Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Nierenentzündung

  • Krankheitsbild
  • Krankheitsverlauf und Beschwerden
  • Ursache
  • Diagnostik
  • Therapie

Krankheitsbild

Die Augen fühlen sich schwer an, die Luft bleibt weg und es schmerzt im unteren Beckenbereich. All dies sind Anzeichen für eine akute Nierenentzündung.

Aber eine Nierenentzündung ist nicht gleich eine Nierenentzündung. Im Fachbereich unterscheidet man zwischen drei Nierenbereichen, die erkranken können: Nierenkörperchen (Glomerulonephritis), Nierenbecken (Ryelonephritis) und Nierenzwischen- und Nierenbindegewebe (interstitidle Nephritis).

Ersteres ist häufig die Ursache für chronisches Nierenversagen. Weiter wird zwischen akuten und chronischen Verlaufsformen differenziert.

Krankheitsverlauf und Beschwerden

Bei einer akuten Nierenentzündung spürt der Betroffene Schmerzen im Nierenlager und in den Flanken.

Mit Flanken ist der Bereich zwischen Brust und Becken an der Körperseite und Rückseite gemeint. Auch fällt es ihm schwer zu atmen. Die Atemnot entsteht durch die Überwässerung des Körpers. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass sich Lungenödeme (auch Wasserlunge genannt) bilden. Dabei tritt Blutflüssigkeit in das Interstitium und den Alveolen der Lunge.

Zusätzlich ist die Urinausscheidung stark vermindert. Außerdem sammelt sich Wasser an unterschiedlichen Körperstellen an. Besonders die Augenlieder sind bei einer akuten Nierenentzündung davon betroffen.

Ist der Patient aber an einer chronischen Nierenentzündung erkrankt, sind die Wassereinlagerungen im Körper stärker verbreitet. Vor allem ist eine größere Wasseransammlung in den Beinen zu finden. Der Patient fühlt sich müde, leidet unter Kopfschmerzen und kann sogar Fieber bekommen. Wie bei einer akuten Nierenentzündung, ist auch bei einer chronischen die reduzierte Harnausscheidung ein Indiz für die Krankheit.

Ursache

Eine Nierenentzündung kann durch unterschiedliche Infektionskrankheiten ausgelöst werden.

Beispielsweise kann eine Streptokokkeninfektion, wie die Scharlacherkrankung oder eine Mandelentzündung, vier Wochen später eine Nierenentzündung auslösen. Dies geschieht weil der Körper allergisch auf die bakterielle Infektion reagiert. nicht auf die Bakterien selbst.

Die Antikörper, die gegen die Bakterien entstehen, bilden zusammen mit den Bakterienbestandteilen Komplexe. Diese lagern sich in den Gefäßknäulen ab. Durch weitere Faktoren des Immunsystems entsteht dort eine sterile Entzündung. Dadurch kommt es zu einer Beschädigung der Glomeruliwänden.

Diagnostik

Diagnostizieren lässt sich die Krankheit durch Untersuchung des Urins.Darin finden sich rote Blutkörperchen, die sich zum Teil zu Zylindern verkleben.

Da die Wände durchlässiger werden, ist auch Eiweiß ist im Urin zu finden.

Mittels einer Ultraschalluntersuchung sind die geschwollenen Nieren zu erkennen. Der Blutdruck ist erhöht und ein Lungenödem kann durch Abhören des Brustkorbes erkannt werden.

Eine Nierengewebeprobe gibt letztendlich die entscheidenden Informationen über die Art der Nierenentzündung.

Therapie

Wer an einer Nierenentzündung erkrankt, muss nicht sofort Medikamente einnehmen. Es gilt zunächst dasselbe wie bei einer konventionellen Erkältung: Bettruhe.

Ist die Nierenentzündung schwerwiegender, bekommt der Patient die entsprechenden Medikamente, um die weiteren Symptome zu bekämpfen. Desweiteren muss der Betroffene auf seine Salz- und Flüssigkeitszufuhr achten. Ansonsten könnte es zu Flüssigkeitsmangel in den Blutgefäßen kommen. Gegen den hohen Blutdruck helfen blutdrucksenkende Medikamente.

Liegt eine akute Glomeralonphritis vor, wird der Patient die nächsten Jahre in regelmäßigen Abständen untersucht. Nur so kann gegen eine chronische Verlaufsform und der damit verbundenen Nierenzerstörung vorgebeugt werden.

Auch homöopathische Medikamente können bei einer Nierenentzündung helfen.

So wird beispielsweise Solidago (Goldrute) bei dunklem und trübem Urin verwendet. Berberis wird (Sauerdorn) bei Symptomen wie Müdigkeit, Kältegefühl im Magen oder bei Schmerzen in der Nierengegen verschrieben.

Phosphorus (Gelber Phosphor) wird verwendet, wenn der Patient unter brennenden Beschwerden und zu Blutungen neigt und diese sich durch Kälte oder nachts noch verschlimmern.

Um die Wasserausscheidung anzuregen, werden Birkenblätter (Foliae Betulae), Goldrute (Solidago virgaurea) oder Bruchkraut (Herniaria glabra) verwendet.

Auch Heizkissen oder Wärmflaschen können auf die Nierengegend gelegt werden.