Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Lymphödem und Lymphknotenschwellung

  • Krankheitsbild
  • Symptome
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Als Lymphödem wird eine deutliche spürbare Schwellung eines Körperteils bezeichnet, deren Ursache eine Stauung von Lymphflüssigkeit ist.

Das Lymphsystem des menschlichen Körpers übernimmt eine lebenswichtige Funktion. Es sorgt für den Transport von Zwischenzellflüssigkeit und leitet auf diesem Weg abgestorbenes Zellmaterial, Fremdkörper und Bakterien, aber auch Fette und Eiweiß in das Venensystem weiter.

Teil des Lymphsystems bilden dabei sogenannten Lymphknoten, kleine bis zu zwei Zentimeter große Gebilde, die sich im gesamten Organismus befinden. Sie filtern die über die Lymphgefäße transportierte Flüssigkeit (Lymphe), und zerstören darin enthaltene Schad- und Giftstoffe.

Darüber hinaus sind die Lymphknoten Entstehungsort der Lymphozyten, die für die körpereigene Immunabwehr verantwortlich sind.


Ursachen

Übersteigen die Mengen an überschüssiger Flüssigkeit das Fassungsvermögen des Lymphsystems entsteht ein Lymphödem. Dabei gelangt die Flüssigkeit in das jeweilige Gewebe und führt dort zu massiven Schwellungen.

Davon betroffen sind in den meisten Fällen Arme und Beine, aber auch am Kopf oder an den Geschlechtsteilen kann ein Lymphödem auftreten.

Symptome

Ein Lymphödem kennzeichnet sich in erster Linie durch langsam zunehmende Schwellungen, Druck- und Spannungsgefühle.

Lässt sich die Haut des betroffenen Körperteils darüber hinaus nicht mehr in Falten anheben, oder hinterlässt an den entsprechenden Stellen eindellen, so kann dies ebenfalls auf ein Lymphödem hinweisen.

In vielen Fällen tritt ein Lymphödem nur auf einer Körperseite auf. Frauen sind deutlich häufiger von dieser Erkrankung betroffen als Männer.


Erbliche Neigung

Die Ursachen für ein Lymphödem können sehr vielfältig sein. Dennoch lassen sich ursachenbedingt zwei Formen des Lymphödems unterscheiden.

So spricht man von einem primären Lymphödem, wenn ein angeborenes, fehlerhaft ausgebildetes Lymphsystem als Ursache für die Schwellung ausgemacht werden kann. Eine dadurch bedingte Schwellung bildet sich erst nach und nach heraus.


Erworbene Neigung

Des Weiteren können Operationen, Entzündungen, Verletzungen oder Bestrahlung ein Lymphödem zur Folge haben. In diesen Fällen spricht man von einem sekundären Lymphödem. Eine ungesunde Lebensweise kann in diesem Fall die Entstehung eines Lymphödems begünstigen.

Diagnose

Je früher mit der Behandlung eines Lymphödems begonnen wird, umso besser. Deshalb sollte bei Verdacht ein Arzt konsultiert werden.

Dieser kann durch unterschiedliche Methoden feststellen, ob in der Tat ein Lymphödem vorliegt.

Zwar gibt es kein bestimmtes Untersuchungsverfahren, welches speziell zur Erkennung eines Lymphödems abgewandt wird. In vielen Fällen gibt jedoch die Umfang-Messung der betroffene Körperteile Aufschluss, ob die Erkrankung vorliegt.

Darüber hinaus kann unter anderem durch Ultraschall ermittelt werden, ob sich an bestimmten Stellen Flüssigkeit angestaut hat.

Therapie

Die Behandlung eines Lymphödems zielt auf das Abfließen der angestauten Flüssigkeit ab.

Sie ist oft sehr langwierig und aufwendig und erfordert sowohl vom Patienten als auch von den behandelnden Ärzten hohe Disziplin. In der Regel ist eine Kombination aus mehreren Behandlungsmaßnahmen notwendig, um einen erfolgreichen Therapieverlauf zu erreichen.

  • Kompressionsbehandlung: Dabei werden dem Patienten am betroffenen Körperteil Druckverbände und Bandagen angelegt, um so den Abtransport der gestauten Flüssigkeit zu unterstützen.

  • Lymphdrainage: Speziell ausgebildete Fachkräfte massieren das betroffene Körperteil mit geübten Handgriffen, um den Abfluss der Gewebsflüssigkeit zu anzuregen.

  • Physiotherapie: Bestimmte, individuell abgestimmte Übungen mit einem Physiotherapeuten können die Symptome eines Lymphödems lindern.

  • Medikamente: Bestimmte Arzneimittel dienen der Entwässerung des Körpers und können zeitweise die Betroffenen entlasten. Für eine Langzeitbehandlung sind sie jedoch ungeeignet.

  • Operation: Wenn keine der aufgeführten Maßnahme zur Linderung führt, kann unter Umständen eine Operation helfen. Ziel einer solchen ist es, Schnittstellen zwischen Lymph- und Venensystem herzustellen, um den Lymphabfluss zu verbessern.