Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Lungenembolie

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Lebensgefährlicher Stau im Körper

Im Jahr 2010 erkrankten laut statistischen Bundesamt ca. 50.700 Menschen in Deutschland an einer Lungenembolie. Sie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die drittgefährlichste der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Gleichzeitig gehört die Lungenembolie zu den am häufigsten übersehenen Todesursachen. Woran kann man also eine mögliche Lungenembolie erkennen und wie entsteht diese?


Was ist eine Lungenembolie?

Eine Lungenembolie beginnt meist mit einem sich ansammelnden Blutgerinnsel (auch Thrombus genannt) in den Venen des Beckenbereichs oder der Beine. Löst sich das Blutgerinnsel, wird es mit dem Blutstrom fortgeschwemmt.

Trifft das Gerinnsel auf eine Lungenarterie, also ein Blutgefäß, das vom Herzen zur Lunge führt und sauerstoffarmes Blut transportiert, so kann diese Arterie bei geringem Durchmesser ganz oder teilweise verstopfen. Dies führt zu einem Blutstau. Der hinter der Verstopfung liegende Lungenabschnitt ist nun isoliert und kann seine Funktion nicht ausüben, es kommt zum Sauerstoffmangel im Blut.

Gleichzeitig steigt die Belastung der rechten Herzkammer erheblich, da diese gegen die Verstopfung unter hohem Druck anpumpt. Mit der plötzlichen Überlastung geht eine Schwächung des rechten Herzens einher (Rechtsherzinsuffizienz), welche zum gefährlichen Rechtsherzversagen führen kann

Durch diese Entwicklungen kann eine Lungenembolie schnell lebensbedrohlich werden. Seltener sind Lungenembolien, welche durch Luft, Fett oder andere Fremdkörper ausgelöst werden.

Ursachen

Lungenembolien können ohne erkennbaren Grund entstehen, jedoch gibt es Risikofaktoren, die eine Entwicklung begünstigen:

  • Mangel an Bewegung: Bei Ruhigstellung der Beine durch Gipsverbände, Bettlägerigkeit oder auch Langstreckenflügen ohne Bewegung kann es zu einer Verlangsamung des Blutflusses kommen.
  • Veränderungen der Gefäßinnenwand: Ein Aufrauen der Gefäßinnenwände bildet einen weiteren begünstigenden Faktor. Dies kann durch Rauchen, Krampfadern oder durch vorangegangene Verletzungen an den Gefäßinnenwänden verursacht werden.
  • erhöhte Blutgerinnung: Faktoren wie die Einnahme bestimmter Medikamente (beispielsweise die Anti-Baby-Pille), Flüssigkeitsmangel oder andere Gerinnungsstörungen.


Infolge dieser Hauptfaktoren sind gesondert als Ursachen zu nennen:

  • Rauchen
  • höheres Lebensalter
  • starkes Übergewicht
  • frühere Vorkommnisse von Thrombosen in der Familie

Symptome

Die Ausprägung der Symptome richtet sich hierbei nach der Größe des isolierten Lungenabschnitts.

Bei einer leichten Embolie sind kaum bis keine Beschwerden für den Betroffenen wahrzunehmen, sofern dieser nicht an der Lunge vorerkrankt ist. Klinische Anzeichen für eine Lungenembolie sind unter anderem:

  • Schmerzen in der Brust
  • beschleunigte Atmung
  • plötzlich einsetzende Atemnot oder Bewusstlosigkeit
  • blutiger Auswurf
  • Herzrasen
  • blaue Lippen
  • Schwindel
  • Schweißausbruch

Es ist ratsam beim kleinsten Verdacht einer Lungenembolie sofort einen Notarzt zu verständigen.

Therapie

Als erste Maßnahmen kann gegen die Atemnot eine Positionierung mit leicht erhöhtem Oberkörper helfen.

Bis zum Eintreffen des Notarztes sollte der Patient sich so wenig wie möglich bewegen. Der Notarzt wird bei einem kritischen Zustand des Patienten umgehend mit einer künstlichen Beatmung oder einer Reanimierung beginnen.

Die Beigabe des Medikaments Heparin hemmt die Blutgerinnung für den Abtransport.


Anschließend sind die folgenden Therapiemöglichkeiten gängig:

  • Verwendung gerinnungshemmender Medikamente
  • Auflösung des Blutgerinnsels durch Medikamente
  • mechanische Auflösung des Blutgerinnsel durch einen Katheter oder Operation

Nach einer überstandenen Lungenembolie wird der Arzt nach der eigentlichen Ursache für das Blutgerinnsel suchen.