Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Nephrotisches Syndrom

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Medikamente

Krankheitsbild

Das nephrotische Syndrom tritt bei bestimmten Erkrankungen der Nieren auf. Es ist gekennzeichnet durch erhebliche Eiweißverluste durch die Nieren. Normalerweise wird ein Großteil des Eiweißes von den Nieren wieder aufgenommen und dem Körper zur Verfügung gestellt. Beim nephrotischen Syndrom funktioniert dieser Mechanismus nicht ausreichend.

Dadurch werden die Eiweißreserven des Körpers innerhalb kurzer Zeit aufgebraucht. Das wiederum kann zu Folgeerscheinungen führen, beispielsweise Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) oder in der Bauchhöhle (Aszites).

Die Leber versucht, die Eiweißverluste durch eine erhöhte Eiweißsynthese auszugleichen. Wenn die Verluste jedoch zu groß werden, reicht dieser körpereigene Mechanismus nicht mehr aus.


Voraus geht eine Nierenschädigung

Am nephrotischen Syndrom kann man in jedem Lebensalter erkranken, auch Kinder sind oft betroffen.

Das nephrotische Syndrom selbst ist die Folge einer Nierenschädigung. Diese kann vielfältige Ursachen haben. Meistens wird sie hervorgerufen durch eine Entzündung der Nieren, Stoffwechselkrankheiten (zum Beispiel Diabetes und andere) oder schwere Infektionskrankheiten (zum Beispiel Tuberkulose, AIDS und andere).

Auch durch den langjährigen Missbrauch von Schmerzmitteln und Drogen sowie im Rahmen einer Schwangerschaft kann es zu einem nephrotischen Syndrom kommen.

Verlauf/Folgen

Der Verlauf richtet sich nach der zugrunde liegenden Nierenerkrankung. Einige Erkrankungen haben bessere Heilungschancen als andere.

Wenn es möglich ist, die eventuell vorhandene Grunderkrankung zu behandeln, kann sich auch die Nierenfunktion wieder verbessern. In einigen Fällen schreitet die Nierenerkrankung bis hin zur Niereninsuffizienz fort. In diesem Fall werden Dialyse sowie auf lange Sicht eine Nierentransplantation nötig.


Wann zum Arzt?

Beim Auftreten von Ödemen (Wasseransammlungen) sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sie sind in der Regel das erste Krankheitszeichen, das der Betroffene wahrnimmt. Allerdings können Ödeme auch vollkommen andere Ursachen haben. Dennoch ist es wichtig, sie auf jeden Fall vom Arzt abklären zu lassen.


Diagnose

Deutliche Hinweise auf das Vorliegen eines nephrotischen Syndroms ergibt meist bereits die körperliche Untersuchung. Bestätigt wird die Diagnose durch Untersuchung von Blut und Urin.

Als Ursache für ein nephrotisches Syndrom kommen eine Reihe von Erkrankungen, die eine unterschiedliche Behandlung erforderlich machen können, in Betracht. Deshalb ist es wichtig, die Nierenerkrankung genauer zu analysieren. Hierbei wird neben der Ultraschalluntersuchung häufig eine Nierenbiopsie (Entnahme einer kleinen Gewebeprobe, die mikroskopisch untersucht wird) durchgeführt.

Medikamente

Wichtig ist, dass die Erkrankung, die das nephrotische Syndrom ausgelöst hat, rechtzeitig behandelt wird. Nur so lässt sich das Risiko für Folgeschäden bis hin zur Niereninsuffizienz und Komplikationen weitestmöglich verringern.

In erster Linie wird Ihr Arzt (anfangs oft stationär) eine gezielte medikamentöse Therapie einleiten, die Sie konsequent einhalten müssen. Wichtig ist weiterhin eine konsequente körperliche Schonung.


Ernährung

Auch die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle. Man ist versucht, die Eiweißverluste, durch eine eiweißreiche Diät auszugleichen. In den allermeisten Fällen ist davon jedoch strikt abzuraten! Eine eiweißreiche Kost verhindert den weiteren Eiweißverlust nicht, sondern begünstigt ihn sogar noch.

Empfohlen wird dagegen in der Regel eine kochsalz- und eiweißarme Diät mit 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Wenn das nephrotische Syndrom wirksam behandelt wird, vermindert sich die Eiweißausscheidung und der Eiweißhaushalt des Körpers normalisiert sich.


Medikamente

Die verschiedenen Erkrankungen der Niere, die dem nephrotischen Syndrom zugrunde liegen können, fordern den Einsatz unterschiedlicher Medikamente, die hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden können.

Allgemein wird beim nephrotischen Syndrom versucht, die bestehenden Beschwerden zu mildern (durch Diuretika können die Ödeme ausgeschwemmt werden) und Komplikationen zu behandeln (zum Beispiel Therapie von Infektionen mit Antibiotika) sowie Begleitumstände, die die Niere zusätzlich schädigen könnten (zum Beispiel Therapie von Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten).