersatz der Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste, sowie die Entlastung des Magen-Darm-Traktes durch die richtige Ernährung. Hierzu gehört beispielsweise, dass am ersten Durchfalltag, vor allem, wenn gleichzeitig Übelkeit und Erbrechen vorliegen, auf jegliche Nahrung verzichtet, also gefastet, wird.

Ab dem zweiten Tag kann man dann mit einer leichten Aufbaunahrung beginnen. Trotz des Fastens muss aber auf jeden Fall reichlich getrunken und die Salzverluste ausgeglichen werden. Unterstützend helfen Arzneimittel und Hausmittel.

Ursachen

Durchfall wird in erster Linie entweder durch eine Infektion oder durch die Aufnahme bakteriell verunreinigter Lebensmittel hervorgerufen. Auch einige weitere Faktoren können zu einem Durchfall führen.


Dies sind die wichtigsten Durchfall-Verursacher:

  • Bakterien: zum Beispiel Salmonellen, Shigellen, Escherichia coli (typischer Auslöser von Reisedurchfällen) und andere

  • Viren (Auslöser der typischen Darmgrippe): zum Beispiel Rotaviren (typischer Auslöser von Reisedurchfällen) und Parvoviren

  • verdorbene Lebensmittel infolge so genannter endotoxinbildender Bakterien wie zum Beispiel Clostridium perfringens, Staphylokokkus aureus, Bacillus cereus und andere

  • Befall mit Darmparasiten

  • ungewohnte Ernährung (zum Beispiel zu kalte Getränke) und Nahrungsumstellung

  • psychische Belastungen

  • Arzneimittel: Sie können Durchfall als Nebenwirkung verursachen. Hierzu gehören beispielsweise Abführmittel, Antibiotika, Chemotherapeutika (zum Beispiel Anti-Malaria-Mittel), Leber-Galle-Tees, Schilddrüsenhormone und viele andere.

  • Erkrankungen: wie zum Beispiel Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel Milchzuckerunverträglichkeit, Fruktoseunverträglichkeit, Disaccharidasemangel, Zöliakie), entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, eine Fehlsteuerung der Bauchspeicheldrüse, Mukoviszidose und andere.


Gefährlich sind die Flüssigkeits- und Salzverluste

Bei Durchfall kann der Körper nicht mehr wie sonst Wasser sowie Nähr- und Mineralstoffe aufnehmen. Als Folge verliert er viel Flüssigkeit sowie wichtige Salze und Mineralstoffe. Dieses kann schlimme Folgen haben, insbesondere bei Säuglingen, Kindern und älteren Menschen. Ihr Organismus reagiert auf Flüssigkeits- und Salzverluste besonders empfindlich. Unbehandelt kann ein Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern rasch zur Austrocknung und letztlich zum Tod führen.

Wann zum Arzt

Weil der Körper mit der Flüssigkeit auch die wichtigsten Mineralien wie Kalium und Magnesium verliert, kann es durch Durchfall zu einem Kreislaufkollaps kommen.

Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kinder, alte und gebrechliche Menschen und Personen mit besonders schweren Durchfallerkrankungen, wie zum Beispiel Cholera. Deshalb ist das Hinzuziehen eines Arztes unbedingt erforderlich:

  • bei schweren Durchfällen,

  • bei Durchfällen, die mehr als drei Tage andauern,

  • wenn gleichzeitig Fieber oder starke Koliken im Unterbauch oder starke Übelkeit oder eine ausgeprägte Kreislaufschwäche auftreten,

  • wenn Blut, Schleim oder Parasiten im Stuhl gefunden werden,

  • wenn der Stuhl auffällig gefärbt ist,

  • wenn Säuglinge, Kleinkinder oder sehr alte Menschen betroffen sind und prinzipiell,

  • wenn sich Zeichen einer Austrocknung zeigen, wie beispielsweise:
    - mehr als vier Stunden keine Urinausscheidung
    - Hautfalten, die auch beim Kneiftest stehen bleiben
    - Gewichtsverlust (zum Beispiel mehr als fünf Prozent des Körpergewichts).

Medikamente

Zum Ausgleichen der Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste gibt es eine Reihe aromatisierter Pulvermischungen, sogenannte Rehydratationslösungen, die in Wasser oder Tee aufgelöst getrunken werden.

Darüber hinaus gibt es Arzneimittel (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Loperamid), die die Darmbewegungen hemmen und dadurch den Durchfall stoppen. Allerdings ist zu bedenken, dass damit nur ein Symptom und ein Mechanismus zur Selbstheilung unterdrückt werden - Keime und Giftstoffe verbleiben im Darm. Bei einer Überdosierung kann eine lang anhaltende Verstopfung die Folge sein. Ideal scheinen solche Mittel, wenn auf Reisen ein Flug oder eine Busfahrt ansteht und nicht jederzeit eine Toilette greifbar ist. Allerdings kann die Einnahme dann dazu führen, dass sich die im Darm enthaltenen Erreger vermehren und sich in der Folge Fieber einstellt. Die Einnahmedauer sollte prinzipiell 48 Stunden nicht übersteigen. Außerdem sind die Gegenanzeigen streng zu beachten (siehe Packungsbeilage)!

Als pflanzliche Alternative hat sich ein Extrakt aus der südafrikanischen Staude Xysmalobium undulatum, Uzarawurzel, bewährt. Er hemmt die Darmbewegungen im Bereich des Dünndarms und enthält Bitterstoffe, die zur Stabilisierung der Darmmotilität beitragen. Nicht geeignet sind Zubereitungen aus Uzarawurzel für Menschen, die Herz-Medikamente mit Digitalis-Glykosiden einnehmen.

Medikamente mit sogenannten Darmdesinfizienzien (zum Beispiel Ethacridin) fallen bei Kritikern meistens durch, weil sie bei Durchfällen, die von Viren oder Giftstoffen hervorgerufen werden, nutzlos sind. Bei Fernreisen bieten sie zu wenig sicheren Schutz. Da werden meistens Antibiotika benötigt.

Zu den Durchfallmitteln mit langer Tradition zählen Präparate mit Aktivkohle, Kieselsäure und Heilerde. Sie sollen entgiftende Eigenschaften aufweisen, fallen bei Pharmakritikern jedoch meistens durch. Bei Kohle-Präparaten, die bei Vergiftungen zum Einsatz kommen, spielt zudem die vorhandene Qualität der Kohle eine entscheidende Rolle. Sie muss eine hervorragende Aufnahmefähigkeit aufweisen. Außerdem müssen große Mengen eingenommen werden, damit die Kohle ihre Wirkung entfalten kann.

Zum Stopfen werden traditionell Präparate mit Gerbstoffen eingesetzt. Hier bemängeln Kritiker allerdings fehlende Wirksamkeitsnachweise und fürchten Reizeffekte an der Darmschleimhaut. Auch Quellstoff-Präparate zum Eindicken des Darminhaltes halten Kritiker für weniger geeignet, weil sie Wasser benötigen und damit eine eventuelle Austrocknung beschleunigen können.

Etwas verkürzen lässt sich eine Durchfallerkrankung insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern oftmals durch die Verabreichung von Präparaten mit dem Bakterium E. coli Nissle 1917. Auch der Hefepilz Saccharomyces boulardii hat sich bei Kindern als wirksam erwiesen.


Nach dem Durchfall Darmflora wieder aufbauen

Durch eine Durchfallerkrankung wird die Darmflora in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere Naturheilkundler raten deshalb, sie mit entsprechenden Präparaten nach überstandener Erkrankung wieder aufzubauen. Sie liefern dem Körper die im Darm natürlich vorkommenden Bakterien zurück.


Medikamente können helfen, Reisedurchfall vorzubeugen

Studien während einer Nilkreuzfahrt haben gezeigt, dass Reisende, die vorbeugend eine Kombination aus Tanninalbuminat und Ethacridinlactat zu sich nahmen, zu 44 Prozent weniger an Durchfall erkrankten. Das Risiko, an Durchfällen mit gleichzeitigem Erbrechen zu erkranken, sank dabei sogar um 61 Prozent. Diese Kombination dichtet die Darmwand ab, erschwert die Aufnahme giftiger Substanzen und schützt das Immunsystem im Darm.

Des weiteren können Präparate mit Hefepilzen (Saccharomyces boulardii) vorbeugend hilfreich sein, zumindest wenn mit ihrer Einnahme frühzeitig (das heisst mindestens fünf Tage vor der Reise) begonnen wird.

Homöopathische Arzneimittel

Folgende Aufstellung listet homöopathische Einzelmittel, die bei diesem Beschwerdebild häufig zum Einsatz kommen.

 

Antimon crudum

bei typischem Sommerdurchfall

Argentum nitricum

bei nervös bedingtem Durchfall infolge Aufregung, zum Beispiel vor Prüfungen.

Arsenicum album

bei Brechdurchfall nach leichter Lebensmittelvergiftung (Fleisch, Fisch) verbunden mit großem Durst, Erschöpfung, Unruhe, Schwäche.

Bryonia

bei Durchfall im Zusammenhang mit Kälte und Erkältungskrankheiten

Dulcamara

bei Durchfall im Zusammenhang mit Kälte und Erkältungskrankheiten

Gelsemium

wenn Stress die Ursache ist

Ipecacuanha

bei Brechdurchfall.

Mercurius solubilis

bei ständigem Stuhldrang mit vielen kleinen grünlichen Entleerungen, mit reichlich Schleim, wundmachend.

Okoubaka

nach Genuss verdorbener Nahrung, bei Infekten, Reisedurchfall und zur Vorbeugung auf (Fern-) Reisen.

Sulfur

bei schleimigem Durchfall, der nach faulen Eiern riecht; treibt Erkrankte morgens aus dem Bett.

Veratrum album

bei Durchfall mit ausgeprägter körperlicher Schwächung, begleitet von Übelkeit und Erbrechen.

Ernährung

Die richtige Kost vom ersten Tag an

erster Tag

Nahrungsabstinenz (vor allem, wenn gleichzeitig Übelkeit und Erbrechen vorliegen).

Für Kinder wird heutzutage jedoch empfohlen, bereits drei Stunden nach dem Durchfall beziehungsweise Brechdurchfall wieder mit der Nahrungsaufnahme zu beginnen, und zwar mit der Kost, die das Kind auch sonst zu sich nimmt. Stillkinder können in der Regel bei Bedarf gestillt werden.

Wichtig ist für Erwachsene und Kinder, durch stets reichliches Trinken die Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Welche Getränke geeignet sind, können Sie unten aufgeführten Hinweisen entnehmen.

ab zweiten Tag

Nahrung in Form von Schleim- und Stärkepräparaten, beispielsweise Haferschleim. (Fertigpräparate sind in Ihrer Apotheke erhältlich). Eine Reissuppe bereitet man folgendermaßen: Weißen Reis (möglichst Milchreis) in viel Wasser kochen, anschließend pürieren.

Wenn diese Kost vertragen wird, können langsam auch Ballaststoffe gegessen werden (Kartoffeln, Zwieback, Toastbrot) und anschließend leicht verdauliches Eiweiß (zum Beispiel Quark). Anschließend ist auch wieder Fett erlaubt, zunächst aber nur in kleinen Mengen (zum Beispiel als dünne Butterschicht auf dem Toastbrot)

oder ab zweiten Tag

geriebene oder pürierte Äpfel (mit Schale, ohne Kerngehäuse). Apfel dann etwas stehen lassen, bis er braun wird. Erst die braune Färbung zeigt an, dass sich jetzt Gerbstoffe gebildet haben, die stopfend wirken.

oder ab zweiten Tag

zermuste Bananen

Abzuraten ist von Eiern, Kaffee und Alkohol. Auch Milch und Fett sollte erst langsam wieder eingeführt werden. Erst nach Besserung der Beschwerden kann vorsichtig auf Magermilchjoghurt oder -quark übergegangen werden.


Traditionell bewährt: Karottensuppe nach Moro

Sie wurde vom Direktor der Heidelberger Universitäts-Kinderklinik entwickelt und 1908 in die Therapie eingeführt, einer Zeit, zu der 90 Prozent der Säuglinge im Krankenhaus an Durchfall starben. Die Suppe muss täglich frisch bereitet und die lange Kochzeit eingehalten werden (weil erst dadurch Stoffe entstehen, die die Anheftung von Bakterien an die Darmschleimhaut hemmen). Man nehme:

500 Gramm geschälte Karotten und ein Liter Wasser. Alles zusammen ein bis anderthalb Stunden kochen lassen. Dann durchsieben oder im Mixer pürieren, mit (abgekochtem) Wasser auf einen Liter auffüllen und einen knapp gestrichenen Teelöffel Salz unterrühren. In kleinen Mengen verabreichen.

Klinische Studien sollen ergeben haben, dass diese Suppe sogar einer Zucker-Elektrolyt-Lösung überlegen ist.


Geeignete Getränke

Entscheidend ist, dass bei Durchfall die Mineral- und Flüssigkeitsverluste ausgeglichen werden. Am besten eignen sich dafür Rehydratationslösungen (siehe unten). Bei leichteren Durchfällen können folgende Getränke hilfreich sein:

für Erwachsene

grüner und schwarzer Tee (gut durchgezogen, am besten 20 Minuten lang). Auch Kamillentee (insbesondere bei Magen-Darm-Krämpfen und Infektionen), Fencheltee und Tee aus getrockneten Heidelbeeren haben sich bewährt.

Ansonsten gesunde Personen könnten wegen des stopfend wirkenden Gerbstoffgehalts von sehr kleinen Mengen Rotwein (Bordeaux) profitieren. Allerdings dürfte dies mehr von theoretischem Interesse sein, denn Alkohol ist bei Durchfallerkrankungen tabu.

Abzuraten ist des weiteren generell von kalten Getränken.

für Kinder

Brombeerblätter-Tee, Cola-Schorle (ein Teil Cola, zwei Teile Mineralwasser aus dem die Kohlensäure herausgequirlt wurde). Cola pur ist ungeeignet, weil sie durch ihren hohen Zucker- und geringen Natriumgehalt den Durchfall noch verstärken kann. Cola light ist wegen des fehlenden Zuckeranteils vollkommen ungeeignet.


So können Sie Verluste an Flüssigkeit und Mineralstoffen ausgleichen

Da die Flüssigkeits- und Salzverluste bei Durchfall extrem hoch sein können, muss durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme für einen Ausgleich gesorgt werden. Und dabei ist Eile geboten, denn insbesondere bei Kindern und alten Menschen kann es sehr schnell zu Austrocknungserscheinungen kommen. Die Salzverluste können Sie bei ansonsten gesunden Personen dadurch ausgleichen, dass Sie alle Getränke leicht salzen (ein bis anderthalb Teelöffel Salz auf ein Liter Flüssigkeit). Oder besorgen Sie sich in der Apotheke fertige Pulvermischungen, so genannte Rehydratationslösungen, zum Auflösen in Wasser/Tee. Diese Lösungen sind fertig aromatisiert, was Kindern zwar oft gut schmeckt, aber nicht von jedem Erwachsenen in großen Mengen getrunken werden kann. Dann lohnt es sich, auf die WHO-Lösung auszuweichen oder sich eine nicht aromatisierte Mischung vom Apotheker herstellen zu lassen.

Beim Vorliegen einer Nieren- oder Herzschwäche dürfen Rehydratationslösungen stets nur unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden!


Ideal, die immer wieder empfohlene WHO-Lösung

Sie können eine derartige Rehydratationslösung auch selbst herstellen, zum Beispiel wenn Sie nicht in die Apotheke kommen oder dem Kranken die aromatisierten Fertiglösungen nicht schmecken. Für ansonsten gesunde Personen empfiehlt die WHO (Welt-Gesundheitsorganisation) - sofern Übelkeit und Erbrechen nicht im Vordergrund stehen - folgende wirklich gut schmeckende Lösung, die so genannte WHO-Lösung. Sie bereiten sie, durch Mischen folgender Zutaten:

 

Traubenzucker

vier nicht gehäufte Teelöffel

Kochsalz

dreiviertel Teelöffel

Natrium-Bicarbonat (=Soda)

ein Teelöffel

Orangensaft

ein Becher (cirka 200 Milliliter)

Wasser

ein Liter (abgekochtes Wasser)

Je nach Ausmaß des Durchfalls werden davon täglich zwei bis drei (bis vier) Liter getrunken. Im einzelnen wird nach jedem durchfallartigen Stuhl davon in der Regel folgende Trinkmenge empfohlen (Genaueres bitte mit dem Arzt abstimmen!):

Kinder unter zwei Jahren

viertel bis halbe Tasse (= 50 bis 100 Milliliter)

Kinder von zwei bis zehn Jahren

halbe bis eine Tasse (= 100 bis 200 Milliliter)

Kinder über zehn Jahren

zwei Tassen (= 400 Milliliter)

Erwachsene

zwei Tassen (= 400 Milliliter)

Bei Brechdurchfall können Erkrankte of keine größeren Trinkmengen im Magen behalten. Dann hilft es, die Getränke teelöffelweise zu verabreichen.


Notfall-Lösungen für Reisen:

Im Notfall kann auf Reisen auch folgende Lösung hilfreich sein:

Zucker

halben Teelöffel

Kochsalz

einen Teelöffel

Orangensaft

einen Liter

Der Orangensaft ist wegen seines Gehaltes an Kalium shr wichtig. Wenn kein Orangensaft beschafft werden kann, ist stattdessen gegebenfalls auch Tomatensaft geeignet.

Auch fettarme Brühe kann als Ersatz für eine Rehydratationslösung verwendet werden (dann aber kein Kochsalz mehr zusetzen).


Vom Apotheker hergestellte Fertig-Mischungen

Wenn Sie eine nicht aromatisierte Pulvermischung zum Auflösen suchen, können Sie für ansonsten gesunde Personen folgende Mischung in der Apotheke besorgen bzw. herstellen lassen (stellen Sie die Mischung keinesfalls selbst her, denn die Mengen müssen exakt stimmen!) und dann in ein Liter abgekochtem Wasser oder Tee auflösen:

 

Natriumchlorid

1,75 Gramm

Natriumcitrat

2,95 Gramm

Kaliumchlorid

anderthalb Gramm

Glukose

20,0 Gramm

Für diese Lösung beträgt die üblicherweise empfohlene Trinkmenge 40 bis 100 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Das sind für eine 70 Kilogramm schwere Person mindestens 2,8 Liter pro Tag. Bei besonders großen Flüssigkeitsverlusten kann es nötig werden, die Flüssigkeitszufuhr weiter zu erhöhen. Genaueres sprechen Sie dann bitte mit Ihrem Arzt ab. Der Geschmack dieser Lösung lässt sich (zum Beispiel für Kinder) durch die Zugabe von Fruchtsaft, pürierte Bananen oder Obstsirup verbessern. Da Sirup jedoch Zucker enthält, muss dann die Glukosemenge in der Mischung entsprechend verringert werden.

Darüber hinaus kann Ihnen Ihr Apotheker Fertig-Mischungen nach den Vorschriften des NRF 6.5 herstellen. Es enthält Vorschriften für die von der WHO empfohlene Salz-Mischung sowie natriumreduzierte Spezialmischungen, die bei Natriumüberlastung und Wasseransammlungen angebracht sind.


Bitte beachten Sie:

Bei allen oben aufgeführten Rehydratationslösungen sind die zugeführten Mengen an Zucker- und Salz relativ hoch. Wer an chronischen Erkrankungen leidet, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen, sollte deshalb vor dem Genuss solcher Lösungen unbedingt seinen Arzt konsultieren!


So beugen Sie Durchfallerkrankungen im Urlaub vor

Verzichten Sie auf:

  • rohe Nahrungsmittel, wenn sie nicht geschält werden können (zum Beispiel Gemüse, Obst, Salate, Fleisch, Fisch, Muscheln und andere). Der Grundsatz lautet: Cook ist, boil it, peel it or forget it (koch es, brat es, schäl es oder lass es).
  • Wasser in nicht verschlossenen Flaschen (zum Beispiel offenes Trinkwasser, Eiswürfel). Auch zum Zähneputzen sollte es nicht verwendet werden.
  • Speiseeis und nicht pasteurisierte Milchprodukte
  • Essen, das bei Zimmertemperatur gelagert wurde und den Fliegen ausgesetzt war

Greifen Sie stattdessen bei Getränken zu verschlossenen Flaschen (Mineralwasser, Limonaden, Bier) oder zu heißen Getränken. In manchen Gegenden sind allerdings auch private Abfüllmaschinen in Gebrauch, die dann einfaches Leitungswasser in Flaschen abfüllen. Wer solchen Fällen weitgehend vorbeugen möchte, sollte beim Wasser auf Markenprodukte setzen.

Wählen Sie Obstsorten, die Sie schälen können, zum Beispiel Ananas, Bananen, Kokosnüsse. Manchmal ist aber auch hier Vorsicht geboten, zum Beispiel bei Melonen. Diesen wird nämlich gelegentlich Wasser durch die Schale ins Fruchtfleisch injiziert, damit sie prall und saftig erscheinen.

Verzehren Sie ansonsten nur gut durchgegarte Gerichte und diese ausschließlich im heißen Zustand.

Wichtigste Prophylaxemaßnahme: Hände waschen!

Bei auftretenden Durchfallerkrankungen im Betrieb, in der Schule oder in anderen Stätten, an denen mehrere Menschen zusammenkommen, ist es wichtig, sich mehrmals täglich gründlich die Hände zu waschen. Dies wurde in mehreren Untersuchungen eindeutig festgestellt. Händewaschen schützt nicht nur vor Darminfektionen, sondern beugt auch der Verbreitung anderer Infektionskrankheiten, zum Beispiel. grippalen Infekten, vor.

Hausmittel

Folgende Hausmittel haben sich bewährt:


Getrocknete Heidelbeeren

Getrocknete Heidelbeeren (erhalten Sie in Ihrer Apotheke) wirken zusammenziehend, stuhlverfestigend und binden Giftstoffe. Sie können gekaut oder als Tee getrunken werden.

Zum Kauen nehmen Schulkinder mehrmals täglich je drei bis fünf Beeren, Erwachsene etwas mehr.

Den Tee bereitet man folgendermaßen: drei Esslöffel getrocknete Heidelbeeren zerstoßen und mit einem halben Liter Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen und zehn Minuten kochen lassen. Dann abseihen. Von diesem Tee erhalten Kleinkinder mehrmals täglich einige Teelöffel, Schulkinder mehrere Esslöffel voll.

Wichtig ist, dass Sie wirklich getrocknete Heidelbeeren verwenden und nicht etwa frische oder eingeweckte. Nur getrocknete Heidelbeeren wirken stopfend, frische/eingeweckte weisen dagegen einen abführenden Effekt auf.


Arzneitees

Tees von Brombeerblättern, Gänsefingerkraut, Grüner Tee, Schwarzer Tee, Blutwurz, Eichenrinde.

Begleitende Beschwerden wie Darmkrämpfe lassen sich meist durch ein Wärmekissen oder eine warme Wärmflasche etwas lindern.

Selbsthilfegruppen

CED-Hilfe e.V. - Hilfe bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Fuhlsbüttler Str. 401
22309 Hamburg
Telefon: 040/6323740
Telefax: 040/63708994
Email: ced-hilfe@t-online.de
Internet: http://www.ced-hilfe.de


Deutsche Gesundheitshilfe e.V. (DGH)

Hausener Weg 61
60489 Frankfurt/M.
Telefon: 069/780042
Telefax: 069/787700
Email: DGH-Mail@t-online.de
Internet: http://www.dgh-online.de


Deutsche Ileostomie-Colostomie-Urostomievereinigung (ILCO) e.V.

Bundesgeschäftsstelle
Landshuter Str. 30
85356 Freising
Telefon: 08161/934301
Telefax: 08161/934304
Email: info@ilco.de
Internet: http://www.ilco.de


Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung e.V. (DCCV)

Bundesgeschäftsstelle
Paracelsusstr. 15
51375 Leverkusen
Telefon: 0214/87608-0
Telefax: 0214/87608-88
Email: info@dccv.de
Internet: http://www.dccv.de


Deutsche Reizdarm-Selbsthilfe e.V.

Mörikeweg 2
31303 Burgdorf
Telefon: 05136/896106
Telefax: 05136/873662
Email: reizdarm@aol.com
Internet: http://www.reizdarmselbsthilfe.de


Familienhilfe Polyposis coli e.V.

Bundesverband
Kaiserfeld 20
46047 Oberhausen
Telefon: 0208/870408


Gesellschaft für Inkontinenzhilfe e.V. (GHI)

Bundesgeschäftsstelle
Friedrich-Ebert-Str. 124
34119 Kassel
Telefon: 0561/780604
Telefax: 0561/776770
Email: http://www.gih.de
Internet: gih-kassel@t-online.de


Hilfe für inkontinente Personen e.V.

Dr. Karl Gustav Werner
Postfach 111322
40513 Düsseldorf
Telefon: 0211/592127
Telefax: 0211/592494


Magen-Darm-Informationszentrum

Telefon: 069/31 40 53 29


Selbsthilfegruppe Morbus Hirschsprung

Wörthsee
Jägerstraße 12
82237 Wörthsee
Telefon: 08153/89648


Selbsthilfegruppe Morbus Hirschsprung

München
Truderinger Straße 140c
81825 München
Telefon: 089/438268


SOMA e.V.

Junkernweg 16
21641 Apensen
Telefon: 04167/1422


SOMA e.V. - Selbsthilfeorganisation für angebore Mißbildungen des Anus

Elterninitiative für inkontinente Kinder
Stresemannstr. 67
47803 Krefeld
Telefon: 02151/760790