Beschreibung
Die Szintigraphie gehört zu den bildgebenden Verfahren
in der Nuklearmedizin. Dabei lässt sich die Funktion von Organen über eine
radioaktiv markierte Substanz graphisch darstellen.
Eine szintigraphische Untersuchung erleichtert die
Diagnose von krankhaften Veränderungen im Inneren des Körpers wie zum Beispiel
Entzündungen oder Stoffwechselstörungen. Dazu wird dem Patienten eine schwach
radioaktiv strahlende Substanz (Radiopharmakum) injiziert, das sich im Körper verteilt
und vorwiegend in dem zu untersuchenden Gewebe oder Organ anreichert.
Von der
Indikation hängt es ab, welches Radiopharmakum eingesetzt wird. Beispielsweise
ist bekannt, dass sich radioaktiv strahlendes Jod insbesondere in der
Schilddrüse ansammelt.
Von der radioaktiven Substanz geht Strahlung aus, die
von einer Spezialkamera (Gammakamera) erfasst wird. An die Kamera ist ein
Computer angeschlossen, der die von der Kamera eingefangenen Bilder auswertet
und in Form eines Stichrasterbildes ausgibt.
Dieses als Szintigramm bezeichnete
Bild zeigt dem behandelnden Arzt die Verteilung des injizierten Stoffes in
unterschiedlichen Farben und damit die Aktivierungszustände des Gewebes und der
Organe an. Anhand der Farbverteilung kann er erkennen, ob ein krankhafter Prozess
im Körper vorliegt.
Durchführung
Je nach dem zu untersuchenden Organ gilt es vor der
Untersuchung einige Regeln zu beachten. Steht zum Beispiel eine Szintigraphie
der Schilddrüse an, so müssen die Patienten rechtzeitig vor der Untersuchung
die Einnahme ihrer Schilddrüsen-Medikamente unterbrechen. Genaue Hinweise
erteilt der behandelnde Arzt im Vorfeld.
In einem ersten Untersuchungsschritt erhält der
Patient eine Injektion mit einer geringen Menge des Radiopharmakums. Bis die
Aufnahme durch die Kamera in einem zweiten Untersuchungsschritt gestartet
werden kann, können wenige Minuten oder auch mehrere Stunden vergehen. In
einigen Fällen erfolgt die Messung aber auch erst Tage später.
Die eigentliche Szintigraphie wird in der Regel im
Liegen, gelegentlich auch im Sitzen durchgeführt. Zur Erfassung der von dem
Patienten ausgehenden Gammastrahlung umfährt eine Spezialkamera den zu
Untersuchenden. Ein angeschlossener Computer erstellt aus den Aufnahmen der
Kamera ein Szintigramm, das die Verteilung des radioaktiven Stoffes in Form
unterschiedlich dichter Farbpunkte darstellt.
Die Dauer der Untersuchung hängt
von der Fragestellung ab und variiert zwischen wenigen Minuten und mehreren
Stunden.
Anwendung und Risiken
Als bildgebendes nuklearmedizinisches Verfahren bietet
die Szintigraphie Ärzten die Möglichkeit, innere Erkrankungen frühzeitig diagnostizieren
und entsprechend behandeln zu können.
Unter anderem kann eine szintigraphische Untersuchung
folgende Erkrankungen sichtbar werden lassen:
Die Szintigraphie ist eine schonende und nahezu
komplikationsfreie Untersuchungsmethode. Auch die Strahlenbelastung sollte die
Patienten nicht beunruhigen; sie ist äußerst gering und liegt für gewöhnlich
unter der einer Röntgenuntersuchung.
Die unerwünschten Nebenwirkungen einer Szintigraphie stehen meist in
Zusammenhang mit der erforderlichen Injektion. So ist es zum Beispiel möglich,
dass durch die Kanüle ein Blutgefäß oder ein Nerv verletzt wird.