Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Leberentzündung

  • Überblick
  • Chronische Leberentzündung
  • Akute Leberentzündung

Überblick

Eine Leberentzündung, auch Hepatitis genannt, kann sowohl akut als auch chronisch auftreten.

Die entzündlichen Prozesse schädigen dabei die Leberzellen, weshalb es zu einer starken Beeinträchtigung des Organs kommt. Die akute Leberentzündung kann eine begleitende Komplikation einer Viruskrankheit wie das Gelbfieber sein, in der Regel wird sie jedoch durch Hepatitisviren verursacht.

Medikamente oder Alkoholmissbrauch sowie bestimmte Parasiten und Bakterien können die Hepatitis ebenfalls zum Ausbruch bringen.

Chronische Leberentzündung

In chronischer Form wird die Leberentzündung zum Beispiel durch eine Autoimmunreaktion hervorgerufen, bei der der Körper das eigene Lebergewebe angreift.

Eine unbehandelte akute Hepatitis kann aber ebenfalls chronisch werden. Hierbei sind es insbesondere Infektionen mit den Hepatitisviren B, C und D, bei denen auch nach vermeintlicher Abheilung die Viren im Körper verbleiben. Chronisch wird die Hepatitis, wenn die Krankheit nach sechs Monaten nicht überstanden ist, bei den Viren Hepatitis C und D geschieht dies in fast 85 Prozent der Fälle


Diagnostik

Sowohl bei Verdacht auf chronische und akute Leberentzündung werden mit Hilfe einer Blutuntersuchung die Menge der Leberenzyme und des Bilirubins im Blut gemessen, auf gleiche Art werden die Hepatitis-Antikörper bestimmt. Um das Stadium der Krankheit zu bestimmen, wird die Blutgerinnung und der Eiweißgehalt des Blutes kontrolliert. Eine Gewebeprobe der Leber kann zusätzliche Gewissheit bringen, ob und um welche Form der Hepatitis es sich handelt.


Symptome

Viele Patienten mit chronischer Leberentzündung sind frei von Symptomen, obwohl sie nach wie vor infiziert und ansteckend sind. Einige leiden nie an einer ausgebrochenen chronischen Hepatitis, andere haben eine milde Verlaufsform, bei der der Gesundheitszustand kaum beeinträchtig ist.

In schweren Fällen treten durch die eingeschränkte Leberfunktion zahlreiche Symptome auf, die von Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gelenkschmerzen bis hin zur Gelbsucht reichen. Aus der chronischen Form der Hepatitis kann sich langfristig eine Leberzirrhose oder Leberkrebs entwickeln, was für die Patienten lebensgefährlich sein kann.


Konventionelle Medizin

Die Behandlung der chronischen Hepatitis hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Liegt der Grund im gestörten Immunsystem des Körpers, werden das Immunsystem unterdrückende Medikamente eingesetzt.

Bei durch Viren hervorgerufene Formen der Hepatitis B stehen nur wenige Medikamente zu Verfügung und die Erfolgsrate liegt bei 8-50 Prozent. Am häufigsten kommt der Wirkstoff 'Interferon alpha' zum Einsatz, ein körpereigenes Eiweiß, was Einfluss auf die Immunantwort auf Viren nehmen kann. Bei der Hepatitis C wird eine modifizierte Form des gleichen Stoffes eingesetzt, in Kombination mit dem Mittel Ribavirin steigt die Erfolgsquote auf 50-80 Prozent.


Komplementäre Medizin

In der Phytotherapie haben sich die Mariendistel und die Schafgarbe bewährt, die entzündungshemmend und entkrampfend wirken. Die Artischocke kann die Leberzellen positiv beeinflussen und die Blutfettwerte senken.

Die orthomolekulare Therapie sieht vor, den Patienten Vitamin C, Zink und Selen zuzuführen, um das Immunsystem zu unterstützen. Carnitin wird von der Leber gebildet und sollte dem Körper während der Hepatitis zugeführt werden.

Akute Leberentzündung

Die akute Leberentzündung kann von allen bekannten Hepatitisviren hervorgerufen werden und bewirkt eine vorübergehende Leberschädigung. Hepatitis-A und E-Viren führen nie zu einer chronischen Leberentzündung und sind somit weniger gefährlich.


Diagnostik

Patienten mit einer akuten Hepatitis zeigen eindeutige Symptome wie die Gelbsucht. Die Leber ist druckempfindlich und stark vergrößert, was durch einen Ultraschall angezeigt wird.

Die Blutuntersuchung ergibt eine erhöhte Menge von Bilirubin sowie verschiedene Eiweißstoffe, die in den Leberzellen produziert werden. Je höher die Werte ausfallen, desto weiter ist die Leberschädigung fortgeschritten. Gegen die verschiedenen Hepatitisviren bildet der Körper unterschiedliche Antikörper, die jedoch anhängig von der Inkubationszeit erst nach einigen Wochen im Blut nachweisbar sind.

Daran kann aber der Typ der Hepatitis bestimmt werden und ebenfalls, wie lange die Viren bereits im Körper sind. Die Viren selbst können mit Hilfe einer Polymerase-Kettenreaktion bestimmt werden. Während der Laboruntersuchung wird auch auf andere Viren getestet, die für die Entzündung verantwortlich sein könnten.


Therapie

Die Hepatitisviren selbst können nicht bekämpft werden, in einigen Fällen gelingt es jedoch, mit Hilfe einer antiviralen Therapie die Vermehrung der Viren einzudämmen. Ein Krankenaufenthalt ist nur bei einer schwerwiegenden Funktionsstörung der Leber nötig. Grundsätzliche Maßnahmen sind Bettruhe, leicht verdauliche Kost und der unbedingte Verzicht auf Alkohol. Hepatitis A und -C werden zumeist nicht medikamentös behandelt, gegen Hepatitis-C sollte möglichst frühzeitig mit einer Interferon-Therapie begonnen werden.


Symptome

Die verschieden akuten Leberentzündungen verlaufen sehr ähnlich. Anfangs treten keine spezifischen Symptome auf, die Patienten leiden unter Grippe-ähnlichen Beschwerden wie Übelkeit, Müdigkeit, Fieber oder Gelenkschmerzen. Deshalb wird die Hepatitis in der Inkubationszeit, die 2-10 Wochen andauern kann, nur selten erkannt.

Nach Ausbruch der Krankheit bildet sich eine entzündliche Schwellung der Leber, was Schmerzen im Oberbauch verursachen kann. Die Lymphknoten können ebenfalls anschwellen und bei manchen Betroffenen vergrößert sich die Milz. Gallenfarbstoffe, die von der Leber nicht mehr ausgeschieden werden können, gelangen ins Blut und in die Haut, es kommt zu der charakteristischen Gelbfärbung.Die Krankheit heilt in der Regel ohne Folgeschäden in einigen Wochen von selbst ab, nur bei einem Prozent der Betroffenen verschlechtert sich der Zustand nach Ausbruch der Krankheit rapide, was oft tödlich endet.


Ursachen

Sowohl die akute als auch die chronische Leberentzündung wird in den meisten Fällen durch Hepatitisviren hervorgerufen, wovon fünf verschiedene Arten, die alphabetisch von A bis E eingeordnet werden, bekannt sind. Die Viren können durch versechte Nahrungsmittel in den Körper gelangen, Hepatitis B, C und D werden durch Blut übertragen, wobei eine Infizierung mit Hepatitis B vermehrt über sexuellen Kontakt erfolgt. Alle Viren siedeln sich nach Ansteckung in den Leberzellen an, was diese zerstört und somit die Funktion der Leber stark beeinträchtigt.


Vorbeugung

Gegen die Infizierung mit Hepatitis helfen hygienische Maßnahmen beim Umgang mit Infizierten. So bieten Einmalhandschuhe, Kondome und sterile Spritzen entsprechenden Schutz und können die Gefahr einer Übertragung lindern. Vorbeugend kann eine aktive oder passive Impfung vorgenommen werden.

Bei der passiven Impfung, die sich für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem eignet, werden Antikörper gegen die Viren gespritzt, bei der aktiven Impfung bekommt der Patient unschädlich gemacht Erreger verabreicht, damit der Körper dagegen Antiköper bildet.